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Alt 20.09.2006, 14:54
pfinzi
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Standard AW: Wie soll das nur weitergehen?

Liebe Monika,

nach langem Mitlesen nun doch auch von mir mein das ZEichen meines Mitgefühl. Erst jetzt, da bei mir Alles noch sehr frisch ist. Mein Dad ist vor ziemlich genau 3 Monaten (58 J.) eingeschlafen, er hatte 1 1/2 Jahre nach Diagnose. Er wie auch meine Mutter haben bis nahezu wenige Stunden (auf die Gesamtdauer betrachtet) die Trgweite der Situation nicht erkannt und auch nicht erkennen wollen. Ich selbst habe mich sehr tiefgehend informiert, nicht nur in den letzten vier Wochen seines Lebens, die er im Krankenhaus verbrachte, immer in der Gewissheit, "wenn ich wieder zuhause bin, dann....".
Leider wurde daraus nichts, innerhalb von drei Wochen im KH ging es so rasant bergab (Symtome und Auswirkungen wie bei Euch) bis zu Beginn der vierten Woche, seiner letzten, entgültige Gewissheit bei mir Bestand, dass das Ende nur noch eine Frage von Tagen sein wird.
Dies habe ich seitens der Ärzte erfahren aber erst, nachdem ich sie zur Rede gestellt hatte. Im Gegensatz zu Euch hat bei uns keiner der Ärzte das Rückgrat besessen, die Wahrheit auch nur in Andeutungen anzusprechen.
Somit konnten wir uns, insbesondere meine Mum und mein Dad) nicht, wie Ihr, vorbereiten auf das, was kommt.

Wichtig letztendlich war, bei ihm gewesen zu sein als er friedlich (mit Morphiumpumpe "abgeschossen") eingeschlafen ist. Deshalb verstehe ich Deine Fürsorge und das "schlechte Gewissen" von Dir.
Aber:
Jetzt zum eigentlichen, warum ich hie eingestiegen bin. Ich finde es toll, dass Du die zwei Tage "Auszeit" genommen hast mit Deiner Family. Aus Erfahrung kann ich Dir nur raten, solche Auszeiten immer mal wieder zu nehmen, sonst "verheizt" Du Dich selbst. Ich hatte mir dies nicht gegönnt, war auch die letzten Tage vor dem Ableben 24h mit meiner Mum im KH und weiss daher, wieviel Kraft dies nach den ganzen Wochen zuvor, gekostet hat.
Auch jetzt danach, kritische psychische Situation mit meiner Mutter, ich noch immer am "Abwickeln", kein Platz für eigene Trauer, dies Alles schlaucht ungemein.
Auch ich habe mir vorletzte Woche eine 4-tägige Auszeit mit 'nem Wien-Trip genommen, weg vom Thema, weg von Mum, weg von Abwicklung etc.

Ich denke, egal wie die Situation ist, wie bei Dir heute oder wie bei mir heute (will sagen, davor oder danach, sorry!), Stress pur für Körper und Geist auf jeden Fall. Um daran nicht selbst zu zerbrechen ist temporäres Abschalten wichtig.

Ich bin nicht erst seit jetzt in Gesaneken bei Euch, ich hoffe, Ihr kommt einigermassen zur Ruhe, wie auch immer und, pass' auf dich auf.

Viele liebe Grüsse
Frank
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