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Alt 06.06.2007, 22:13
AndreaU AndreaU ist offline
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Registriert seit: 31.07.2006
Ort: Kreis Böblingen
Beiträge: 212
Standard Meine Mutter hat es geschafft

Meine Mutter, 67 Jahre, ist heute vormittag eingeschlafen.

Ihre Erstdiagnose mit kleinzelligem LK hatte sie im Dezember 2003. Nach Chemo und Bestrahlungen hat sie dann, nachdem sie die Nebenwirkungen überstanden hatte, ab Spätsommer 2004 wieder gelebt wie früher - keinen Gedanken an den Krebs verloren - außer bei den Kontrollterminen, bei denen aber alles in Ordnung war....

Bis sie vor Pfingsten 2006 Ausfallerscheinungen zeigte. Sie hat ihre Persönlichlkeit verändert und wußte nicht mehr so sie war, was sie tat und hatte Probleme beim Sprechen. Die Diagnose lautete dann: 3 Metastasen im Kopf.

Sie bekam Ganzkopfbestrahlungen (31 Gy) und nochmals Chemo.

Ihre Kräfte wurden weniger, unter der Chemo ging sie langsam in den Rollstuhl, konnte aber immer noch die Treppen vom 2. Stock ihrer Wohnung nach unten gehen, um sich dann im Rollstuhl durch die Stadt fahren zu lassen.

Sie war geistig voll da - wir hatten einen wunderschönen, bewußt gelebten Sommer.

Ab Januar 2007, also gut drei Jahre nach der Erstdiagnose und 9 Monate nach der Diagnose der Kopfmetas, wurde bei einem Kontrolltermin dann ein zu hoher Zuckerwert (über 400 statt 140) entdeckt und sie mußte im KH bleiben. Der hohe Zuckerwert ist auf das Cortison, das sie seit Juni 2006 eingenommen hatte, zurückzuführen, da die Nebennieren geschädigt wurden.
Dies war aber nicht das Problem, das Messen des Zuckerspiegels und das Spritzen des Insulins hat mein Vater sehr gut übernommen.

Im März wurde dann ein neuer Herd in der Lunge entdeckt und dann gab meine Mutter auf. Sie bekam noch zwei Mal Chemo, war aber die letzten 5/6 Wochen im KH, davon die letzten sieben Tage im Hospiz.

Und dort konnte sie dann Ruhe finden. Es wurden keine Infusionen mehr gelegt, sie wurde nicht zum Essen gezwunngen, sie wurde liebevoll angenommen,wie sie gerade war. Sie hat noch nach frischen Erdbeeren verlangt,die ihr mein Vater natürlch auch gebracht hat - und sie ist am siebtan Tag im Hospiz dann heute vormittag friedlich eingeschlafen.

Ich schreibe das so ausführlich,weil ich zum einen den Betroffenen/Angehörigen von Kleinzellern Mut machen möchte, daß doch ncoh einige Jahre lebenswertes gutes, nicht von der krankheit geprägtes Leben vor ihnen liegen kann und zum anderen, daß ich denen, wo es zum Ende des Weges kommt, erzählen möchte, was wir mit dem Hospiz für gute Erfahrungen gemacht haben.

Eine Pflege zu Hause wäre meinem Vater nicht möglch gewesen, 24 Stunden täglich verfügbar zu sein,das wäre sehr über seine körperlichen und seelischen Kräfte gegangen.Zudem konnte er sich in der Zeit, in der er sie im Hospiz besucht hat, 100 % um meine Mutter kümmern.

Jetzt wird mein Beitrag konfus, ich höre auf. Falls Ihr Fragen habt, meldet Euch einfach.

Liebe Grüße Andrea

Geändert von AndreaU (06.06.2007 um 22:43 Uhr) Grund: 31 Gy Kopfbestrahlung statt 1 Gy
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