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Alt 07.05.2021, 17:02
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig), Runde2 der Therapie an über 75-Jährigem

Hallo,

gestern war die nächste Nachkontroll-Untersuchung.
Innerhalb der ca. 3 Monate hatten sich die zuletzt erkennbaren und einzeln unterscheidbaren LK in der Achselhöhle zu einem einzigen großen LK vereinigt.

Diesen LK konnte ich auch gar nicht mehr richtig abtasten, weil er in der Achselhöhle hockt.

Die US-Untersuchung ergab, daß er etwas über 4cm lang, ca. 2,5cm breit, ca. 1,8cm tief und echoarm ist.
Weitere (auffällige) LK konnten nirgendwo festgestellt werden.

Ansonsten alles wie meistens:
- AZ sehr gut; bei Gewicht von ca. 73kg
- alle inneren Organe völlig i.O.
- Blutwerte auch i.O.

Zum Gespräch mit meiner Onkologin hatte ich mir in das Nachsorge-Heft die Fragen notiert:
- Biopsie des LK?
- Welche Chemotherapie als nächste?
-- Rituximab + Bendamustin?
- Weiterhin W&W bis sich wieder abartige Körper-Reaktionen einstellen, welche den Start einer 3. Chemotherapie erforderlich machen?

Geistig ging ich dabei davon aus, daß mit Chemotherapien weitergemacht wird.

Im Gespräch mit der Onkologin erklärte sie mir aber ihre ganz andere und stichhaltige Sichtweise:
- Oberstes Gebot ist, daß Sie uns so lange wie möglich "erhalten" bleiben
- Die erste Therapie war auf Heilung "ausgelegt" - hat leider nicht geklappt, wie gewünscht
- Die Zweite Therapie auf "Zeitgewinn" - mit eher mäßigem Ergebnis von nur ca. 1 Jahr bis zum nächsten Rezidiv

- Bei beiden Therapien waren die Konstellationen aber ganz andere als die derzeitige.
Nämlich abartige LK in mehreren Körper-Regionen, die es alle zu bekämpfen galt.

- Es hat momentan deshalb wenig Sinn, eine nächste Chemotherapie in's Auge zu fassen und zu planen.
Denn irgendwann wirken die auch nicht mehr befriedigend.
Weshalb wir uns deren Einsatz dafür "aufheben" sollten, wenn es wieder darum geht, den evtl. "ausgeuferten" Krebs im gesamten Lymphsystem "erwischen" zu können.

- Momentan können wir den Krebs, da er nun regional begrenzt zu sein scheint, alternativ auch mit Bestrahlung bekämpfen.
Und uns dadurch evtl. spätere "Rundumschläge" im gesamten Lymphsystem "offenhalten", wenn solche wieder erforderlich sind.

- Die US-Untersuchung zeigte keine weiteren "verdächtige" LK.
Wir versichern uns also per CT (Hals/Thorax/Abdomen), daß nirgendwo andere LK zu bekämpfen sind.

- Und wenn das der Fall ist, dann gehen wir nur auf den LK in der Achselhöhle los und bekämpfen dort das Rezidiv mit Bestrahlung.

Termine für die (externe) CT vereinbarte ich gestern.
Die Ergebnisse werden der Onkologin innerhalb von 2 Tagen zugeleitet.
Danach erfolgt dann kurzfristig ein Gespräch mit ihr, wie und wo es ggf. mit Bestrahlungen weitergeht.
Anfang Juni wird klar sein, wie es weitergeht.

Wenn ich zurückblicke, sollte sich bis dahin auch nichts weiter nennenswert verändern können.
Denn, so ca. 3 bis 6 Monate dauerte es bei mir immer, bis nach Vorhandensein von ca. bis zu eiergroßen abartigen LK mein Körper irgendwie kraß rebellierte.

Auf dem Überweisungsschein für die CT steht:
Gesichert Follikuläres Lymphom Grad 3 (C82.2 G)
Verlaufskontrolle
https://gesund.bund.de/icd-code-suche/c82

Man wird sehen, wie erfolgreich die 3. Therapie sein wird.
Einen "Zeitgewinn" sollte sie jedenfalls schon erbringen können.

Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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