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Traurig und hilflos
Hallo zusammen,
bei meiner Mama wurde nach langem Ärzte-Run und immer schlechter werdendem Allgemeinzustand die Diagnose AML gestellt. Dazu kommt noch eine hartnäckige Lungenentzündung, weshalb sie nun seit ein paar Tagen auf der ITS liegt. Zudem hat sich ein Soor in Mund und Lunge gebildet. Aufgrund des Alters meiner Mum (71) geben ihr die Ärzte eine Chance von 40 - 50 % für eine Remission und noch mal dieselbe Prozentzahl dafür, dass der Zustand erhalten bleibt. Momentan wird sie künstlich ernährt, bekommt Bluttransfusionen, Chemo, Antibiotikum und etwas gegen die Übelkeit. Zu schaffen macht mir, dass sie dabei ist, sich aufzugeben und immer von "nicht mehr wollen" spricht. Die Ärzte habe ich über die Depression (war schon vor Diagnosestellung da und vom Neurologen bestätigt) informiert. Ich bin fix und fertig, selber krank, alleinerziehend und habe erst im August 2011 meinen Papa an Prostatakrebs, Alzheimer und einer späteren Hirnblutung verloren. Ich verschlinge jetzt jeden Artikel über AML und suche nach jeder Möglichkeit, meiner Mama zu helfen und sie zu unterstützen. Freue mich über jede Antwort und jeden Tipp. Euch von Herzen alles Gute. LG Sabine |
#2
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AW: Traurig und hilflos
Hallo Sabine,
in der letzten Woche war hier fast nicht los. Keine Ahnung wieso... Normalerweise bekommt man hier schnell eine Antwort. Mensch bei Dir ist aber in letzter Zeit einiges schief gelaufen. Wegen der AML... Ob Du viel tun kannst, weiß ich nicht. Du kannst Deine Mutter halt bestärken und ihr Mut machen. Aber wenn sie depressiv ist, ist das natürlich auch schwer. Ich kenne das Gefühl mittelbar, wenn man quasi knietief in der Scheiße sitzt und meint, man kommt sowieso nicht mehr raus. So wird es Deiner Mutter wohl gehen. Finde ich gut, dass die Ärzte Euch konkrete Zahlen nennen, auch wenn sie nicht so gut sind. Dazu will ich noch sagen, dass bei meiner Frau die Chancen nahe 0% waren und sie jetzt 2 Jahre nach Therapie-Ende keinen Rückfall hatte. Statistiken sind schön und gut, aber es ist bei jedem eine Individuelle Sache. Welche Krankheit hast Du denn selber, wenn ich fragen darf? Übrigens kannst Du normalweise auch Unterstützung durch die Psychologen im Krankenhaus bekommen, wenn sie sowas haben (Psycho-Onkologen). Schöne Grüße, Mitch Geändert von gitti2002 (24.08.2014 um 00:43 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt |
#3
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AW: Traurig und hilflos
Danke für Eure Antworten.
Meiner Mum geht es nach wie vor sehr schlecht. Die Lungenentzündung hat man in den Griff bekommen, nicht aber die allgemeine Schwäche und die Depression. Nachdem ich mich gefreut habe, dass meine Mutter langsam wieder isst, erbricht sie nun die paar Bissen, die sie schafft. Sie konnte gerade am Telefon kaum sprechen und hat 5 Minuten lang versucht, den Hörer aufzulegen. Schrecklich. Ich konnte nur noch weinen. Letzte Nacht hatte sie einen Kreislaufkolaps und ist zusammen geklappt. Wie sie das geschafft hat, weiss sie selbst nicht mehr. Sie liegt ja mit Katheter und Chemo-Ständer im Bett. Ich wohne ca. 30 km entfernt, bin alleinerziehend und ohne Auto. Trotzdem versuche ich wenigstens alle 2 Tage da zu sein. Ich selbst habe eine neuronale intestinale Dysplasie, es bestand der Verdacht auf Pankreas-Krebs und ich habe nervenaufreibende Probleme mit meinem getrennt lebenden Ehemann. Ich bin weiss nicht, wie lange ich das durchstehe. LG |
#4
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AW: Traurig und hilflos
liebe sabine
ich kann dir eine antwort geben, leider keinen tip. nur so viel sei gesagt, ich bewudere dich dass du das trotz allem durchstehst und dich so genau informierst wie du deiner mum helfen kannst obwohl du selbst so viel um die ohren hast und krank bist. es wird alles kommen oder ist vielleicht schon da, die verzweiflung die hoffnung, das "nicht aufgeben" die schlechten nachrichten die guten nachrichten, die tage mit hilfe ich kann nicht mehr und die tage wo du voll und ganz für deine mum da bist. nimm dir bisschen zeit für dich damit du deiner mum deine ganze aufmerksamkeit schenken kannst wenn du bei ihr bist. liebe grüsse und eine grosse umarmung
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Lebe jeden Tag als wäre es dein letzter! Miss u Mummy! 07.08.1960 - 21.01.2010 |
#5
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AW: Traurig und hilflos
Danke für Eure lieben Antworten.
Ich bin bald am Ende meiner Kraft. Meine Mutter ist jetzt auch noch gestürzt und hat sich die Zähne ausgeschlagen. Sie wurde von den Schwestern nachts in einer Blutlache gefunden. Ein Chirurg musste nähen. Das Ganze sieht entsetzlich aus. Der Mund ist dick, blau und geschwollen. Ich habe gestern nur geweint. Dazu kommen die langen und teuren Fahrten zum KH - bei dem Wetter. Dann brauche ich für diese Tage eine Betreuung für meine Tochter. Sie ist 6 Jahre alt. Im Moment sind 2 Freundinnen eingesprungen, aber das ist kein Dauerzustand. Dann das Theater mit meinem Mann. Meine Eltern haben ihn immer wie einen Sohn behandelt. Seitdem er die Familie für eine ältere und hinterhältige Frau verlassen hat, interessiert ihn gar nichts mehr. Sowohl der schlimme Tod meines Papas als auch jetzt die Leukämie lassen ihn eiskalt. Er versucht in dieser Situation noch, mir Schwierigkeiten zu machen. Ich weiss nicht mehr weiter. Ich habe meinen Papa so leiden sehen und jetzt das gleiche noch mal. Das erträgt kein Mensch. Sorry, dass es so lang geworden ist, aber ich bin wirklich am Ende. |
#6
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AW: Traurig und hilflos
Hallo sabine !!!
Wirklich untragbar was du gerade durchmachst und ich wünsche dir von herzen wirklich viel Kraft für das ganze !!! Ein tipp von mir hol dir hilfe von dem ämtern da geht viel und hilfe bekommt man auch aber wie bei allem muss man einiges dafür tun und nicht immer ist man gleich an der richtigen stelle . Aber in deiner situation geht es ja gar nicht anderst. Ich mach hier auch einiges durch gerade mit ämtern und bin manchmal stunden lang am telefonieren und schreiben aber es gibt hilfe und die kommt dann auch. Viel glück und alles erdenklich gute ! |
#7
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AW: Traurig und hilflos
Mein Herzliches Beileid! Ich weiss wie du dich fühlst. Ich habe meinen Papa am 16.01 verloren...
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AW: Traurig und hilflos
Hatte Dein Papa auch Leukämie?
Mein herzliches Beleid! |
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AW: Traurig und hilflos
Ich komme mit der Trauer nicht klar, sterbe vor Schmerz.
Wer kann mich verstehen?
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Mama 21.01.42 - 09.02.2013 (Akute myeloische Leukämie) Papa 16.07.37 - 18.08.2011 (Prostatakarzinom, Morbus Alzheimer, Gehirnblutung) Und immer sind da Spuren Eures Lebens, Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle, die an Euch erinnern und uns glauben lassen, dass Ihr bei uns seid. Wir lieben Euch so sehr!! |
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AW: Traurig und hilflos
Liebe Sabine,
Ich glaube jeder versteht hier deinen Schmerz. Es geht vorbei, es geht nie weg aber es wird besser. Lass dir Zeit mit deiner Trauer. Mich hat immer der Gedanke getröstet, das sie nun keine Schmerzen mehr hat, keiner mehr an ihr herumdoktert. LG Kim |
#11
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AW: Traurig und hilflos
Liebe Sabine, ich kann dich sehr gut verstehen... mein Vater ist vor einer Woche ins Licht gegangen... es gibt auch für mich schlechte und gute Tage und auch bei mir ist der Schmerz ganz groß....du bist hier nicht alleine, wir sitzen hier alle im selben Boot.. ich wünsch dir ganz ganz viel kraft... fühl dich ganz fest gedrückt
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