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Hass auf den Arzt !!!
Nabend zusammen, mein Vater litt an Kehlkopfkrebs verstab im Mai letzten Jahres.
Heute dachte ich wieder sehr viel an ihn.... [Ich 19 Jahre] Am Anfang wo alles begann wusste man schon was er hatte und so ein Ar*** von Arzt mit nem Alter von paaren 60 schickte ihn ins Krankenhaus für irgend so ne Therapie, die dann am Ende doch nicht gemacht wurde (4 Wochen Später). Es wurde ZEIT VERGEUDET das ärgert mich jetzt so sehr !! Mein Vater hätte noch leben können wenn dieser Alte Mann nicht gewesen wäre, der höchstens noch Mandeln rausnehmen sollte. Ich spüre auf diesen Arzt jetzt einen verdammten HASS! Wenn er nicht gewesen wäre dann vielleicht....... Was sagt ihr ? Gute Nacht der Revo |
#2
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AW: Hass auf den Arzt !!!
Ach, Revo...
Ich kann dich ja verstehen, aber von deinem Hass wird dein Papa auch nicht wieder lebendig. Meine Schwester verstarb im Oktober an einem Hirntumor... der war das erstemal im September 05 operiert worden. Im März 06 war das Ding in voller Größe wieder da. Sie hätte sofort operiert werden sollen, aber wegen des Ärzte- Streiks wurde sie erst im Juni operiert. In der Zwischenzeit hat sie eine Menge der Sprachfähigkeit verloren. Wir waren alle ziemlich wütend, aber letztlich ist es nicht klar, ob diese OP sie wieder gesund gemacht hätte. Es hätte wohl doch nur die Lebensdauer verlängert und sie nicht wirklich wieder gesund gemacht. Darüber solltest du dir bewußt sein, ob es wirklich eine Chance gewesen wäre, bevor du deine ganze Energie aufbringst um von Hass zu sprechen... Ich wünsche dir viel Kraft, um deinen Verlust verarbeiten zu können Grüße Kirsten |
#3
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AW: Hass auf den Arzt !!!
Zitat:
Ich kann den Hass verstehen, der wahrscheinlich nicht wirklich gegen den Arzt gerichtet ist, sondern vielmehr das Schicksal meint. Zitat:
Ich empfinde auch heute nach über 2 Jahren eine Art Hass auf einen bestimmten Onkologen, nicht, weil er nicht hat helfen können,das konnte niemand, sondern weil er als "Herrgott in weiß" meinen Mann als Nummer und nicht als Menschen behandelt hat, weil er wohl genau wusste, dass er an ihm langfristig wohl kein Geld mehr verdienen würde. Für uns war es aber ebenso wie bei Revo keine Routine im Alltagsgeschäft... LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#4
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AW: Hass auf den Arzt !!!
Lieber Revo!
Ich kann das so nachvollziehen... Im Verlauf der Krankheit meines Papas habe ich so viel Hass empfunden auf arrogante Ärzte, kaltherzige Krankenschwestern...besonders schlimm war es, als uns von einem sehr netten und menschlichen Onkologen (eher die Ausnahme!) hörten, daß es direkt zu Anfang im KKH versäumt wurde, eine bestimmte Chemo, die evtl. hätte helfen können, aus KOSTENGRÜNDEN zu versuchen... Da soll man keinen Hass kriegen! Ich hätte schreien und mich selbst verstümmeln können, allerdings habe ich zwei Kinder, für die mußte ich immer die starke, lustige Mama sein... Jetzt ist er seit genau einem Monat tot...und von dem Hass ist nur noch Resignation und Traurigkeit geblieben! Auch bin ich mir jetzt auch sicher, daß diese Chemo ihm höchstens das Leben etwas verlängert hätte...aber wie man ja weiß: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Nun ja, die Hoffnung ist gestorben und zurück blieb bei mir nur eine Lücke... ganz komisch zu beschreiben... als hätte ich was vergessen... Liebe Grüsse Jenny |
#5
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AW: Hass auf den Arzt !!!
Zitat:
Äh, Moment... Ich maßregel hier niemanden. Jeder soll mit seinen Gefühlen umgehen wie er möchte. Ich habe nur versucht, ihm nach meiner Meinung und meiner Ansicht was mitzugeben. Das mir jetzt vorzuhalten, finde ich nicht in Ordnung. Jeder hier hat sein Päckchen zu tragen und jeder geht damit anders um. Nach meiner Meinung ist Hass ein Gefühl, was einen Menschen nicht weiterbringt. Wenn ich so denken würde, würde ich heute noch den Arzt hassen, der mich gefragt hat, ob meine Mutter übertreiben würde, weil sie im KH nichts gefunden haben. 30 Minuten nach dieser Frage war sie tot. |
#6
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AW: Hass auf den Arzt !!!
Zitat:
Ich halte es jedoch generell - nicht zuletzt aus meiner eigenen Erfahrung und aufgrund des Austausches hier mit lieben Leidensgenossen/innen, die ebenso empfinden wie ich, für sehr problematisch einem Menschen auf dem Weg durch seine Trauer zu sagen: "Tu dies, oder lass jenes". LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#7
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AW: Hass auf den Arzt !!!
Dann habe ich das falsch ausgedrückt. Jeder muß so damit umgehen, wie es für ihn das Beste ist. Meiner Erfahrung nach ist halt Hass nicht der einfachste Weg mit Schmerz und Trauer umzugehen. Aber jeder nach seinem Gusto.
Gruß Kirsten |
#8
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AW: Hass auf den Arzt !!!
Zitat von Arielle
[QUOTE=Arielle;366574]Lieber Revo! "Ich kann das so nachvollziehen... Im Verlauf der Krankheit meines Papas habe ich so viel Hass empfunden auf arrogante Ärzte, kaltherzige Krankenschwestern...besonders schlimm war es, als uns von einem sehr netten und menschlichen Onkologen (eher die Ausnahme!) hörten, daß es direkt zu Anfang im KKH versäumt wurde, eine bestimmte Chemo, die evtl. hätte helfen können, aus KOSTENGRÜNDEN zu versuchen... Da soll man keinen Hass kriegen! Ich hätte schreien und mich selbst verstümmeln können, allerdings habe ich zwei Kinder, für die mußte ich immer die starke, lustige Mama sein..." Liebe Jenny, du sprichst mir aus der Seele! Würden die Ärzte sofort erkennen, dass mein Lukas kein Standardrisiko Patient sondern Hochrisiko Patient ist, würde ihm viel Leid ersparrt ( 2 Hochdossierte zusätzliche Chemos)und bei KMT wäre er Blasten frei, und anstatt 33% Chance würde er ca.70% Chance haben! Über Arrogante Ärzte und kaltherzige Krankenschwester Uni Klinik in Essen werde ich lieber schweigen! Das tut noch zu sehr weh, vielleicht mal im Lukas Forum! Liebe Grüße an alle Maja Geändert von maja-s04 (09.01.2007 um 17:14 Uhr) |
#9
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AW: Hass auf den Arzt !!!
Hassgefühle sind auch Angst und Schuldgefühle.Man darf und soll diese auch mal ausleben aussprechen danach geht es einem besser.Befrei Dich ruhig!
Werner |
#10
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AW: Hass auf den Arzt !!!
hallo,
ich kann das auch nachvollziehen. meine mutter ist am 12.12.06 gestorben. ich habe zwar keinen hass auf die ärzte, aber ich trage ziemlichen argwohn mit mir herum. so nach dem motto "die haben doch eigentlich gar nichts gemacht, hätten die ihr nicht besser helfen können? haben die alles versucht?". außerdem wurden wir überhaupt nicht informiert. es hat uns kein mensch gesagt, wie schlimm es um sie steht, wie akut die geschichte geworden ist. dass ärgert mich ebenfalls. sogar sehr. ich finde, die ärzte können einem (angehörigen) dieses wissen doch nicht vorenthalten. vielleicht - bzw. ganz sicher - hätte ich viele dinge anders gemacht, wenn ich das gewusst hätte. ich finde es nicht in ordnung, dass sie diese entscheidung für uns treffen. das dürfen sie meiner meinung nach nicht. wenn ich darüber nachdenke, werde ich schon in gewisser weise wütend ... aber hass kommt keiner in mir auf. und der hausarzt meiner mutter ist auch mein hausarzt. da widerstrebt es mir im moment ganz extrem hinzugehen. ich möchte diesen mann nicht sehen, nicht seine mitleidigen worte hören ... auch hier verspüre ich nicht hass. aber abneigung, ihn im moment zu konsultieren. ich denke auch, dass es normal ist. sowohl der hass auf ärzte, der argwohn, der hass auf das schicksal, etc. damit geht jeder anders um und es scheint wohl auch ein normaler schritt in der trauerarbeit zu sein. ich bin froh, dass ich keinen hass verspüre. das käme mir nach verschwendeter energie vor. allerdings hat es sicher auch sein positives, seine wut auf bestimmte personen zu lenken und sie evtl. so loszuwerden. und wer weiß, vielleicht kommt der hass bei mir noch. das kann sicher keiner vorhersagen ... ich wünsche dir jedenfalls alles gute auf deinem weiteren weg ...
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es wird schon wieder wieder wieder wie was wieder wie vorher es wird nie wieder wie vorher irgendwann wird es aber nicht wieder (pirko) Geändert von vanitas02 (10.01.2007 um 11:45 Uhr) |
#11
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AW: Hass auf den Arzt !!!
Hallo,
es ist zwar "schon" 1 jahr her, dass meine mama gestorben ist, aber ich habe immer noch hass auf die ärzte... die haben meine mum belogen und uns auch über ihren zustand und die aussichten... ist es sinnvoll immer hoffnung zu machen auch wenn es keine mehr gibt? hätte man ihr die ganze letzte chemo ersparen können? die nichts, wie sich herausgestellt hat geholfen hat. ich mache mir heute noch vorwürfe nicht eher gefragt zu haben... meine mum wollte nie soviel wissen und dass was sie ihr erzählt haben, waren lügen.. hätte ich eher bescheid gewußt hätte ich sie gern woanders behandeln lassen.. es gab noch vereinzelt möglichkeiten... aber da wo ichs erfahren habe dass sie sterben muss... war es schhon zu spät... ich bin immer noch traurig darüber und mache mir manchmal vorwürfe.. auch dass ich es nicht geschafft habe so nah an sie ran zukommen dass sie sich vollkommen öffnen kann... sie war so allein mit ihren gedanken... dass macht mich immer noch oft traurig... liebe grüße und viel kraft nadine
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Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot |
#12
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AW: Hass auf den Arzt !!!
Hallo Zusammen!
Nadine, Du schreibst mir aus der Seele...! Bei uns war es auch so, daß die Ärzte einen wortwörtlich doof sterben lassen! Am Anfang ging alles so schnell - wir mußten diesen Ärzten vertrauen, daß sie das bestmöglich für meinen Papa tun... Wirklich gemerkt, daß da etwas nicht so lief, wie es laufen könnte, wurde uns erst klar, als wir bei einem niedergelassenen Onkologen waren, weil wir eine weitere Meinung wollten! Er hat sich auch wirklich reingekniet ( mit sehr viel Herz!) aber leider waren in der Zwischenzeit die Hirnmetastasen wieder gewachsen... Auch in der Strahlenpraxis wurden wir von Ärzten und Sprechstundenhilfen sehr, sehr zuvorkommend behandelt, da sagte sogar mein Papa in einem klaren Moment : " Denk dran, daß wir den Mädchen mal was mitnehmen, die sind immer so nett!" Ich denke, ein sooo schwerkranker Mensch hat es verdient, zuvorkommend behandelt zu werden! Muß man einen kranken Mann (früher ein Mann wie ein Fels!!!) mit doofen und unüberlegten und für ihn erniedrigenden Kommentaren zum Weinen bringen??? Also, das läßt mich echt verzweifeln! Natürlich gibt es Ausnahmen aber gerade in den KKH muß man die ganz feste suchen!!! Er wurde übrigens auch als austherapiert entlassen! Auf seinen eigenen Wunsch habe ich noch mal in der Strahlenpraxis vorgesprochen - mein Papa war so in Not... Der Arzt meinte: Warum kommen Sie erst jetzt? Dem KKh wurde mitgeteilt, daß mein Papa sich schon vor DREI Wochen noch mal vorstellen sollte! Ausserdem gäbe es NATÜRLICH noch Optionen zur Bestrahlung! Die Risiken auf Spätfolgen wären zwar entsprechend höher aber mein Vater würde diese wahrscheinlich gar nicht mehr erleben! Also könnten wir mit den Bestrahlungen nichts falsch machen und meinem Papa würde nicht der letzte Strohhalm weggezogen werden... Ich hab da echt gestanden und geheult vor Rührung... endlich mal ein Arzt mit Herz! Anderentags hatten wir dann einen Termin mit Papa und der Arzt hat ihm die Sache nicht beschönigend aber sehr behutsam und sensibel dargelegt! Er war richtig dankbar für diese Chance und hat die Strapazen der Behandlung gerne auf sich genommen! Alles war besser,als tatenlos zu Hause zu sitzen und auf das Unvermeidliche zu warten! Ausserdem hofft man ja doch immer noch auf ein kleines Wunder... Das war nur ein Bruchteil unserer Odyssee...hoffentlich hab ich Euch nicht zu sehr gelangweilt... LG Jenny |
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