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Alt 22.07.2007, 00:07
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Heike 1963 Heike 1963 ist offline
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Standard AW: Chemo oder nicht?

Hallo Tommy,

ich war in ähnlicher Situation wie Deine Frau. Mein Tumor war 8 mm und auch ein G2, kein Lymphknotenbefall, allerdings war der Hormonrezeptor negativ und auch Her2neu war negativ, d. h. ich nehme kein Tamoxifen oder ähnliches.

Ich habe mich für den Therapievorschlag 6 x FEC und 30 x Bestrahlungen entschieden. Zum Zeitpunkt der Diagnose war ich noch nicht in den Wechseljahren, das war für mich auch ein wichtiger Punkt, weil die Zellteilung doch noch recht zügig vonstatten geht. Bei der OP fliesst Blut und das Wandern von Krebszellen ist möglich, trotz Sicherheitssaum. Mein Sicherheitsdenken ist sehr hoch. Die Entscheidung für Chemo und Bestrahlung ist die einzige 'Vorsorge', die ich schaffen konnte. Im Falle eines Rückfalls würde ich mir Vorwürfe machen, wenn ich nicht 'alles' ausgeschöpft hätte.

Im Nachhinein mache ich mir eher Gedanken darüber, ob ich die Bestrahlung nicht hätte sein lassen sollen. Denn wenn ein Rückfall in der betroffenen, jetzt noch erhaltenen Brust, erfolgen sollte, werde ich um eine Ablatio nicht herumkommen. Ein bestrahltes Feld kann nie wieder bestrahlt werden.

Bald habe ich schon 2 Jahre rückfallfrei überlebt. Die Chemo hängt mir noch in den Knochen. Mit der Zeit sind die Nachwirkungen der Chemonebenwirkungen jedoch enorm gesunken. Es heißt, eine Chemo ist in ca. 2 Jahren grob abgebaut, vollständig erst nach ca. 10 Jahren.

Ich wünsche Euch beiden viel Kraft und Zuversicht und Deiner Frau wünsche ich, das sie die für sich stimmige Entscheidung trifft.

Lieben Gruß
Heike
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Ich habe nicht mit Krebs gerechnet,
der Krebs hat nicht mit mir gerechnet.
Nicht mit meiner Phantasie,
meiner Lernfähigkeit,
meinem Überlebenswillen...

Ursula Goldmann-Posch
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