Einzelnen Beitrag anzeigen
  #29  
Alt 20.10.2006, 15:35
leylosch leylosch ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 10.10.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Wie ist der Endverlauf??

Liebe Dani,

ich habe mir genau die selben fragen gestellt, als mir und meinem vater die ärzte gesagt haben, dass sie für mutti nichts mehr tun können und sie sie nicht mehr weiter mit der chemo oder anderen therapien quälen können. das war mitte juni. mutti hatte zu dieser zeit einen darmdurchbruch und die ärzte haben etwas von 4-6 wochen lebenszeit gesagt... ich wollte alles nicht warhaben! mutti hatte ovarialkarzinom - op nicht erfolgreich und die chemo hatte nicht angeschlagen. sie hat das leben geliebt, war immer zum sport... ich hatte damals meine freundin gefragt, die frauenärztin ist, was nun auf uns zukommt. sie antwortete, dass man nie weiß, was der krebs alles kaputt macht. aber das schlimmste wäre wohl darmverschluss, da sich die menschen sehr quälen müssen, nichts essen können etc. ich hatte eine so wahnsinnige angst um mutti - was sollte sie noch alles durchmachen? warum können wir nur nichts tun? was passiert denn nun? keiner konnte uns genaues sagen nur, dass mutti nie ihre hoffnung genommen werden darf. keiner sollte sie aufgeben oder ihr sagen, dass alles hoffnungslos ist. das haben wir auch befolgt, da mutti nie über den tod und sterben reden wollte. nie! sie hatte die möglichkeit, nach hause zu gehen aber sie wollte im krankenhaus bleiben, da mein vater berufstätig ist und sie sich dort einfach sicher fühlte. ich bin vor einem jahr für 2 jahre mit meinem mann und tochter nach london. die jahre davor lebten vir nur 20km auseinander. was für ein timing. ich bin jede woche nach deutschland geflogen für 2-3 tage. habe soviel zeit wie es ging mit mutti verbracht... das schlimmste, was wir befürchteten ist eingetreten. mutti hatte darmverschluss, musste ich nach jedem bissen übergeben. durch das morphium hatte sie keine schmerzen.. sie war so tapfer und stark. sie hat mir immer wieder kraft gegeben, wenn ich verzweifelt geweint habe. am 13. august bin ich 11 uhr gelandet - mutti hatte ihr bewußtsein um diese uhrzeit verlohren. als ich zu ihr kam hatten wir noch 20 minuten. ich konnte mich von ihr verabschieden zusammen mit vati... sie hat auf mich gewartet und ist friedlich eingeschlafen... wir waren da, dass war das wichtigste. und die zeit davor haben wir versucht zu genießen, trotz aller voraussichten...

ich wünsche euch so viel kraft! vrsucht in ihrem beisein zu lächeln, zu lachen, über alltägliche dinge zu reden, schöne erinnerungen aufleben zu lassen, damit Ihr ihr das Gefühl gebt, ein erfülltes leben gelebt und nichts verpasst zu haben. das macht sie glücklich und sie kann ihren frieden finden, egal was kommt!!!

ich denke an euch!!!


sandra
Mit Zitat antworten