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Alt 12.11.2008, 19:30
Manu81 Manu81 ist offline
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Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Hallo Susi,

ja, ich bin ein Jahr jünger wie du und bin auch die ältere. Ich habe noch eine jünger Schwester (23 Jahre alt).
Heute geht es mir gar nicht gut. Könnte auch ständig heulen.
Wenn dann bei der Arbeit noch zu viel Streß ist, dann würde ich am liebsten davon laufen...

Aber ich versuch mich dann immer wieder zusammenzureißen. Eine Freundin von mir hat mir zum Tod meiner Mutter eine Karte geschrieben unter anderem mit folgendem Inhalt: ..."versuch dankbar zu sein, für die schöne Zeit mit deiner Mutter. Ihr hattet ein tolles Verhältnis und das ist sehr viel wert! Wenn du es schaffst das wie ein kostbares Geschenk zu sehen und zu erkennen, dann gehen KRaft und dauernde Freude vom vergangenen aus"....

Diese Worte les ich immer wieder und denke, meine Schwester und ich hatten eine wunderschöne Kindheit und hat uns an nichts gefehlt. Meine Eltern waren immer für uns da. Ich habe sowiel mit meiner Mutter gemeinsam erlebt und unternommen, das kann uns niemand nehmen. Und dafür muß ich dankbar sein. Es gibt Kinder, die lernen ihre Eltern, warum auch immer, gar nie kennen oder wachsen in einem zerütteten Elternhaus auf. WIr müssen einfach dankbar sein, für die schöne Zeit die wir mit unserer Mutter hatten. Ich weiß das hilft nicht immer über die Trauer weg, aber es ist einfach ein schöner Gedanke.

Mein Vater kommt auch sehr schwer mit dem Tod meiner Mutter zurecht. Er geht seit letzter Woche wieder arbeiten und ich denke, dass ist ganz gut, so kommt er wenigstens tagsüber auf andere Gedanken. ICh versuche auch soviel wie möglich für ihn dazusein. Ich wohne im Obergeschoss meiner Eltern in einer abgetrennten Wohnung. So bin ich immer irgendwie in der Nähe, aber ich muss einfach auch nach mir schauen und kann mich nicht um alles kümmern. Während der Krankheit meiner Mutter, fast drei JAhre lang, hab ich mich fast nur um sie gekümmert und mit ihr sehr viel Zeit verbracht. Das war wunderschön und ich würde es jederzeit wieder so machen. Jetzt muss ich wieder lernen mein eigenes Leben zu führen und vorallem muss ich wieder Kraft auftanken.
Ist einfach eine verdammt schwere Zeit gerade.....
Sie fehlt mir soooo sehr!!!!

Wenn sie mich jetzt sehen würde, würde sie sicherlich sagen: Du brauchst doch nicht weinen, du bist erwachsen, du hast einen guten Beruf, ich habe dir alles vermittelt und beigebracht was ich konnte... wir hatten eine schöne Zeit.....

Jetzt fehlen mir die Worte, werde daher jetzt mal aufhören mit schreiben...

Liebe Grüße
Manu

"Das was ich für dich war, bin ich immer noch. Gib mir den Namen, den du mir immer gegeben hast. Gebrauch nicht eine andere LEbensweise. Sei nicht feierlich oder traurig. Lache weiterhin über das worüber wir gemeinsam gelacht haben. Ich bin nicht weit, ich bin nur auf der anderen Zeite des Weges".

In Erinnerung an meine liebe Mutter
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