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#1
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Antroposophische Medizin
Hallo zusammen!
Ich weiß, es steht hier im Forum schon viel über Misteltherapie und alternative bzw. komplementäre Ansätze. Da ich aber den Wald vor lauter Bäumen langsam nicht mehr sehe , eröffne ich jetzt mal ein neues Thema: Antroposophische Medizin. Ich würde gerne mehr über eure Erfahrungen mit diesem Ansatz erfahren. Meine Mutter geht ab Dienstag für einige Tage in die Filderklinik (Nähe Stuttgart), wo sie sich zu Sutent eine Ergänzung zulegen will. Ich finde ja insbesondere den ganzheitlichen Ansatz (ähnlich arbeite ich als Lehrer auch in der Schule) sehr interessant. Das Rumdoktern an Einzelphänomenen unter Vernachlässigung des Ganzen ist in der Pädagogik schon ziemlich untauglich (siehe Pisa) - in der Medizin kann es m. E. auch nicht schaden, sich mehr um den ganzen Menschen zu kümmern, als nur um einzelne Tumore und Beschwerden. Freue mich schon jetzt auf zahlreiche Beiträge! orgelbass |
#2
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AW: Antroposophische Medizin
Hallo Britta!
Du hast schon recht - der Vergleich mit Lichtung und Wegweisergewirr trifft's besser. Ersteres ist halt mal so ein Sprichwort.... Dass man die Antroposophie eigentlich generell diskutieren müsste, stimmt auch. Allerdings wollte ich bewusst einen auf Nierenkrebs konzentrierten Bereich einführen. Irgendwie ist diese Sch....krankheit doch nicht unbedingt mit jedem anderen Krebs vergleichbar - so tragisch und tückisch jeder für sich ist. Bin ja mal gespannt auf die Filderklinik! *lg* orgelbass |
#3
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AW: Antroposophische Medizin
Hallo zusammen!
Also: Mama gefällt es in der Filderklinik offensichtlich. Der Onkologe stellt auf Eichenmistel um und verspricht sich da sehr viel davon. Wenn's doch nicht so gut klappt, will er die Metas in der Leber "impfen". Momentan klingt sie richtig euphorisch (hurra! Das hatten wir lange nicht mehr!), das Essen schmeckt ihr hervorragend und sie geht richtig neugierig auf die antroposophischen Zusatztherapien (Eurythmie, Musiktherapie etc.) zu. Offensichtlich war diese Klinik trotz der großen Entfernung die richtige Entscheidung. Wir sind auch von dem antroposophischem Ansatz sehr angetan. Endlich wird mal nicht "nur" das Körperliche gesehen, sondern auch, dass der Mensch noch aus mehr besteht. Das erscheint uns inbesondere bei schweren Erkrankungen sehr, sehr wichtig zu sein. Also Zwischenstand: Sehr empfehlenswert! Ich wäre ja immer noch an Erfahrungen anderer interessiert. Aber auch wenn nichts kommt: Ich schreibe hier weiter! Dieser Ansatz hat es verdient, dass viele von ihm erfahren. orgelbass |
#4
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AW: Antroposophische Medizin
Das ist der große Fehler bei der Behandlung von Krankheiten,
daß es Ärzte für den Körper und Ärzte für die Seele gibt, obwohl beides doch nicht getrennt werden kann. (Plato) Hallo Orgelbass und alle, ich weiß nicht, ob Rudolf Steiner diesen Satz Platos kannte, als er seinem Weltbild, seinen Erfahrungen und Vorstellungen den Namen Anthropo_sophie gab, die Weisheit vom Menschen. Auf jeden Fall bestand für ihn der Mensch nicht nur aus einem Körper, aus veränderbarer, vergänglicher Materie, sondern er sah ihn als komplexes Wesen, zu dem auch Seele und Geist gehören. Dieses andere, nichtmaterielle ist nach seiner Vorstellung unsterblich. Übrigens nach meiner auch. Es gibt keine Materie an sich. (Max Planck, Atomphysiker) Im übrigen ist mir das ganze System zu kompliziert, als daß ich mich gründlich damit befassen möchte. Die anthoposophische Medizin geht natürlich von diesem Welt- und Menschenbild aus. Geist und Seele sind primär krank, wenn der Körper ein Symptom zeigt. Der ganze Mensch ist krank, der ganze Mensch will behandelt werden. Der gleichen Ansicht ist Dr. Rüdiger Dahlke, der übrigens kein Anthroposoph ist. Immerhin zählt inzwischen auch die "Schulmedizin" 80% aller Krankheiten zu den psychosomatischen (seelisch-körperlichen). In der Praxis verzichtet die anthrop. Medizin nicht auf allgemeinmedizinische Methoden. "Mein" anthrop. Arzt, der inzwischen leider verstorben ist, hat immer wieder zu Patienten gesagt: jetzt lassen Sie erst mal Ihren Tumor operieren, dann kommen Sie wieder. Eine Wundermedizin praktizieren Anthroposophen durchaus nicht. Die Mistel ist wahrscheinlich das bekannteste Arzneimittel der Antroposophen. R. Steiner, der ja kein Arzt war, kam ursprünglich durch eine Überlegung (oder Eingebung?) zu diesem Vergleich: dem Wesen nach gleichen sich Krebs und Mistel, beide sind Schmarotzer, also sollte der eine den anderen beeinflussen können (vereinfacht). Zusammen mit der Ärztin Ita Wegmann wurden dann um 1920 erste Therapieversuche mit der Mistel unternommen. Offensichtlich mit Erfolg. Inzwischen wird die Mistel ja längst auch von der "Schul"medizin verwendet. Mein anthrop. Arzt zitierte 2001 einen anderen: "Der Mensch wird durch die Mistel immer geheilt, auch wenn der Körper stirbt." Spontan antwortete ich: "Das ist mir zu wenig." Er verstand und lachte. Und gab mir Anweisungen zur Mistel- und ergänzenden Therapie. Aber dieses "als Mensch wachsen, als Mensch geheilt werden" ist mir wichtig, nicht erst seit dieser Äußerung. Der Mensch ist irgendwie aus dem Rhythmus gekommen, das zeigt die Krankheit. Deshalb wird u.a. die Eurhythmie (eu = gut) praktiziert, damit der Mensch seinen Rhythmus wiederfindet. Es wird gemalt. Malen ist ein sehr gutes und starkes Ausdrucksmittel, durch das der Mensch einiges über sich selbst erfährt. Ggf. mithilfe eines Therapeuten. Beim Malen werden Gefühle, innere Bilder dargestellt. Bei der Musik ist das vielleicht noch stärker. Die Biografiearbeit ist eine eher langwierige Angelegenheit, bei der es nicht nur um die eigene Entwicklung von Kindesbeinen an geht, sondern auch um Wege, Zugang zu seinem tiefsten, unsterblichen Ich zu finden. Möglicherweise erhält man dabei Einblicke in frühere Inkarnationen. Wichtig ist dabei, daß man sich selbst besser verstehen lernt. Die Schlußfolgerungen für den Alltag ergeben sich dann fast von selbst. Das waren ein paar Splitter, die ich von der Anthropos_ophie aufgeschnappt habe. Wirklich beschäftigt habe ich mich aber nicht damit. Nun interessieren mich, ebenso wie Orgelbass, praktische Erfahrungen mit der anthropophischen Medizin. Wer kann berichten? LG Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund! (Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt) Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben. Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe! Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen. Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele. Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . . Geändert von Rudolf (28.09.2012 um 19:59 Uhr) |
#5
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AW: Antroposophische Medizin
Hallo,
wir haben auch schon über die Antroposophische Medizin gehört, und denken jetzt ernsthaft daran, meine Mama in die Hufeland Klinik in Bad Mergentheim zu schicken (gewußt durch http://www.das-heilende-bewusstsein.de/6.html) . Kann jemand irgendetwas über diese Klinik berichten? Sie wird in einer Broschüre erwähnt, die ich bei der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V gefunden habe (http://www.biokrebs-heidelberg.de/). Hoffe, dass die sie nicht ohne Grund dort in die Liste aufgenommen haben. Euch allen, alles Gute! |
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