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Alt 01.08.2014, 00:06
anxious anxious ist offline
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Standard Soviel Zeit für Sinnloses vergeudet

Wir hatten immer schwierige Zeiten. Damals als ich jung war, habe ich nur immer die eine Seite der Medallie gesehen und heute mit meinen 28 Jahren, lichtet sich das Bild und man räumt Verständnis für so manche Reaktion und Handlung ein.

Mama du fehlst mir sehr. Nach nun fast 2 Jahren nach der Diganose und deiner schnellen, unfairen Abreise in den Himmel, vermissen wir dich immer noch so sehr. Durch die Erkenntnis das du immer soviel Probleme von uns Kindern ferngehalten hast von denen wir nichts wussten und ich nie dazu gekommen bin und auch nie wieder dazu kommen kann, dir etwas von dem was du für uns getan hast zurückzugeben, tut mir mein Herz weh.

Es war mit 66 Jahren zu Früh um einfach von uns zu gehen und du hast ein großes Loch hinterlassen, welches ich gerade jetzt im kommenden August zu deinem Geburtsmonat mehr und mehr spüre.

Heute morgen ist dann auch Papa, ein paar Monate vor seinem 61 Geburtstag, zu dir gekommen. Er hatte seine Diagnose bereits vor 4,5 Jahren erhalten und in diesen Jahren mehrere Operation und unzählige Chemotheraphien bekommen. All die Zeit konnte er anders wie du gegen den Krebs ankämpfen, er hatte eine Chance und die Einstellung immer weiterzumachen. Doch dann kam vor 2 Wochen die Nachricht das die Chemo nicht mehr wirkt und man nur noch einen letzten Versuch starten kann. Leider hatte sich der Krebs innerhalb weniger Tage so ausgebreitet, dass Papa am Anfang der Woche ins Krankenhaus kam und ich ihm heute morgen, fest die Hände haltend, Lebewohl sagen musste.


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Meine Mutter hat viel mit finanziellen Dingen gekämpft, wodurch ihre Psyche sehr angeschlagen war. Sie hat das alles immer runtergeschluckt und ist nie an uns herangetreten.
Mich schmerzt es, erst nach ihrem Tod bzw. kurz davor, all das erfahren zu haben und keine Chance mehr gehabt zu haben, ihr zu helfen und ihr ein besseres Leben zu ermöglichen. Jetzt wo man endlich ebenfalls fest im Leben steht.

Zu meinem Vater hatte ich viele Jahre keinen Kontakt, sie lebten seit 10 Jahren getrennt. Es hatte seine Gründe, ich war jahrelang wirklich wütend und hatte Albträume von Streitereien und Schreiereien damals zuhause. Im Nachhinein, weiß ich das er es auch nie einfach hatte.
Vor knapp 5 Jahren dann, kam ein neuer Kontaktversuch und wir kamen uns Schritt für Schritt wieder näher. Seine neue Freundin erzählte mir, er hatte vor diesem Treffen Angst, Angst abgelehnt zu werden und weinte bitterlich. Doch das brauchte er nicht, denn auch ich wurde reife, konnte die Wut ablegen und Sachen einfach gut sein lassen...
Wir hatten jetzt 5 Jahre lang langsam immer mehr Kontakt und er war nach dem Tot meiner Mutter immer für mich da.

Doch jetzt ist auch er gegangen ... und durch all die Probleme, Streitereien, in der Vergangenheit, hat man nun im Endeffekt, soviel Zeit mit Nichtigkeiten verloren,...

Ich hätte mir gewünscht zumindest noch mit meinem Vater einige Jahre verbringen zu dürfen. Leider nein.

Beide fehlen mir so unendlich. Man fühlt sich ohne Eltern allein :-(
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