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Inoperabler Magenkrebs - was nun ?
Hallo,
ich habe mal ein paar Fragen, ich weiß leider nicht wen ich sonst fragen soll deshalb hoffe ich dass mir hier jemand weiterhelfen kann. Bei meiner Schwiegermama wurde vor ein paar Monaten Magenkrebs mit Metastasen an der Wirbelsäule festgestellt. Es wurde dann eine Bestrahlung der Metastasen an der Wirbelsäule durchgeführt, da sie auch kaum noch laufen konnte. Anschließend sollte dann eine Chemotherapie stattfinden mit dem Ziel, dass der Tumor im Magen so bleibt wie er ist und nicht mehr wächst. Eine Chemobehandlung hat sie vor gut drei Wochen hinter sich gebracht. Vor ein paar Tagen allerdings waren die Schmerzen beim Laufen so groß, dass sie wieder ins Krankenhaus musste. Zusätzlich hat sie jetzt schon seit fast zwei Wochen Fieber und die Ärzte wissen nicht genau wo es herkommt, wahrscheinlich von einer Rippenverletzung, die sie auch noch zusätzlich hat. Eben haben wir erfahren, dass sie jetzt auch noch ein Hämatom im Kopf hat und deswegen heute noch operiert wird. Allerdings ist ihr Blut auch ziemlich dünn, deswegen wird es wohl sehr schwierig werden. Leider kann ich mit meinem Mann nicht richtig darüber sprechen, er ist sehr in sich gekehrt und spricht nicht gerne darüber, aber mir schwirren jetzt so viele Fragen im Kopf herum... Wenn das Ziel der Chemo ist, den Tumor so zu "behalten" wie er ist, wie lange kann man denn überhaupt mit so etwas überleben ? Ist es normal dass bei einer Chemo das Blut dünner wird ? Wie hoch ist denn dann das Risiko einer solchen OP ? Ich hoffe irgendjemand kann mir ein wenig weiterhelfen, das ist wirklich alles ziemlich schwierig. Meine Schwiegermama ist gerade mal Ende vierzig und hat noch einen zehnjährigen Sohn, alles kam so plötzlich, ich weiß gar nicht genau wie man mit so einer Situation umgehen soll. Danke schonmal fürs lesen und vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen. |
#2
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AW: Inoperabler Magenkrebs - was nun ?
Hallo,
mein Vater hatte (im April 2007) auch die Diagnose Magenkrebs mit Metas an der Wirbelsäule. Ihm sollte dann der Magen rausoperiert werden - dabei sah man die Bauchfellmetas und der Magen blieb drin . Der Oberarzt sprach (auf meine Anfrage unter 4 Augen) von 4 bis 6 Monaten im Schnitt, die ihm bleiben würden - er hat es dann noch 7 Monate geschafft... Jedenfalls bekam er auch verschiedene Chemos - die allesamt nichts brachten (außer MASSIVEN Nebenwirkungen) . Die Medikamente bewirken, dass die Thrombozyten - das sind die Blutplättchen - runter gehen; das Blut wird also "flüssiger". Das ist natürlich für eine OP nicht gerade wünschenswert. Mein Vater hatte von den Knochenmetas (die er dann auch noch an anderen Stellen bekam) auch Schmerzen - er bekam dann EINE hochdosierte Bestrahlung an besonders kritischen Knochenmetas (es besteht ja leider auch die Gefahr, dass da was brechen kann am Knochen) und danach ging es wieder besser mit den Schmerzen. Er bekam auch Infusionen, die die Knochen härten sollten (Zometa). Vielleicht wäre das auch was für deine Schwiegermutti. Es tut mir sehr leid zu lesen, dass sie noch so jung ist und auch noch ein 10 jähriges Kind da ist! Ich wünschte ich könnte dir Hoffnungsvolleres schreiben - aber LEIDER ist der Magenkrebs (wenn er erst mal metastasiert hat) ein sehr schnell um sich greifender... Ich wünsche euch allen (auch deinem Mann) und vor allem deiner Schwiema von Herzen noch viel Kraft ! Elke |
#3
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AW: Inoperabler Magenkrebs - was nun ?
Hallo, meine Mama hat leider Metastasen im Bauchfell und wird nicht operiert. Sie hat gerade eine 6 Zyklen Chemo Therapie hinter sich die sehr gut angeschlagen hat!!!! Die Metastasen und der Tumor haben sich zurückgebildet, nur die verdickte Magenwand hat sich zur hälfte halbiert! Meine Mutter 54 hat die Chemo gut vertragen und am Ende sogar wieder zugenommen. Jetzt wird sie jede 3 Monate per Computertomographie untersucht. Ich hoffe es bleibt alles stehen und sie kann noch das Leben mit uns genießen.
Ich wünsche Ihnen alles Liebe und ja nicht aufgeben!!!! Ich habe schon Horrorgeschichten vom Dr. gehört von 3 Monaten usw... sie ist seit Jänner krank und es geht ihr gut!!!!!! |
#4
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AW: Inoperabler Magenkrebs - was nun ?
Hallo, vielen Dank erstmal.
Also die Operation hat sie jetzt erst einmal soweit überstanden, ich hoffe dass es jetzt erst einmal ein wenig bergauf geht. Und das stimmt schon, man muss immer positiv denken, auch wenn es einem manchmal mehr als schwer fällt, aber man darf die Hoffnung einfach nicht aufgeben, selbst wenn einem die "Fakten" manchmal einen Rückschlag versetzen. Die ganze Situation ist einfach schwierig, sowas muss man ja auch erst einmal verarbeiten und leider bin ich wohl die einzige bei uns dies sowas nur verarbeiten kann wenn sie so viel wie möglich darüber spricht. In der Familie meines Mannes ist das leider etwas anders, aber für die wird es wahrscheinlich einfach auch zu hart sein darüber zu sprechen, manchmal hat man so das Gefühl dass etwas erst "wahr" wird wenn man es ausspricht... |
#5
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AW: Inoperabler Magenkrebs - was nun ?
Hallo Anri,
Mein Mann hatte im Februar die gleiche Diagnose, nur mein Mann ist erst 46 Jahre alt, bei einer Bauchspiegelung hat man dann festgestellt das sich schon Metastasen auf der Lunge, im Bauchfell und auf der Leber gebildet haben. Wir sind dann bei uns im Ort zur Selbsthilfegruppe für Magenkrebs gegangen. Die haben uns dann den Vorschlag gemacht wir sollen uns an die Veramed Klinik in Brannenburg (bei Rosenheim) wenden ( zum Nachschauen unter www.veramed.de) wo wir auch gleich einen stationären Aufnahmetermin bekommen haben. Er war dann 10 Tage in der Klinik und 10 Tage zuhause. Bekam Platinchemo und Xeloda, das letzte CT fiel so gut aus, man hat festgestellt das die Metastasen auf der Lunge und auf dem Bauchfell komplett weg sind. Es sind nur noch kaum sichtbar welche auf der Leber vorhanden. Jetzt wollen sie die Chemopausen auf 7 Wochen erhöhen. Schau da einfach mal rein es lohnt sich immer. Liebe Grüße und kopf hoch Bine Geändert von sabine2367 (21.08.2009 um 17:29 Uhr) |
#6
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AW: Inoperabler Magenkrebs - was nun ?
Hallo Anri,
es tut mir leid, zu lesen, dass Deine Schwiegermutter so schwer erkrankt ist und noch mehr tut es mir leid, dass Du mit all Deinen Fragen und Gedanken und Ängsten von Deinem Mann und der Familie alleine gelassen wirst ... Eine endgültige Diagnose kann Dir bei Krebs niemand sagen. Jeder Patient reagiert anders und jeder Krankheitsverlauf verläuft anders. Ich hoffe, Du findest hier Mut und Zuspruch und vielleicht die ein oder andere Anregung, dass Du die Kraft findest, immer weiter an der Front zu kämpfen ... Gib nicht auf und bitte berichte weiter ... LG Erika |
#7
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AW: Inoperabler Magenkrebs - was nun ?
Guten Morgen, vielen lieben Dank für die lieben Worte !
Jetzt wo die eine OP am Kopf gut überstanden ist (Gott sei Dank, die Chancen standen 50 zu 50 dass sie die OP überhaupt überlebt) steht wohl schon wieder die nächste OP an. Irgendetwas stimmt mit der Gallenblase wohl nicht, so wie es aussieht muss sie wohl auch herausgenommen werden. So langsam überwiegt einfach nicht mehr die Traurigkeit, sondern man wird einfach nur wütend. Wie viel kann einem einzelnen Menschen denn noch "zugemutet" werden ? Der Magenkrebs ist doch schon schlimm genug und dann kommt jede Woche noch irgendeine andere schlimme Sache dazu, man ist am einen Tag froh dass die OP gut überstanden wurde und ein paar Tage später muss man schon wieder neu hoffen und bangen. Das ist alles einfach nicht fair... Aber mal eine andere Frage, wenn man die Metastasen doch noch irgendwie in den Griff bekommt und diese verschwinden, dann könnte man doch den Magen komplett herausnehmen, oder ? Ich weiß, ist wohl eher unwahrscheinlich, denn so wie es aussieht hat er wohl auch schon in den Kopf gestreut... aber theoretisch wäre das doch möglich, oder ? Vielen Dank euch allen. |
#8
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AW: Inoperabler Magenkrebs - was nun ?
Hallo Anri,
klar ist es möglich den kompletten Magen zu entfernen! Dies kann auch Heilung bringen. Es sollte auch das Ziel sein, eine komplette Magenentfernung. Wenn der Krebs schon zu sehr gestreut macht man es oftmals nicht, da die OP nicht ganz einfach ist bzw. es schon eine sehr veränderte Lebenssitution mit sich bringt! Das Leben ohne Magen ist gut möglich, natürlich mit Einschränkungen bei einem mehr beim anderen weniger! Natürlich können Metas mit Chemo und (oder) Bestrahlung bekämpft werden, aber diese Behandlungen schlagen unterschiedlich an! Auch die Nebenwirkungen sind sehr unterschiedlich. Genaue Auskunft kann und wird auch kein Arzt geben können!
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________________ Viele Grüße Rickerl |
#9
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AW: Inoperabler Magenkrebs - was nun ?
Zitat:
ich lese mit Schrecken Dein Posting und wundere mich.... Wer mutet denn wem etwas zu ? Wem machst Du Vorwürfe, welche Vorwürfe sind das genau ? Gruß, Michael
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Malignes Melanom pT4bN0M0, Clark IV TD12mm, Stadium IIC, 20 Jahre verschleppt |
#10
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AW: Inoperabler Magenkrebs - was nun ?
Hallo,
ich möchte ja nicht falsch verstanden werden, ich weiß, dass niemand daran Schuld hat und es auch eigentlichh niemanden gibt, auf den man wütend sein kann, aber irgendwie ist diese Wut da, ich kann nicht genau sagen gegen wen oder was sie sich richtet. Ich finde es einfach nicht fair dass ein Mensch so viel durchmachen muss und immer wieder den Mut finden muss zu kämpfen, und dass mit der Aussicht dass man es vielleicht trotzdem nicht schaffen wird. Meine Schwiegermama hat immer gesund gelebt, gegessen, nicht geraucht, nicht getrunken, ist so ein lieber Mensch und trotzdem trifft sie sowas etwas schreckliches ohne Vorwarnung. Das ist das was ich einfach nicht fair finde... Ich hoffe ihr versteht was ich meine, ich richte diese Wut nicht gegen irgendjemanden oder irgendetwas, es ist einfach diese Wut weil ich das alles so ungerecht finde. Die Gallenblase muss auch zum Glück nicht raus, diese ist "nur" entzündet. Aber so bleibt ihr wenigstens noch so eine OP erspart. Das ist schon mal wieder eine kleine Beruhigung für den Moment. Danke ! |
#11
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AW: Inoperabler Magenkrebs - was nun ?
Hallo,
also wenn ich eines in diesem Jahr gelernt habe, dann dies: Krebs ist niemals fair und das Schicksal nie gerecht. Keiner verdient die Diagnose Magenkrebs. Meine Mutter hatte dreimal in ihrem Leben Krebs (Gebärmutterhals, Brust und Niere), sie hat dies alles allein durchgestanden, weil das ihre Art ist, nicht zu jammern, ich hätte mir öfter mal gewünscht, sie hätte mich um was gebeten. Mein Rat wäre, daß Du einen Weg findest, Deine SM zu unterstützen, sie zum Sprechen bringst und ihr zuhörst. Als ich im Krankenhaus war habe ich meiner Familie Mut gemacht, mich zu besuchen und über meine Krankheit zu reden, und wir haben eine Menge Zusammengehörigkeit gewonnen. Und noch ein Tip: freu Dich über die positiven Momente, wenn Deine SM lacht, wenn sie sich freut, orientiere Dich daran, und nicht an Laborfakten oder Befunden. Liebe Grüsse, Michael
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Malignes Melanom pT4bN0M0, Clark IV TD12mm, Stadium IIC, 20 Jahre verschleppt |
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AW: Inoperabler Magenkrebs - was nun ?
Ja, da muss ich dir recht geben, das ist jetzt wohl das beste was man machen kann.
Allerdings wirst du mir bestimmt zustimmen dass es nicht immer einfach ist positiv zu denken. Seit heute Nacht wissen wir dass die Chemo nicht mehr fortgesetzt werden wird. Sie hat jetzt auch noch Wasser in der Lunge und die Ärzte meinen dass die Chemo nur noch das Gegenteil von dem bringt was man eigentlich will, nämlich nur noch schlimme Nebenwirkungen. Es ist einfach schon zu spät. Da fällt einem das positive Denken nicht so lieicht, auch wenn man es jetzt so hinnehmen muss wie es ist, aber ich denke das braucht jetzt erstmal seine Zeit. Es soll wohl jetzt auch noch versucht werden mit Bisphosphonaten etwas Besserung bei den Metastasen an der Wirbelsäule herbeizuführen. Auch wenn diese wohl bisher nur bei Brustkrebspatienten angewendet wurden soweit ich weiß. Kann mir jemand genaueres über diese Behandlungsweise hier sagen? Danke |
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AW: Inoperabler Magenkrebs - was nun ?
Soweit ich weiss, werden biphosphonate in diesem Stadium mittels infusion angehängt und in ein paar Stunden durchlaufen gelassen, dann hat man längere Zeit Ruhe. Das ist die einfachste Art es da hin zu bekommen wo man hinwill.
Es baut den Knochen kurzfristig auf. LG SIlvia |
#14
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AW: Inoperabler Magenkrebs - was nun ?
Ausserdem kann man auch versuchen, Knochenmetastsen mit der sogn. "Bestrahlung von innen" etwas im Schach zu halten. Das Präparat nennt sich Samarium, wird vom Röntgenarzt gegeben. Mildert auch die Schmerzen.... Vielleicht könnt ihr ja den Arzt darauf mal ansprechen...
Alles Gute! |
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