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Alt 26.02.2004, 09:02
Gast
 
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Standard Hilfe zur Diagnose

Hallo Andreas,

auch bei meinem Vater konnte nicht mehr operiert werden. Er wurde am 23.12.03 ins Krankenhaus eingewiesen, da er total gelb war und der Hausarzt die Verantwortung nicht länger übernehmen wollte. Einige Wochen zuvor hatten sich auch hohe Blutzuckerwerte eingestellt. Meiner Meinung nach hätten da schon beim behandelnden Arzt sämtliche Alarmglocken läuten müssen. Aber der war ganz unbedarft und meinte noch, dass es vielleicht Gallensteine seien.
Bedingt durch die Feiertage und den Jahreswechsel wurde zwei Wochen im Krankenhaus nichts, außer dem Blutzuckerwert, untersucht. Dann endlich die ersten Untersuchungen, Magenspiegelung, Ultraschall, Endoskopie. Bei der Endoskopie wurde dann festgestellt, dass mit der Bauchspeicheldrüse etwas nicht in Ordnung ist. Durch eine Operation, am 9.1.04 wollte man Näheres feststellen. Die Diagnose war niederschmetternd, das Karzinom war nicht mehr zu operieren. Der operierende Arzt sprach von einer verbleibenden Lebensdauer von 6 bis 10 Monaten. Mitteilen wollten die Ärzte es meinem Vater und auch meiner Mutter jedoch noch nicht, da die Operation ihn sehr geschwächt hatte, sollte er sich erst ein paar Tage erholen. Also trug ich diese schreckliche Wahrheit eine Woche allein mit mir (und Mann u. Tochter) herum. Als nach einer Woche der offizielle Bescheid aus dem Labor vorlag, hat man meinen Eltern dann gesagt, dass es sich um einen bösartigen, langsam wachsenden Tumor handelt. Nach der noch zu erwartenden Lebensdauer haben beide nicht gefragt.......sie blieb also für die Beiden offen. Ich glaube die OP hat den Verfall des Körpers beschleunigt, andererseits musste sie ja sein, da sonst der Körper durch die Galle vergiftet worden wäre.
Zwei Wochen später musste noch mal operiert werden, irgendwie war die Drainage verstopft. Es folgten eine Lungenentzündung, ständige Verstopfungen des Blasenkatheters, Nierenprobleme, große Wasseransammlungen in den Füssen und Händen. Durch die starken Schmerzmittel stellte sich dann auch bald Verwirrtheit ein. Am 10.2.04 riet man uns meinen Vater in einem Hozpiz anzumelden. Schweren Herzens haben wir dies auch einen Tag später getan. Doch dann ging auf einmal alles ganz schnell, am 13.2. erkannte uns mein Vater zum ersten mal nicht mehr. Er lag nur noch röchelend in seinem Bett, ich werde diesen Anblick nie vergessen. Bei meinem an diesem Tag geführtes Gespräch mit dem Chefarzt teilte er mir mit, dass man so eine schnell Verschlechterung des Zustandes nicht hätte voraussehen können. Er gab meinem Vater noch 8 bis 10 Tage. Am nächsten Morgen, am Samstag den 14. Februar kam um 9.40 Uhr der Anruf aus dem Krankenhaus, dass es wohl zu Ende gehe. Um 10.10 Uhr war ich dort, doch leider zu spät, mein Vater war um 9.45 Uhr verstorben. Meine Mutter war zum Glück bei ihm und weiß, dass er ganz ruhig eingeschlafen ist. Das Ganze fand innerhalb von nur 7 1/2 Wochen statt, es ging so furchtbar schnell, dass ich es immer noch nicht ganz begreifen kann.
Mein Vater wurde 72 Jahre und war bis zu seiner Einweisung ins Krankenhaus ein vitaler und lebenslustiger Mensch..........
Ich hoffe ich habe nicht zu sehr durcheinander geschrieben, aber irgendwie tat es auch mal gut, das alles zu schreiben.
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