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Alt 20.08.2015, 00:50
Carina02 Carina02 ist offline
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Standard AW: Endometriumkarzinom

Hallo Saima

Ich kann dich sehr gut verstehen. Bei mir wurde im April 14 ein angebliches Myom herausoperiert, was sich dann leider als Sarkom herausstellte. Ich war erst 35 Jahre alt. Die Ärzte sind aus allen Wolken gefallen, nie hätte jemand mit einem Sarkom gerechnet. Es wurde dann auch gleich eine Woche später eine neue Operation geplant, wo mir die Gebärmutter und eben auch die Eierstöcke rausoperiert wurden. Ich muss sagen, vor den Operationen hatte ich nie Angst. Es war auch absolut problemlos. Es wurde zweimal per Bauchschnitt operiert. Bei der ersten Op hatte ich schon beim Eintritt wegen den starken Blutungen durch den Tumor nicht mehr so viel Blut und deshalb nach der OP leichte Kreislaufprobleme (nichts schlimmes, einfach sehr tiefen Blutdruck und etwas Schwindel). Ich konnte aber am nächsten Tag schon selbstständig das Bett verlassen. Nach der Total OP hatte ich in der ersten Nacht schon deutlich mehr Schmerzen als das erste mal. Sie haben da aber auch sehr intensiv den ganzen Bauch nach allfälligen Auffälligkeiten untersucht. Ich hatte deutlich mehr Blutergüsse als das erste mal. Aber am zweiten Postoperativen Tag ging es schon viel besser und ich konnte auch da schon wieder selbstständig das Bett verlassen.
Die ersten zwei Monate merkte ich eigentlich gar nichts von den Wechseljahrbeschwerden. (Ich darf aufgrund der Hormonaktivität des Tumors keine Hormone nehmen. ) Doch dann setzten die Wallungen von einem Tag auf den nächsten ein. Das war dann schon sehr heftig. Früher war mir eigentlich immer eher kalt und ich konnte wunderbar mit schön flauschigen Fleece Jacken umhergehen. Das war dann vorbei. Die Wallungen kamen und ich war jeweils wirklich schweissgebadet. Nach etwa drei Minuten war es vorbei und ich begann zu frieren. Das ganze wird dann teilweise auch von starkem Herzklopfen begleitet. Es ist leider wirklich nicht angenehm. Ich hatte echt Mühe das zu akzeptieren. Jetzt nach etwas mehr als einem Jahr habe ich nachts oft noch Mühe. Tagsüber hat es etwas nachgelassen. Jedoch sobald ich mich etwas aufrege überkommt mich meist eine Wallung. Am Schlimmsten ist es bei der Arbeit. Wenn ich mich draussen Aufhalte und mich körperlich betätige habe ich eigentlich keine Probleme.
Seit der zweiten OP habe ich 8 kg zugenommen und bringe diese nicht wieder runter. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mehr esse als vorher. Meine frühere Gynäkologin meinte dass halt der Stoffwechsel nach der Menopause ganz anders funktioniere. Ich habe auch vermehrt Bauchfett gekriegt. Denke das liegt auch an den fehlenden Hormonen, dass sich das Fett vermehrt dort ansammelt.
Bis jetzt habe ich keinen Rückfall bezüglich des Sarkoms gehabt. Die Kontrollen sind schon immer etwas nervenaufreibend, es kommt halt dann auch alles wieder etwas hoch.
Mit dem Gedanken keine Kinder bekommen zu können (im Moment sind rundherum alle schwanger...) habe ich eigentlich am meisten Mühe. Und halt auch mit der Tatsache, dass man mit 36 Jahren in einem körperlichen Zustand einer 55 Jährigen ist. Da frage ich mich halt schon auch, wie das mit 50 ist (wenn ich das überhaupt erleben darf..). Aber ich habe trotz allem auch gelernt, etwas bewusster zu leben und mehr von einem Tag auf den nächsten als immer schon fast ein Jahr zum Voraus zu denken. Es gibt ja noch tausende andere Gefahren im Leben als nur unser Krebs...
Ich wünsche dir alles gut für die OP und dass du nicht viele weiter Therapien brauchst. Drücke dir die Daumen.
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