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Partner unterstützt mich nicht
Hallo ihr Lieben,
es war schon oft Thema hier...aber heute muss ich auch mal Dampf ablassen, ein paar wütende und traurige GEdanken niederschreiben. Mein Vater kämpft seit fast 2 Jahren gegen ein Glioblastom - normalerweise bin ich daher nebenan, im Hirntumorforum unterwegs. Momentan geht es ihm ganz gut, die Chemo wirkt einigermaßen, trotzdem hat er einige Einschränkungen, Sprachstörungen, kann sich schwer konzentrieren, Sehstörungen... aber meine Mutter, mein Vater und ich tun was wir können und haben in den letzten 2 Jahren gemerkt, wie viel Kraft wir haben. Von meinem Freundeskreis fühle ich mich ebenfalls unterstützt, ich werde gefragt, wie es geht, ich kann mich ausheulen, ich finde ein offenes Ohr - und auch wenn ich als tough und stark und fröhlich wahrgenommen werde, wissen sie doch, dass ich mich in diesen 2 Jahren verändert habe. Soweit alles gut - ich bin meinen Freunden unendlich dankbar und sage ihnen das auch oft. Das Problem um das es mir geht betrifft meinen Partner. Wir sind seit einem halben Jahr zusammen, und ich kriege von ihm eigentlich keine Unterstützung, da fallen nur so Sätze wie "oh ich weiß jetzt gar nicht was ich sagen soll". Keine Nachfragen, keine Empathie, kein Interesse, nichts. Ich weiß, er hat seinen Vater vor 10 Jahren durch KRebs verloren, hat da vieles verdrängt woran er nicht rühren will, und wenn er sich auf meine Momente der Traurigkeit und Ohnmacht, die mich doch manchmal befallen, einlassen würde, dann käme vermutlich das eine oder andere Nichtverarbeitete wieder hoch und er müsste sich damit auseinandersetzen. Also lässt er es lieber ganz. Will auch meine Eltern nicht kennenlernen. Mag sein, dass er Angst hat, sich mit psychischen und biografischen Abgründen auseinanderzusetzen. Ich kenne solche Ängste durchaus, hatte auch ein Erlebnis viele Jahre verdrängt und dann eines Tages Gott sei dank beschlossen, es bis ins kleinste Detail durchzuarbeiten. Ein Stück weit hab ich dafür Verständnis - aber so wie es gerade ist, stellt sein Verhalten die Idee einer Beziehung, wo man zueinander steht, mehr und mehr in Frage. Ich hab ihm nun deutlich mitgeteilt, was ich mir wünschen würde, versuche auch, konstruktiv zu sein, nicht meinen Frust abzuladen, weil das nix bringt und nur Fronten aufbaut... aber ich bin skeptisch, ob sich da noch was ändert. Was sind eure Erfahrungen? Gibt es etwas, was ihr mir raten könnt? Ich bin sehr im Zwiespalt, finde es mehr und mehr absurd, in einer Beziehung zu leben, in der man die "schlechten Zeiten" nicht miteinander teilt. Klar ich kann auch alles alleine mit mir ausmachen, ich weiß was ich aushalten kann - aber das ist nicht der Sinn der Sache. Seid herzlich bedankt fürs Zuhören! Liebe Grüße Fahrradklingel Geändert von Fahrradklingel (10.11.2008 um 11:57 Uhr) |
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