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Zwischen Herz und Verstand
Ihr Lieben,
ich bin schon seit einiger Zeit "stiller Mitleser" und habe mich nun dazu entschlossen, auch mal "aktiv" zu werden. Ich selbst bin gerade, Weihnachten 2015, 32 Jahre alt geworden und habe am 03. Januar meine über alles geliebte Mama an diesen bösen unbeugsamen Feind verloren. Die Geschichte ist ähnlich unglaublich und fassungslos wie ich sie schon vielfach hier gelesen habe. Im Frühjahr 2015 hatte meine Mama immer weniger Appetit und Lust aufs Essen und hat peux a peux abgenommen, nicht besorgniserregned viel...es waren bis Oktober ca. 6 Kilo. Wir dachten jedoch es sei psychisch, da meine Mama einen dicken Umzug vor der Brust hatte im August und eine Trennung. Sie war der Typ der bei Stress nichts mehr isst...es war nicht wirklich auffällig. Im September 2015 diagnostizierte man bei ihr dann eine Thrombose in beiden Beinen. Da dachte ich schon - "Komisch" - ausgerechnet meine Mama- sie war immer schlank und hat mehrmals die Woche Sport getrieben, sich gesund ernährt und nie zu viel Alkohol getrunken. Das Einzige was Sie seit Jahren hat war Rheuma, Arthritis...aber das hatte sie gut im Griff. Dann...es folgten Tage wie Sie kurzatmig war...also ab ins KH und siehe das..beidseitige Lungenembolie Ende Oktober 2015. Ein Schock...das erste mal Intensivstation...und die Notärztin sagte nur: Im CT sieht man Schatten auf der Leber. Ich war verwirrt, hatte ich doch keine Ahnung. Im KH dann Magen-/Darmspiegelung, ohne Befund. MRT und Ultraschall zeigten "Raumforderungen und Satellitenherde" - was mir damals kein Begirff war. Aufgrund des NORO-Virus auf der Station riet der Hausarzt dort weg zu gehen und die Punktion woanders machen zu lassen. Gesagt getan, Ende November Punktion: Ergebnis: Boösartig - aber Primärtumor wurde nicht gefunden. Die Ärzte gingen jedoch von einem Gallengangkarcinom aus. (Diff. Pankreas, Mamma) Danach ging es viel zu schnell. Ende November eine erste CHemo mit cisplatin, die nicht anschlug. Meine Mama bekam Ikterus und wurde von Tag zu Tag gelber. Es war schrecklich. Sie konnte mittlerweile gar nichts mehr essen und wurde über einen ZVK künstlich ernährt. Eine weitere Chemo wurde gemacht, ohne Erfolg. So wurde meine Mama am 23.12. entlassen, um zu Hause zu sein und von der SAPV betreut zu werden. Sie baute immer weiter ab...kurz nach der Punktion wurde es täglich schlechter... bis sie gar nichts mehr konnte, nicht einmal mehr aufstehen um sich zu erleichtern. Einen geliebten Menschen so dahin gehen zu sehen tut unwahrscheinlich weh. Am 3.01.16 ist meine Mama im Hospiz mit 65 Jahren, nach nur 2 Monaten nach der Embolie gestorben. Es ist so unfassbar für mich, keines meiner Worte die ich dafür verwende trifft es wirklich... Zumal die Ärzte alle meinten "das wächst nicht so schnell wir haben Zeit" und plötzlich nach Punktion konnte es den Ärzten mit der Chemo nicht schnell genug gehen weil die Bilirubin-Werte schon fast zu hoch waren für eine Chemo. Mein Verstand sagt mir: Es war wenigstens kein langer Leidensweg...mein Herz kann dem in der Kürze der Zeit jedoch nicht nachfolgen..sie sagte selbst sie wollte noch Zeit mit mir haben...ich wollte dass sie noch Großmama wird...all das... Sie fehlt mir so sehr. |
#2
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AW: Zwischen Herz und Verstand
ach KaSa, das ist ja wirklich auch ein drastischer, tragischer verlauf.
wie soll man so etwas begreifen können in einer "normalen" zeit? das ist einfach ein schock! und erschüttert einen in allen bereichen. mein beileid und
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lieben gruß, vintage Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und starb knapp fünf Monate nach der Diagnose. * Juli 1965 - + Mai 2015 ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen, dann auch Lungenmetastasen... |
#3
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AW: Zwischen Herz und Verstand
Danke Vintage,
In der Kürze der Zeit ist es wirklich kaum zu begreifen. Stehe sn Grab und denke immer nur: das kann nicht sein :-( Sie kommt gleich um die Ecke wie noch vor 2 Monaten 😞 |
#4
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AW: Zwischen Herz und Verstand
Zitat:
es tut mir sehr leid, dass du deine Mutter an diese hässliche Krankheit verloren hast. Genauso wie du es beschreibst, habe ich es damals bei meinem Mann empfunden, dem durch die Ärzte - trotz der vernichtenden Diagnose Lungenkrebs Stadium 4 - noch mehrere Jahre bei relativ guter Lebensqualität prognostiziert wurde. Wir klammerten uns an jeden Strohhalm...... doch später war ich froh, dass seine Leidenszeit nach gut acht Monaten beendet war, denn er wurde auf der normalen Krankenstation nur unzureichend mit Morphium versorgt, obwohl er Luftnot - und große Angst vor dem Ersticken hatte.... Es gibt momentan nichts, was dich wirklich trösten kann, die Erfahrung der Trennung von dem geliebten Menschen schmerzt zu sehr. Dennoch wünsche ich dir für die nächste Zeit viel Kraft, damit du einen Weg findest mit dieser schlimmen Art der Veränderung fertig zu werden. Liebe Grüße Yogi |
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