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#1
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Krebsforschung + Ärzte
Hallo,
hier eine Info dazu, wie das in unserer BRD gehandhabt wird: http://www.nordbayern.de/region/nuer...trie-1.6367478 An anderer Stelle: http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=69921 hatte ich dazu schon einige Zahlen genannt. Das Thema wurde jedoch aus naheliegenden Gründen geschlossen, weil Weiterführendes dazu richtigerweise im Unterforum "andere Therapien" erörtert werden sollte. Darum geht es hier aber nicht. Sondern darum, inwieweit in der BRD Klarheit darüber schaffbar ist, wie Ärzte im Bereich Krebsforschung tätig sind. Prinzipiell muß das mit nichts "Anrüchigem" verbunden sein. Die Pharmaindustrie hätte wohl auch keinerlei Problem damit, entspr. Zahlen zu veröffentlichen. Warum auch?? Sie würde ohne weiteres darüber Rechenschaft ablegen wollen und auch können, was an konkreten "Zuwendungen" an in der Krebsforschung involvierte Ärzte erfolgte. Daran hapert es wirklich nicht!! Woran es jedoch m.E. ganz erheblich hapert, ist die Bereitschaft involvierter Ärzte, offenzulegen, welche Honorare sie diesbzgl. erhalten. Gerade mal 25% der Ärzte in der BRD stimmen einer diesbzgl. Veröffentlichung zu. Warum ist das so?? Befürchten sie die uralte Frage: Cui bono?? Genauer gesagt, daß sich jemand Gedanken darüber machen könnte, inwieweit ihre "Zuwendungen" ihre tatsächliche Arbeits-Kapazität übersteigen könnten?? Wie dem auch immer sei: Die Regierung der USA hatte unter Obama gesetzlich (2010) beschlossen, daß die Pharmazahlungen an Ärzte verpflichtend "festgeschrieben" werden müssen. Seit ca. 2013 müssen diese Zahlungen die Firmen in den USA auch veröffentlichen. Und Patienten können deshalb auch jederzeit "nachschauen", wie viel Geld ihr Arzt (ggf.) im vergangenen Jahr von welchem Unternehmen bekommen hat. Und Vergleichbares sollte in der BRD nicht möglich sein? Warum nicht?? Wie bereits gesagt, die Pharma-Firmen hätten kein Problem damit, entspr. Zahlen zu veröffentlichen. Wer könnte folglich in der BRD ein Problem damit haben? M.E. durchaus eine Frage, die es wert ist, sie zu diskutieren. Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
#2
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AW: Krebsforschung + Ärzte
Hallo Lotol,
Und wie willst du als Aussenstehender beurteilen ob der Arzt nun seiner Leistung für das Unternehmen nach adäquat bezahlt wurde? Dies müsste dann in eine Art Kostenkatalog für Leistungen festgelegt werden. Damit wäre dann auch jede Art von Wettberwerb ad acta gelegt. Ist es in der freien Wirtschaft (in der sich dei Pharmafirmen befinden) nicht üblich Spezialisten besser zu bezahlen als die Mitläufer? Ich kann die Ärzte, die sich da nicht outen auch verstehen. In Deutschland geht dann oft gleich eine Neiddebatte los, wenn einer mehr hat als der andere (selbst schon erlebt). Gruß Jan |
#3
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AW: Krebsforschung + Ärzte
Hallo Jan,
so sehe ich das auch. Ärzte, die Vorträge halten und forschen, sind mit Sicherheit nicht die Schlechtesten, sonst würden sie nicht angefordert. Was bringt es mir dann, wenn ich weiß, das mein behandelnder Arzt soundsoviel Geld bekommen hat? (Und wie Du schon schreibst: Was für einen Vortrag im Vorfeld recherchiert, zusammengetragen und aufbereitet werden muss, weiß nur Jemand, der es selber schon gemacht hat. Das lässt sich auch schlecht nachprüfen). Ein kritisches Hinterfragen der Therapien, die ein Arzt vorschlägt, ist ohnehin nie verkehrt (man liest ja auch gern Produktbewertungen, bevor man sich für eine neue Waschmaschine entscheidet. Warum sollte man in diesem Fall blind vertrauen?) Und ich glaube, dass oft auch die mitwirkenden Ärzte aufgeführt werden, z.B. bei der Erstellung von Leitlinien. Hohe Zuwendungen sind auch in vielen anderen Branchen üblich (Politik z.B., Vorträge zu "Motivation" u.ä.). Zum Thema Neid: das kennt man in den USA nicht so - habe ich vor längerer Zeit mal gelesen. Dort freut man sich mit den Leuten, die es "geschafft" haben und nimmt sie als Vorbild. Bei uns puhlt man eher im Schmutz, um ein Haar in der Suppe zu finden... Safra |
#4
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AW: Krebsforschung + Ärzte
Lieber @Jan 64; @lotol
Jan du schriebst: Zitat:
Es gibt da auch unschöne Rangeleien um Positionen, z.B.ist es bei der Veröffentlichung eines wissenschaftlichen Artikels sehr wichtig, wer in der Autorenliste an erster Stelle steht. Elisabethh. |
#5
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AW: Krebsforschung + Ärzte
Hallo,
thematisiert habe ich das aus zwei Gründen: 1) Nach meinem Selbstverständnis von Foren muß es auch zulässig sein, "unbequeme" Fragen stellen zu dürfen. Bzw. auch "unbequeme" Hinweise geben zu dürfen. Sollte das nicht zulässig sein, taugen dementspr. Foren auch nichts. Jedenfalls nicht dazu, um Dinge vorurteilsfrei klären zu können, was ja schließlich zweifelsfrei im Interesse aller Teilnehmer in Foren liegt. Völlig klar: Es gibt Forenregeln sowie auch Zwänge von Moderatoren, die sie zu befolgen haben. Demgegenüber gibt es aber auch noch etwas ganz anderes, das "höherrangig" ist. Nämlich den Anspruch: 2) Der Vorurteilsfreiheit in den Wissenschaften. Welcher das durchgängig in allen Wissenschaften (incl. Forschung) ist, kann man z.B. hier nachlesen: http://bht.equipo.de/wp-content/uplo..._Kriterien.pdf 1) bedarf m.E. keiner weiteren Diskussion. Zu 2): Mit der Vorurteilsfreiheit ist das natürlich so eine Sache: Wer ist schon frei davon? Damit will ich sagen, daß sich jemand subjektiv im Irrtum befinden kann, obwohl er objektiv total "daneben" liegen kann. Soll heißen: Jemand kann durchaus im guten Glauben handeln. Errare humanum est, muß man jedem uneingeschränkt zubilligen. Die Frage nach Interessenskonflikten erübrigt sich deshalb m.E. Zitat:
(Ich habe keinerlei Problem damit, daß sich jemand erbrachte Leistungen auch bezahlen läßt.) Sondern viel mehr darum, daß für Patienten die Vorurteilsfreiheit auch feststellbar ist. Bei entspr. Transparenz bezogener Entgelte geht es doch nur um Eines: Die Möglichkeit der Beurteilung davon "einzuräumen". Warum scheuen sich viele Ärzte, das zuzulassen?? Ist doch nichts dabei, Entgelt für erbrachte Leistungen zu beziehen. Ist auch nichts dabei, daß sie, sich nur evtl. im Irrtum befindend, argumentieren. Ich wünsche mir wirklich, daß in der BRD gesetzlich Vergleichbares festgelegt wird, wie das in den USA der Fall ist: Komplette Offenlegung! Nur deshalb, damit Patienten die Möglichkeit haben, selbst entscheiden zu können, wem sie nun vertrauen wollen oder auch nicht. Machen wir uns doch nichts vor: Wir Einzelfälle sind nur ein "Spielball". In dem ganzen "Scheiß-Spiel" geht es aber unsererseits um "Gratwanderungen" zwischen Leben und Tod. Und worum geht es andererseits? Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
#6
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AW: Krebsforschung + Ärzte
Soll das bedeuten, das Ärzte die viel kassieren nicht vertrauenswürdig sind?
Geändert von gitti2002 (24.07.2017 um 15:35 Uhr) Grund: fehlgeschlagenes Zitat entfernt |
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