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Alt 17.12.2005, 15:13
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Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Standard AW: Nierenkrebs,Lungenmetastasen nun Hirnmetastasen

Hallo Andrea,
mit Hirnmetastasen kann ich Dir nicht dienen. Darüber haben hier auch sehr wenige geschrieben.
Wohl aber kann ich Dir bestätigen, wie wichtig die Einstellung zu einer Krankheit ist, nicht nur zum Krebs.
Krankheit ist fehlende Gesundheit. Insofern ist Krankheit ein Loch. Das beseitigt man aber nicht, indem man es herausschaufelt, sondern auffüllt, nämlich mit dem, was verloren gegangen ist. Beim Krebs ist das sehr sehr oft die Lebensfreude, Lebensinhalt, Geborgenheit in der mitmenschlichen Umgebung.
"Gesundheit und Krankheit beginnen im Kopf." (Reza Hosseinpour)
Ich meine also, die destruktive Nähe der neuen Chefin sollte Deine Mutter meiden. "Gönn dir was gutes, du hast es verdient!" ist eine hilfreiche Lebenseinstellung. "Liebe dich," sagte eine Metastase zu mir.

Gestatte, daß ich ein wenig von mir berichte:
Nierenzellkarzinom vor gut 5 Jahren, Operation. Wegen Lungenmetastasen dringende Empfehlung der IMT. Meine innere Stimme sagt: du schaffst das ohne Chemo. (Die Kraft des Geistes!) Ich warte also ab. Beim 1. Nachsorgetermin sage ich dem Arzt: Ich habe beim Schicksal eine Spontanheilung bestellt. Erst später erfahre ich, daß er das zu Protokoll genommen hat. Die CTs nach 4 und 9 Monaten ergeben, daß die Metastasen "mehr und größer" geworden sind. Erst dann beginne ich mit einer Misteltherapie. Nach 7 Monaten traue ich mich endlich wieder zum CT. Alle Metastasen sind weg, bis auf eine. Auch die verschwindet später, aber eine andere wächst enorm langsam wieder heran. Mit dieser lebe ich bewußt seit mehr als 3 Jahren. Nach einigen Mistelinfusionen (nicht nur Injektionen) im Laufe dieses Jahres ist diese Metastase erstmals ein wenig geschrumpft und ich bin sicher, daß sie ganz verschwinden wird. Auch als ich vor 2 Jahren einer Chirurgin das damalige CT zeigte und mit ihr die Möglichkeit einer Operation besprach, sagte meine innere Stimme: nicht operieren. Und als ich vor wenigen Wochen wieder in der Klinik zur Nachuntersuchung war, sprach der Urologe von einer Spontanheilung. An die Mistel "glaubt" er nicht.
Angst habe ich nicht, weder vor dem Krebs noch vor dem Sterben. Ich glaube, auch das ist eine große Hilfe. Angst macht krank, Freude macht gesund.

"Spontanheilungen sind die UFOs der Medizin" sagte ein Arzt. Nach Berichten von Krebspsychologen und Ärzten über unerwartete Heilungen bin ich zu der Überzeugung gekommen, daß die Ursache für diese durchaus nicht seltenen Erscheinungen im Patienten liegt.
Ich wünsche Deiner Mutter, daß sie bei ihrer positiven Lebenseinstellung bleibt. Kannst Du sie unterstützen? Ist sie Dir wichtig? Sag es ihr. Aber: es geht nicht ums Festhalten! Sie braucht jede Freiheit, den Weg zu gehen, der ihr richtig erscheint.
Und: einem Wunder ist es völlig wurscht, um welche Krankheit oder Metastasen es geht.
Liebe Grüße
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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