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Alt 06.04.2014, 17:26
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Diagnose Prostatakrebs

Hallo Ocean,

Ihre Frage zu meinem Fall:

Vor 15 Jahren ist ein Prostatakrebskranker, wenn der Krebs schon Metastasen gebildet hat, nicht mehr operiert worden, weil dann durch die Operation keine Heilung mehr möglich ist.

"Daher Glück" dass der Pathologe im Schnellschnitt den befallenen Lymphknoten nicht entdeckt hat und ich "durchoperiert" worden bin. Die OP hat bestimmt mit den Folgetherapien zusammen zu meinem guten Verlauf geführt.

Zu Ihrem Vater:

Da müssen Sie die Ärzte fragen, um welche Substanz es sich handelt und warum sie wöchentlich gegeben wird. Vermutlich ist es ein Medikament gegen die Knochenmetastasen.

Die 3-monatige Spritze ist ein GnRH-Analogon und führt eine medikamentöse Kastration herbei, d.h. die Hoden produzieren kein Testsoteron mehr. Testosteron gilt als Nährstoff für den Prostatakrebs.

In dem Ratgeber, auf den ich Sie neulich hingewisen habe, können Sie genau die möglichen Nebenwirkungen nachlesen.

Bei der Hormontherapie mit Spritze ist regelmäßig (in der Regel alle 3 Monate) der PSA-Wert zu messen. Wenn unter der Spritze der PSA-Wert wieder steigen sollte, ist undbedingt der Testosteronwert zu messen, ob die Spritze die Kastration herbeiführt oder nicht.

Ist der Testosteronwert < 0,20ng je Ml ist das Kastrationsniveau erreicht. D.h. die Spritze wirkt noch, nur läßt sich der Prostatakrebs nicht mehr durch die Kastration beieindrucken. Das ist der schlimmere Fall, den man "Kastrationsresistent" nennt. Dann kommen als nächste Therapie zur Zeit Zytiga oder gleich die Chemotherapie in Frage. Nach der Chemo haben wir Zytiga, XTandi oder Cabazitaxel.

Ist bei steigendem PSA unter der Spritze der Testosteronwert nicht auf Kastrationsniveau, dann wirkt die Spritze nicht und es ist einfach das Fabrikat der Spritze zu wechseln. Das ist der harmlosere Fall, der immerhin bei 5% der Patienten auftritt.

Sie sollten jetzt den Ärzten Ihres Vaters vertrauen. Aus meiner Sicht wird da alles richtig gemacht und die Hormon-Sprite senkt mit Sicherheit den PSA-Wert.

Gruß

Hansjörg Burger

Geändert von Hansjörg Burger (07.04.2014 um 12:38 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler und Ergänzung
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