Liebe Erle,
zuerst mein tiefes Mitgefühl für deinen Verlust. Du kannst sicher sein, dass dein Stefan dich nicht alleine gelassen hat. Er ist nur in einer anderen, besseren Welt. Ein so geliebter Mensch kann nie völlig von uns weggehen. Danke auch für deine lieben Worte.
Eins kann ich mir allerdings jetzt nicht ganz verkneifen. Nämlich zu grinsen. Die Geschichte mit dem Monteur hab ich mit Vergnügen gelesen
. Schön, dass wir Männer so leicht durchschaubar sind. Diesem Menschen hast du ganz sicher einen schönen Tag geschenkt, auch wenn er das von der anderen Seite sieht. Du selbst hast lachen können darüber und dieses Lachen hier an deine Leser und Leserinnen weitergegeben. Ich werde auf alle Fälle in Zukunft immer ein paar Makronen in der Tasche haben.
Jedenfalls hab ich ähnliche Erfahrungen in allen möglichen Situationen gemacht. Meistens genügen bereits ein paar nette Worte oder ein Lächeln, obwohl man eigentlich etwas ganz Schlimmes tun möchte. Der miesgelaunte Monteur, die genervte Kassiererin oder die/der gestresste Verkäufer/in sind meist auch nur Menschen. Wer weiss, wer ihnen zuvor auf die Füsse getreten ist.
Dass du deine Wohnung verändert hast find ich gut. Ich hab sogar unsere alte Wohnung ganz aufgegeben und bin unters Dach gezogen. Eine kleine, neue Wohnung, die für mich alleine völlig ausreicht. Ein Gemisch aus alten, gewohnten und neuen Möbeln. Dazwischen und darauf viele Erinnerungsstücke und Bilder. Im Rest unserer alten Wohnung hat es sich meine Jüngste gemütlich gemacht. Ich vermisse eigentlich nur den kuschelig-warmen Kaminofen.
Sich, in diesem Sinne, zu verändern heisst ja nicht -Vergessen- , das geht sowieso nicht. Es macht die Trauer etwas erträglicher. Wir müssen nach vorne schauen, was bleibt uns anderes übrig? Ein völlig neues, ungewohntes Leben beginnt, auch wenn wir es (noch) nicht warhaben wollen. Irgendwann finden wir auch unseren inneren Antrieb wieder.
Ich wünsche dir und allen anderen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in`s neue Jahr,
Helmut