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Alt 18.05.2004, 21:31
Gast
 
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Standard Wie das Wohlbefinden bei Chemo verbessern?

12.03.2003, 13:18

Hallo Dorothee!
Vielen Dank für Deine Antwort.
Von der Mistelkur haben wir auch schon gehört, mein Vater wollte die Ärzte auch darauf ansprechen.
Meine Mutter hat ihn gerade wieder aus der Klinik abgeholt, er war seit gestern dort und lag heute 45 Minuten am Tropf.
Meinem Vater geht es gut.

Wie wir uns verhalten sollen, das wurde ganz zu Anfang geklärt. Auf Wunsch meines Vaters so als wenn nichts wäre, also wird so weiter gemacht wie vor der Diagnose. Mein Vater will diese Krankheit nicht und er will sich von ihr auch nicht unterkriegen lassen. Wir alle reden offen miteinander, Tabus gibt es keine. Also reden wir gemeinsam über unsere Ängste, genau wie wir gemeinsam lachen.

Wir Angehörigen kommen mit der Situation besser klar als so manche Bekannte,denen musste ich die Angst und Unsicherheit erst nehmen, sie wussten nicht wie sie auf Dad zugehen sollen und wie sie sich verhalten sollen. Ich sagte ihnen das sie einfach sie sein sollen, ihm zuhören wenn er reden möchte und ansonsten nicht in Watte packen sollen. Seitdem geht es ganz gut.

Davon ein Testament zu schreiben ist er weit entfernt, er sieht nur das Holz für den Kamin das er hacken will und die Autos die einen Ölwechsel brauchen. - typisch Mann *zwinker*

Aber Dir hat es geholfen, er lässt es sich anders gut gehen.

Ich freue mich ganz doll das es Dir gut geht und noch doller freue ich mich, dass Du/Ihr bald vor den Altar tretet. Einfach klasse! *megafreu*

Was die Misteltherpie angeht, werde ich auf jeden Fall nochmal nachhaken.

Vielen lieben Dank!

Sandra



Ich habe Brustkrebs und vor 2 Jahren 6 Zyklen Chemotherapie bekommen. Mit Zofran (Antibrechmittel) habe ich nicht erbrochen. Mir war aber tagelang übel. Ich hatte große Probleme mich zu konzentrieren und zu Anfang auch massive Angstzustände.

Ich denke, du mußt zuerst mal wissen, was sich dein Vater wünscht. Meine Freunde hätten sich sicher nicht getraut, in meiner Gegenwart zu lachen, wenn ich ihnen nicht gesagt hätte, daß mir das hilft. Gegen die Angst hat mir Musik (Mozart) geholfen. Außerdem habe ich aufgeschrieben, wovor ich Angst habe. Zum Entsetzen meiner Freunde habe ich ein Testament geschrieben und ihren mitgeteilt, wie ich mir meine Beerdigung wünsche. Nachdem ich alles erledigt hatte, was ich erledigen wollte, ging es mir viel besser.

Die erste Chemotherapie hat mir übrigens am meisten zugesetzt. Danach ich angefangen, ein Mistelpräparat zu spritzen und es ging mir deutlich besser. Ich bin viel spazieren gegangen und habe gespottet, ich würde der Übelkeit davon rennen.

Wenn man mir vor 2 Jahren gesagt hätte, daß es mir heute so gut geht, ich hätte es nicht geglaubt. Und noch weniger hätte ich geglaubt, daß ich jetzt eine Riesenhochzeit planen darf. Mir ist der Mann in der Chemozeit "zugelaufen".

Die Konzentrationsproblem haben noch lange angehalten. Nach 2 Jahren habe ich sie jetzt fast überwunden.

Gruß Dorothee
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