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Alt 12.06.2001, 02:04
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Standard Wohin führen Skelett-Metastasen?

Von: Wolfgang Wendekamm [mailto:mylian@web.de]
Gesendet: Montag, 11. Juni 2001 02:31
An: Krebs-Kompass Forum
Betreff: Re: Antwort bei Krebs-Kompass Forum


Hallo Efi!

Zunächst entschuldige, dass ich so lange für die Beantwortung deiner Mail
benötigt habe, jedoch hatte ich in den letzten Tagen eine schwere Zeit, in
der ich eigentlich die Zeit für mich selbst brauchte. Doch nun herzlichen
Dank für deine Zuschrift, die mir aber, außer deiner Anteilnahme, leider
nicht viel gebracht hat. Trotzdem erlaube mir eine Antwort.

Mit Herrn Hackethal hatte ich mich schon befasst, da war das Wort Krebs für
mich noch vollkommen unbekannt. Dass er selbst daran erkrankt war,
registrierte ich ebenfalls erst, als auch bei mir der Krebs entdeckt worden
ist. Ganz früher hatte ich mal große Stücke von ihm gehalten, aber mit
seiner Tumortherapie hat er ja wohl, zumindest für sich selbst, nicht so
ganz richtig gelegen. Mit seiner Theorie vom Hauskrebs und Raubtierkrebs,
ja, da hat er wohl recht, da denke ich auch so, das Dilemma ist nur, mancher
Krebs im Schafspelz entwickelt sich irgend wann eben doch zum Raubtier. Und
er hatte seinen Krebs wohl unterschätzt.

Mit einem Rückgang von Skelettmetastasen bei reiner Hormontherapie würde ich
allerdings nicht unbedingt rechnen. Doch da kann ich eine Empfehlung meiner
Onkologin weiter geben. Ich bekomme seit Oktober 1999 einmal aller vier
Wochen eine Infusion mit Aredia 90 mg mit sehr gutem Erfolg. Dieses Mittel
(kommt ursprünglich aus der Therapie des Mammakarzinom) besitzt
hervorragende Eigenschaften, unter anderem wirkt es auch gegen
Skelettmetastasen und füllt auch die von den Metastasen hinterlassenen
Aufweichungen bzw. Hohlräume wieder auf.

Zum Verlauf der Krankengeschichte deines Vaters wäre natürlich zunächst die
Ausgangshöhe des PSA-Wertes vor Beginn der Hormontherapie interessant. Dann
würde mich interessieren, was für Mittel er bekommen hat, denn mir ist
eigentlich nur eine Nebenwirkung von Bedeutung bekannt, die Impotenz. Alles
andere ist Kleinkram gegenüber der Chance, ein paar Jahre länger zu leben.

Das Problem Müdigkeit (oder meinst du vielleicht Lebensmüdigkeit?) ist mir
nicht bekannt (mir reichen z.B. 4 - 5 Stunden Schlaf vollkommen aus),
jedenfalls nicht beim Prostata-Ca, dagegen ist es eine typische
Begleiterscheinung bei MS.

Wenn du an weiteren Informationen oder konkreter Hilfe interessiert bist,
könnte ich dir die Selbsthilfegruppen unter www.prostatakrebse.de empfehlen.

Liebe Efi, ich hoffe, dass dein Bemühen auch weiterhin mit Erfolg gekrönt
wird, aber du musst eines erreichen, das beste Heilmittel ist der eigene
feste Wille des Betroffenen. In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute,

mit herzlichen Grüßen

Wolfgang.


[mylian@web.de]
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