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Mit 35 dauerhafte Wechseljahre nach Chemo
Hallo zusammen,
ich hätte gerne Euren Rat zum Thema dauerhafte Wechseljahre nach Chemo. Zu mir: ich bin 35, hatte 2011-2012 Brustkrebs, triple negativ, ohne Lymphknotenbefall, bin BRCA 1 Trägerin, bekam neoadjuvant 6x TAC Chemo und habe meine Regelblutung erstmalig im Okotober 2013 (also 1 Jhar und 10 Monate nach letzter Chemo) wieder bekommen, allerdings nur drei Mal, im Dezember 2013 das letzte Mal. Diese Woche war ich zum Bluttest, um einen Hormonstatus machen zu lassen. Dabei wurde festgestellt, dass ich mich scheinbar tatsächlich in den Wechseljahren befinde und lt. Arzt könne ich davon ausgehen, dass es diesmal dauerhaft ist. Meine Gyn sagt, wegen des Osteoporoserisikos müssten wir was machen, da ich aber trotz triple negativ keinerlei Hormone nehmen soll/darf, könne man nichts machen. Mein Hausarzt sagt sogar, dass das Osteoporoserisiko zu vernachlässigen wäre, das sehe er nicht so schlimm. MIR geht es (neben dem Osteoporoserisiko) hauptsächlich darum, dass ich bis zum wieder Einsetzen meiner Regelblutung letztes Jahr sehr große Probleme mit Depressionen hatte und auch meine Libido völlig zum erliegen kam. Kaum läufts mit den Hormonen wieder, ging es mir von Tag zu Tag besser, ich bin wieder fröhlich, lebensfroh und von Depressionen keine Spur mehr. Das möchte ich auf keinen Fall noch einmal erleben. Mein Leben war in dieser depressiven Phase wie eingefroren und wäre ich dazu imstande gewesen, irgendeine Handlung auszuführen oder auch nur zu einer Entscheidung fähig gewesen, wäre ich von einer Brücke gesprungen. DAS ist meine allergrößte Angst. Denn seit ca. Februar geht es wieder bergab. Ich habe zu nichts mehr Lust, freue mich über nichts mehr, das Lächeln ist aus meinem Gesicht gewichen, ich tue mich sehr schwer damit Entscheidungen zu treffen (bin oft im Supermarkt den Tränen nahe, weil ich mich nichtmal bei der Wahl der Marmelade entscheiden kann!), ich habe starke Stimmungsschwankungen, fange oft grundlos an zu weinen und fühle, wie mir mein gerade zurückgewonnenes Leben wieder entgleitet. Davon ab plagen mich Haarausfall, trockene (Schleim)Haut, arge Konzentrationsschwäche, ich bin den ganzen Tag müde, schleppe mich nur so durch den Tag und möchte nur schlafen, schlafen, schlafen. Und mal ehrlich: "Lust" zu verspüren ist auch mal wieder ganz nett. Ich fühlte mich so lange als asexuelles Wesen, das jetzt wieder zu entdecken, ist einfach toll und einzigartig. Edit: Was mir gerade noch einfällt: die Hitzewallungen sind auch zurück... zum Glück nicht so schlimm wie während und kurz nach der Chemo (manchmal mehrmals pro Stunde), sondern nur ca. 4-5 Mal am Tag, aber das reicht auch völlig... Ich würde gerne eure Meinung hören, bezüglich einer Hormonersatztherapie, da es mir sehr schwer fällt, den Risiko-Nutzen-Faktor abzuschätzen. Weil ich natürlich Angst davor habe, mit der HET Krebs zu begünstigen. Bloß weil der letzte Tumor TN war, heißt das ja nicht, dass der nächste nicht vielleicht Hormon abhängig wird. Wer ist vielleicht in der selben oder ähnlicher Situation und kann mir Ratschläge geben oder mir einfach helfen, die Situation von allen Seiten zu betrachten? Freue mich auf Eure Beiträge. Geändert von Tati P. (20.06.2014 um 13:10 Uhr) Grund: Nachtrag |
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AW: Mit 35 dauerhafte Wechseljahre nach Chemo
Hallo TatiP.,
Kurz zu mir, auch ich bin TN und 38, allerdings keine BRCA1 oder Ähnliches. Wäre ich es gewesen, so hätte ich zur Risikoreduktion Eierstöcke und Eileiter entfernen lassen (was ja die Wechseljahre zwangsläufig ausgelöst hätte) und eine Hormontherapie angefangen. So war es zumindest in den Gesprächen geplant und auch wegen den von Dir beschriebenen Nebenwirkungen angeraten worden von meinen Ärzten. Ist wohl bei jedem Patienten anders Drück Dir die Daumen, dass es besser wird!
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Tanze-als würde dich niemand sehen Liebe-als wäre dein Herz gebrochen Singe-als würde dich niemand hören Lebe-als gäbe es kein morgen |
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AW: Mit 35 dauerhafte Wechseljahre nach Chemo
Hallo Tati P.,
da kommt mir so einiges bekannt vor... Mir wurde strikt davon abgeraten, Hormone einzunehmen, obwohl ich massive Knochenprobleme habe - bin auch TN. Der Onkologe hält das Risiko, ein erneutes Ausbrechen des Tumors zu provozieren, für zu hoch. Gegen die Depressionen kann frau eventuell mit Johanniskraut und Ähnlichem etwas ausrichten. Aber bitte die Ärzte befragen, es gibt da, wie wir an anderer Stelle schon besprochen haben, mitunter Wirkungen und Wechselwirkungen, von denen wir Laien nichts wissen - und manche Mediziner auch nicht. Für die Knochen nehme ich Vitamin D und achte nach Möglichkeit darauf, genügend Calzium zu mir zu nehmen. Von anderen Frauen habe ich gehört, dass sie Sojapräparate gegen Wechseljahrsbeschwerden nehmen, weiß aber nichts über die Auswirkungen auf eventuell vorhandene schlafende Tumorzellen. Es ist alles sehr komplex.. Allerdings nehme ich an, dass Bewegung hilft - wegen der Endorphine... also auf in den Kampf mit dem inneren Schweinehund, wenn möglich... soweit möglich... jeder Schritt zählt! Ich wünsche Dir gute Besserung und wenn Dir etwas Hilfreiches begegnet, würde ich mich über Mitteilung freuen. Andere ja vielleicht auch. Da ja nicht alle Frauen jenseits der Wechseljahre Depressionen haben, gehe ich davon aus, dass auch dies irgendwann einmal nachlässt - hopefully... Alles Gute! Brigitte Geändert von Brise 54 (20.06.2014 um 18:07 Uhr) Grund: ergänzt |
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AW: Mit 35 dauerhafte Wechseljahre nach Chemo
Hallo,
ich bin sowieso Depressionspatientin, und lasse die Depressionen schon fast 20 Jahre therapieren, mir helfen Venlafa.... und Lithium. Wenn ich meine verordnete Medikation einhalte, dann geht es mir psychisch recht gut, auch meine vor kurzem aufgetretende Metastasierung stehe ich erstaunlich gut durch, ich lass mich nicht hängen, ich kämpfe und habe alle Behandlungen (Hirn-OP u.a.) gut überstanden, ich weiß, ohne meinen Psychiater hätte ich das nicht gepackt. Auch den Hormonentzug, die Wechseljahre, habe ich, nachdem die richtige Dosierung gefunden wurde, auch gut geschafft, davor hing ich manchmal tagelang im Bett rum, war zu nix zu gebrauchen.... Johanneskraut schafft nur die leichten Fälle zu bessern. l.G. Kirsten |
#5
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AW: Mit 35 dauerhafte Wechseljahre nach Chemo
Hallo,
ich hatte meine Ovarektomie und damit meinen dauerhaften Sprung in die Wechseljahre vor mehr als 1 Jahr und seit ca. 2-3 Monaten spüre ich eine Verbesserung meines Allgemeinbefindens: die Hitzewellen haben rapide nachgelassen, mein Gemütszustand ist wieder gleichbleibend und vor allem positiv, Libido ist nicht wieder gekommen, ich komme aber gut zurecht und habe meinen Weg gefunden, so dass ich was von habe und mein mann auch. Allerdings sind meine Knochenschmerzen nach wie vor massiv. Und Knie und die 4 Ecken (Schultern und Becken) zeigen bei mir jetzt schon deutliche Abnutzungserscheinungen. Ich habe aber gelesen, dass Östrogen auch im Fettgewebe gebildet wird. Gewichtige Frauen haben nach den Wechseljahren weniger Beschwerden und insbesondere ein geringeres Osteoporoserisiko als schlanke. Vlt. wirken sich meine + 5 Kilo also entsprechend positiv aus wie eine kleine Hormonersatztherapie Sollte ich wohl doch nicht abnehmen...? |
#6
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AW: Mit 35 dauerhafte Wechseljahre nach Chemo
Hallo,
auch ich bin jetzt 36 Jahre jung und voll in den Wechseljahren! 2011 an Brustkrebs erkrankt, TN, 6x TAC, BRCA 1... also ähnlich, wie bei dir. Seit März bin ich meine Eierstöcke und Eileiter los und ein Tag später ging es wieder los Hitzewallungen, schlaflose Nächte, leichte innere Unruhe... Gott sei Dank geht es mir psychisch eigentlich recht gut. Mir wurde Remifimin empfohlen, nehme es momentan aber noch nicht ein. In letzter Zeit gehe ich gerne zum Sport, denn ich merke, dass es mir physisch und auch psychisch besser geht. Die Beschwerden ziehen sich manchmal etwas zurück und lassen mir Zeit zum durchatmen. Also werde ich weiter zum Sport gehen und hoffe, dass ich meinen inneren Schweinehund überwinden kann, so dass ich ca.3x in der Woche intensives Ausdauertraining schaffen kann. Hoffe, dir geht es bald besser!! Liebe Grüße |
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