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Alt 20.07.2004, 18:02
Gast
 
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Hallo Heidi,

finde ich gut, dass du hier nachfragst. Wie Ingrid schon geschrieben hat, erlebt jeder seine Krebserkrankung anders und niemand weiß, wie euer Bekannter damit umgehen wird. Evt. weiß er es selber noch nicht, da die ganze Sache ja noch sehr frisch ist. Kann mich gut erinnern, dass wir nach Diagnosestellung mind. 3 Monate gebraucht haben um überhaupt damit umgehen zu können.

Die Erwartungshaltung ist unterschiedlich. Von guten Freunden erwartet man, dass sie es einfach bleiben. Von Bekannten, dass sie sich nicht völlig zurückziehen sondern einfach in dem Maße weitermachen, wie es immer war. Von der Familie tatkräftige Unterstützung, denn es gibt im Laufe der Zeit ne Menge zu regeln. Aus manch einem Freund ist inzwischen ein Bekannter geworden, so wie manch Bekannter sich im Laufe der Zeit zum guten Freund entwickelt hat. Von allen gleichermaßen erwarten wir eigentlich nur Verständnis für die Situation. Man ist nicht immer gleich gut drauf, manchmal kann man Spontanbesuch nicht reinlassen, weil die Situation es einfach nicht erlaubt oder weil man nicht in Stimmung ist. Wer all dies akzeptiert und Stimmungsschwankungen einfach nicht übel nimmt und trotzdem weiterhin an unserem Leben teilnimmt, der ist uns eine wirkliche Hilfe.

Wie gesagt, jeder sieht das anders. Manch einer zieht sich wahrscheinlich auch vollständig zurück und ein anderer ignoriert seine Krankheit und lebt völlig normal weiter, soweit der Gesundheitszustand das zulässt. Bei uns ist mein Mann (43 J.) erkrankt und ich habe dir geschildert, wie wir mit dieser Krankheit umgehen.

Ich hoffe, dass es euch gelingt einen Weg zu finden diesen "guten Bekannten" nicht zu verlieren. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Alles Gute wünscht dir Monika
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