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Alt 06.03.2015, 11:01
Chrissie66 Chrissie66 ist offline
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Standard AW: Verdacht auf Adenom Parotis, bin ganz fertig

Ich melde mich mal wieder für den Fall, dass jemand so wie ich es war auf der Suche nach Infos ist.

In der Zwischenzeit habe ich recherchiert und recherchiert, hin und herüberlegt, Vor- und Nachteile einer OP oder Nicht-OP abgewogen. Sogar ein MRT (allerdings unter Dormicum und ein spezielles Gerät für Klaustrophobiepatienten) habe ich hinter mich gebracht. Das MRT hat aber kein anderes Ergebnis geliefert als das CT: Tumor in der Ohrspeicheldrüse, Verdacht auf Pleomorphes Adenom, kein Hinweis auf Bösartigkeit, letzteres aber aufgrund der langen Zeit dennoch nicht auszuschließen.

Nun kommt´s, was Euch wohl am meisten interessiert: Ja, ich habe mich zu einer OP entschieden. Auf eine weitere Empfehlung hin bin ich bei einer Mund-Kiefer-Gesichtschirurgin gelandet. Ich wusste bis dahin gar nicht, dass das Thema Ohrspeicheldrüsen genauso in deren Fachgebiet gehört und nicht nur in den HNO-Bereich. Und diese Chirurgin ist nicht nur menschlich überragend, sondern eine geniale Chirurgin und darüber hinaus auch noch plastische Chirurgin! Zu sagen, dass ich bei ihr überhaupt keine Angst mehr hatte, wäre übertrieben, denn vor der Nervengeschichte hatte ich furchtbaren Respekt, aber die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl bei ihr in den allerbesten Händen zu sein. Und mein Gefühl sollte Recht behalten.

Ich wurde letzten Montag operiert (also vor 4 Tagen) Ich habe außer einem gefühllosem Ohr (das sich hoffentlich im Laufe der nächsten Monate noch weitgehend legen wird, aber wirklich kein Problem darstellt, obwohl ich sehr empfindlich bin!) und einer großen Hamsterbacke keinerlei Probleme! Das OP-Gebiet ist leicht taub, aber nur oberflächlich wie es jeder kennt, der schon mal irgendwo operiert wurde. Es ist nahezu kein Schnitt zu sehen! Das „Loch“, in dem der Redon-Schlauch steckte, ist größer und das wächst gerade schon zu. Ich habe auf der Backe einen riesigen blauen Fleck wie nach einem Stoß. Das liegt aber an mir, ich war auch nach meiner früheren Nasen-OP bereits grün und blau. Das sind aber alles Dinge, die vergehen. Wichtig: kein Nerv ist auch nur ein wenig gereizt worden und das, obwohl sich herausgestellt hat, dass der Tumor tatsächlich auf den Gesichtsnerv gedrückt hat, nicht in einer Kapsel war wie vermutet und deshalb sehr schwer zu lösen war. Bereits zwei Tage nach der OP konnte ich heim und wenn ich nicht so doof aussehen würde, wäre ich schon wieder unterwegs, weil ich mich fit wie ein Turnschuh fühle.

Gestern rief mich meine Ärztin zuhause an, um mir mitzuteilen, dass sie das Ergebnis der pathologischen Untersuchung hat: es war ein Warthin-Tumor! Da ich nicht gerade in das typische Raster falle, hatte das keiner vermutet. Nun bin ich überglücklich, auch, dass ich mich letztendlich für die OP entschieden hatte. Wer nähere Infos benötigt, kann sich gerne an mich wenden. Für die, die zumindest der Ort der OP interessiert: ich wurde in München operiert.

Für alle die, die noch vor der Entscheidung stehen: alles Gute und hört auf Euer Gefühl!

Geändert von Chrissie66 (07.03.2015 um 13:10 Uhr)
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