#1
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bin ich zu spät hier?
hey
ich bin zum ersten mal hier...besser gesagt ich schreibe zum erstem mal...seit zwei jahren linse ich zwischendurch mal auf diese Seite... war immer unsicher aber jetzt fang ich einfach mal an... Meine mama ist 2003 gestorben. Sie ist ein paar tage vor meinem 18ten Geb. ins krankenhaus gekommen und ohne ankündigung 2 monate später an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. an diese 2 monate kann ich mich kaum noch erinnern...ich war ständig unterwegs und habe nicht viel davon mitbekommen....Aber nicht das ihr denkt das war bösartig...ich habe damals einfach nicht verstanden... Meine mama und ich hatten eine so feste bindung "ein 2er team wie uns viele bis jetzt immer noch nennen" , sodass ich die Krankheit vielleicht einfach nicht wahrhaben wollte... Ich saß neben ihr als sie gestorben ist..und seit dem weiß ich nicht mehr wer ich wirklich bin. Nicht das ich nichts mehr von der Welt mitbekomme, ganz im gegenteil, ich habe kurz nach dem tod mein abi gemeistert, bin in eine eigene wohnung gezogen, habe verlorene Freundschaften akzeptiert und vorallem versucht auch ohne familiäre Unterstützung alles zu schaffen (meine Familie ist einfach mit meiner mama in dieser nacht gestorben. Mein papa verzweifelt, meine geschwister in ihre eigeneTrauer vertieft...ich nehme es ihnen nicht übel)...alles hat danach aber trotzdem irgendwie geklappt... NUR das ich nie getrauert haben...klar hab ich geweint, aber kein bißchen verarbeitet, akzeptiert... Jetzt habe ich angst das es zu spät ist.... Ich weine manchmal, weil ich nicht mehr über meine mama weinen kann.... Ich will sie nicht vergessen, aber ich will endlich trauern, mich verabschieden... ich kann wirklich nicht mehr...ich bin verzweifelt... Bin ich zu spät? |
#2
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AW: bin ich zu spät hier?
liebe änni,
mein papi ist im september 2004 eingeschlafen. er hatte bsdk. diese vier buchstaben kennst du ja. 2 monate - 8 wochen. diese zeit verbrachte mein papa auch mit dieser schlimmen krankheit. zu deiner frage: es ist nie zu spät. jederzeit ist die richtige zeit für alles. mache dir keine sorgen. lebe das, was du fühlst. alles liebe, sonja |
#3
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AW: bin ich zu spät hier?
Liebe Änni,
Trauer hat keine Bewertung, auch nicht der Umgang mit dem Tod. Es ist niemals zu spät, über den Tod eines geliebten Menschen zu reden, oder darüber zu schreiben. Du hast in Deiner Situation funktioniert, denn es gab für Dich niemand, der sich um Dich und Deine Art von Trauer kümmerte. Eine Möglichkeit Abschied zu nehmen ist, Deiner Mutter einen Abschiedsbrief zu schreiben. Einfach drauf los zu schreiben, was Dir in den Sinn kommt. Hast Du einen guten Bezug zu Deinen Geschwistern? Wenn ja, wäre es vielleicht ganz gut für Dich mit ihnen über Deine Gefühle zu reden. Zu versuchen die Mauer, die Du innerlich errichtet hast zu durchbrechen. Ich bin kein Psychologe, aber habe leider zu oft erlebt, wie nach Jahren der Verdrängung eine Trauer ausbrechen kann und wie schwierig es sein kann, sie dann zu verabreiten. Es gibt in vielen Orten auch Trauergruppen, vielleicht würdest Du Dich dort wohl fühlen, und könntest das Verdrängte im Kreise anderer Trauender Deine Gefühle zulassen?
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Jutta _________________________________________ |
#4
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AW: bin ich zu spät hier?
Hallo Änni,
es ist nie zu spät, die Trauer zu zulassen. Wenn du magst schau mal auf http://www.elternlos.de vorbei. Auf der Seite geht es um Jugendliche und junge Erwachsene, die einen oder beide Elternteile verloren haben. Lieben Gruß FridaB |
#5
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AW: bin ich zu spät hier?
Danke für eure Antworten...
Bin echt froh, dass so schnell jemand reagiert hat... die Internetseite war ein sehr guter Tip.... Vielen Dank erst einmal ...versuche mich jetzt erstmal damit zu beschäftigen.... Werde euch berichten.... |
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