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Bei meinem Papa ist alles voll mit Krebs
Hallo,
ich lese schon seit einigen Wochen eure Beiträge in diesem Forum. Jetzt habe ich mich selbst mal getraut ( ich hoffe ein neues thema zur eröffnen war der richtige Weg?). Mein Papa ( 56 Jahre ) kam Ende November ins Krankenhaus, weil er meinte er hätte eine verschleppte Magen-Darm-Grippe. Es war aber Speiseröhrenkrebs ( Adenokarzinom), der ein schlucken nicht mehr möglich machte. Zuerst bekam er einen Stent und bei weiteren Untersuchungen wurde Metastasen in Leber, Lunge, Magen und Darm festgestellt. Euch brauche ich wohl nicht zu erklären wie schlecht die Prognose hierfür ist. Er hat 2 Chemotherapien gemacht und kam über Weihnachten nach Hause. Seit dem übergibt er sich fast täglich wegen eines zähflüssigen Schleimes. Nachdem er nichts mehr gegessen hat zu Hause, konnten wir ihn überzeugen wieder ins Krankenhaus zu gehen. Dort wurde er dann auch operiert im Magen-Darm-Bereich haben sie etwas entnommen. Seitdem geht es ihm immer schlechter. Er wird über eine Sonde ernährt ( ist aber total abgemagert und kraftlos) und hat unheimliche Probleme mit der Lunge. Er braucht immer Sauerstoff und trotz allem hat er nachts Erstickungsanfälle. Haufenweise Wasser in der Lunge und eine Lungenentzündung hatte er schon. Gestern haben die Onkologen festgestellt, daß die nächste Lungenentzündung naht und es sehr schlecht aussieht. Und vor uns tut er noch so stark und sagt, wenn er wieder fit ist, unternehmen wir mal was schönes. Die Schmerzmittel sind jetzt an der Grenze und reichen manchmal schon nicht mehr aus. Manchmal könnte ich nur noch heulen, weil er das alles erleiden muß. Aber ich versuche bei meinen Besuchen immer einigermassen fröhlich zu sein und sage ihm, daß ich ihn lieb habe. Hat noch jemand von euch einen Fall mit so vielen Metastasen und so schlechten Chancen? |
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AW: Bei meinem Papa ist alles voll mit Krebs
Liebe Sandra,
es tut mir sehr leid, zu lesen, das der Krebs wieder einen Menschen so schlimm erfasst hat. Ich wünsche deinem Vater, das er noch eine bessere Zeit vor sich hat und sie die Schmerzen in den Griff bekommen. Dir wünsche ich ganz viel Kraft, ich weiss es ist sehr schmerzlich, Begleiter dieser schlimmen Krankheit zu sein. Ich hoffe das Beste für euch. Leider kann ich dir keine Ratschläge geben oder dir einen Vergleich erzählen, aber ich drücke euch fest die Daumen, das man deinem Vater helfen kann. Liebe Grüsse Melli |
#3
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AW: Bei meinem Papa ist alles voll mit Krebs
Liebe Sandra,
es ist immer wieder traurig, jemanden zu begrüßen, der mit diesem Krebs zu tun hat, ob nun als Betroffener oder Angehöriger. Schön, das du dich gemeldet hast. Leider hört sich das alles nicht gut an, was du von deinem Vater schreibst und wahrscheinlich bist du auch ganz schön durch den Wind, was verständlich ist. Ich hoffe, wir können dir etwas helfen durch Zuspruch und Informationen. Bei deinem Vater ist der Krebs ganz offensichtlich schon weit fortgeschritten und da du im Forum hier schon gelesen hast, weißt du was das bedeutet. Es bedeutet allerdings nicht, dass dein Vater solche Schmerzen haben muss. In welchem KH ist er denn? Er sollte von einem Schmerztherapeuten oder einem Palliativmediziner eingestellt werden. In onkologischen Zentren gibt es die. Denn wie auch immer es weitergeht, Schmerzen machen alles noch viel schlimmer, für den Kranken und auch für die Angehörigen, deshalb hoffe ich, dass dein Vater schnell Hilfe bekommt. Steht dir auch jemand zur Seite, bei dem du dich so richtig ausweinen kannst? IHr spielt euch ja gegenseitig die Rolle des Starken vor, das ist ganz schön anstrengend. Und eigentlich möchte ich dir raten, deinem Vater deine wirklichen Gefühle zu zeigen, deine Liebe und deine Angst. Ich glaube, dann könntet ihr noch eine kostbare unvergessliche Zeit verbringen, ganz gleich wie lange sie dauert, statt aus gegenseitiger Rücksichtsnahme euch was vorzumachen. Aber das sit nur meine Ansicht. Gege du deinen Weg! Ich schicke dir ganz viel Kraft! Ulla
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SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund. www.mein-krebs.de |
#4
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AW: Bei meinem Papa ist alles voll mit Krebs
Liebe Sandra,
es tut mir sehr leid, dass es Deinem Vater so schlecht geht. Ich kann gut nachvollziehen, wie Du Dich jetzt fühlst. Auch ich war in dieser Lage. Es ist so schwer mit ansehen zu müssen, wie sich die Lieben quälen müssen. Mein Vater hatte auch mit diesem zähen Schleim zu kämpfen. Das hängt mit der Lungenentzündung zusammen. Auch ich habe immer die Starke gespielt. Ich wollte meinen Eltern den Mut nicht nehmen. Aber es ist so schwer, so zu tun, als wenn alles wieder gut wird. Ob es richtig war, ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass ich es wieder so machen würde. Ich glaube Dein Vater weiß wie es um ihn steht. Lass ihm seine Pläne. Sicher hilft es ihm mit der Situation besser umgehen zu können. Auch mein Vater hat noch Pläne gemacht, obwohl er wusste, dass er sie nicht verwirklichen kann. Auch dass Du bei Deinen Besuchen fröhlich bist, ist in Ordnung. Genießt die Euch verbleibende Zeit. Wenn Dein Vater über seine Krankheit reden will, dann wird er es machen. Jeder geht anders damit um. Mein Vater hat nie im Beisein meiner Mutter über den Tod geredet. Da waren wir immer allein. Er wollte sie nicht beunruhigen und das war auch gut so. Ich kann aber nur von meinen Erfahrungen reden. Jeder muss das für sich selbst entscheiden. Ich hatte dieses Forum, wo ich über meine Ängste schreiben konnte und auch liebe Freunde, die mir geholfen haben mit allem fertig zu werden. Wichtig ist, dass Du nicht allein bist und rede darüber. Ich hoffe, dass Du jemanden hast, der Dir in der schweren Zeit zur Seite steht und auch Dich tröstet. Meine Kollegin hatte ihren Mann, ein paar Monate bevor mein Vater verstorben ist, verloren. Wir haben viel darüber geredet und auch oft zusammen geweint. Da ihr Mann auch an Krebs gestorben ist, konnte sie mich gut verstehen. Das hat mir sehr gut getan. Und wie ich schon geschrieben habe, dieses Forum und die netten und tröstenden Worte haben mir sehr geholfen. Ich weiß nicht, wie ich es sonst ausgehalten hätte. Zeig Deinem Vater, dass Du für ihn da bist und ihn lieb hast. Das wird ihm helfen. Es tut mir so leid, dass ich Dir nicht helfen kann. Ich wünsche Deinem Vater, dass er nicht so leiden muss und Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft. Liebe Grüße Viola |
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AW: Bei meinem Papa ist alles voll mit Krebs
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure lieben Worte. Mein Papa liegt in Darmstadt im Krankenhaus. Ich wollte ihn verlegen lassen und eine zweite Meinung einholen, da das Krankenhaus keinen sonderlich guten Ruf bei uns hat. Aber mein Papa fühlt sich dort wohl und möchte nicht nochmal alle Untersuchungen über sich ergehen lassen. Also haben wir uns seinem Wunsch angepasst. Ich bin immer froh, wenn ich ihn besuche und es geht ihm wenigstens so, daß er auch bißchen was reden kann und sich freut. Meine Schwester und ich versuchen uns gegenseitig zu trösten. Außerdem sind meine beste Freundin und meine Arbeitskollegen ( obwohl ich noch neu in der Firma bin!) sehr verständnisvoll und hören mir zu. Das hilft ein wenig. Aber dieses hin und her macht einen fertig. Ein Tag geht es ihm etwas besser und dann wieder ganz schlecht. Eigentlich wollten wir ihn noch nach Hause holen zum pflegen, aber im Moment ist sein Zustand zu kritisch. Hoffentlich können wir ihm diesen Wunsch noch erfüllen. @Viola: Es tut mir leid, daß dein Papa auch diese schlimme Krankheit hatte. Ich wünsche dir viel Kraft für die Zukunft. |
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