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Alt 26.06.2006, 12:27
Andrea2908 Andrea2908 ist offline
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Standard Ich habe Angst um meine Mama!

Hallo, Ihr Lieben!

Mein Name ist Andrea, ich komme aus Kapfenberg (Steiermark) und am 16.05. hat unser Alptraum begonnen. An diesem Tag ist meine Mama (66 Jahre) in der Früh aufgestanden und war komplett gelb im Gesicht. Sie hat anfangs gedacht, dass sie vielleicht was Falsches gegessen oder getrunken hätte, aber in den kommenden Tagen ist die Gelbfärbung nicht abgeklungen. Auch wurde sie immer schwächer und hatte kaum mehr Appettit! Am 22.05. hat sie sich dann zum Hausarzt geschleppt, dieser hat sie dann sofort ins Krankenhaus nach Bruck/Mur eingewiesen. Am 23.05. wurde sie dann nach Leoben verlegt mit der Begründung, die wären Spezialisten für sowas. Ja für was denn, habe ich mich die ganze Zeit gefragt!! Am 24.05. wurde im Krankenhaus sofort eine ERCP durchgeführt und ihr dabei ein Stent eingelegt, damit die Gallenflüssigkeit abfließen kann. Außerdem wurde bei den Untersuchungen ein Bauchspeicheldrüsenkopftumor diagnostiziert. Somit wusste ich dann, warum sie verlegt wurde! Da sich meine Mama aufgrund der Vergiftung in einem sehr schlechten körperlichen Zustand befand, konnte ihr anfangs kein Gewebe für einen histologischen Befund entnommen werden. Sie musste zuerst mit Austronautenkost ein wenig aufgepäppelt werden, was aber nicht so einfach war, weil meine Mama zuckerkrank ist. Die hohen Zuckerwerte bekam man nicht in den Griff. Irgendwann wurde uns dann mitgeteilt, dass auch verdächtiges Gewebe auf der Leber gefunden wurde. Am 14.06. hieß es dann, ihr allgemeiner Gesundheitszustand (kaum mehr Kraft, Hilfe beim Aufstehen und Gehen, etc.) wird sich nicht mehr großartig verbessern und daher wäre eine Operation ausgeschlossen. Außerdem hätte man auf der Leber bereits viele Herde entdeckt und das Risiko einer Operation wäre einfach zu groß. Man hatte sich aber darauf geeinigt eine Chemo mit Gemzar zu machen, sie würde jedoch nur zur Lebensverlängerung dienen. Die Chemo könnte aber erst gestartet werden, wenn der endgültige histologische Befund vorliegen würde. Wir könnten Mama jedoch bis dahin mit nach Hause nehmen. Das haben wir dann auch getan und es war so schön, sie nach fast vier Wochen wieder zu Hause haben, auch wenn es anstrengend war, weil immer jemand da sein musste der sich um sie kümmert, aber wir taten es alle gern. Am 21.06. hat mich dann eine Ärztin vom Krankenhaus angerufen, weil der histologische Befund vorlag. Mama hat ein Pankreaskopfkarzinom mit Lebermetastasen und befallenen Lymphknoten und einer Thrombose in der Milzvene aufgrund der schlechten Blutgerinnung. Ich war wie vom Donner gerührt, weil von befallenen Lymphknoten oder einer Thrombose war vorher nie die Rede!
Am 22.06. hat meine Mama abends starke Bauchschmerzen bekommen und ihr Medikament (Novalgin) hat nicht mehr geholfen, außerdem ist sie nicht mehr aus dem Bett herausgekommen. Somit wurde sie am 23.06. wieder ins Krankenhaus eingewiesen. Außerdem hat sie in der Woche in der sie zu Hause war trotz normalem Essen 1 kg abgenommen. Sie wiegt momentan nur mehr 42 kg bei einer Größe von 170 cm.
Ich habe sie jetzt die letzten zwei Tage im Krankenhaus besucht und es war furchtbar, sie sieht jeden Tag schlechter aus, hat keinen Hunger, will nicht essen, hat immer wieder Schmerzen, es ist einfach nur grausam! Gestern hat sie den ganzen Tag über nur 5 Löffel Topfencreme gegessen! Jeden Tag fahre ich mit einem mulmigen Gefühl nach Hause, weil ich mir denke, ich sehe sie das letzte Mal.
Habe heute mit dem Krankenhaus telefoniert, weil morgen die Chemo starten hätte sollen. Diese wurde verschoben, weil in ihrem Zustand kann man keine Chemo machen. Außerdem hat die Ärztin gemeint, es wäre zu überlegen, ob man sie vielleicht auf die vorhandene Palliativstation legt! Was bedeutet das? Ich habe Angst um meine Mama und ich will sie nicht verlieren, vor allem nicht so schnell, aber ich frage mich, ob eine Chemo überhaupt noch sinnvoll ist oder ob ich ihr Leiden damit nur verlängern würde!
Meine Mama ist über vieles nicht informiert, das heißt sie weiß nicht, dass eine Operation nicht in Frage kommt, Chemo nur lebensverlängernd, viele Metastasen, usw.!
Entschuldigt bitte, dass der Eintrag so lange geworden ist, aber ich musste das einfach alles los werden! Ich bin echt verzweifelt, weil ich nicht mehr weiter weiß!

Andrea
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