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Was passiert nach der Palliativ-Chemo ??
Hallo,
Ich suche nach Antworten und hoffe, Ihr könnt mir ein Stück weiterhelfen. Meine Mutter (66) ist unheilbar an Darmkrebs (inoperable Lebermetastasen) erkrankt. Sie erhält zur Zeit palliative Chemotherapie, 3x soll sie noch zur wöchentlichen Infusion.... Leider ist sie auch Dialysepatientin, was die Sache erschwert (verminderte Dosen an Zytostatika - Wirkung ist daher eher fraglich), aber immerhin, derzeit geht es ihr relativ(!) gut, sie isst nach einer kritischen Nebenwirkungs-Phase wieder, hat kaum Schmerzen, bewegt sich, und Gott sei Dank geht es ihr auch psychisch ein wenig besser. Meine Fragen: Wie geht es nach der Chemotherapie weiter? Welche therapeutischen Maßnahmen/Medikamente kommen dann (noch) in Frage? ((Eine Prognose über ihre Lebenserwartung hat der Onkologe übrigens nicht gegeben, was teilweise gut, teilweise nicht so gut ist, denn irgendwie möchte man doch abschätzen können, wie lange es noch gehen KÖNNTE....)) Danke für Eure Hilfe!! |
#2
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AW: Was passiert nach der Palliativ-Chemo ??
Hallo Ewie,
nach einer palliativen Chemo kommt im grunde keine spezielle Behandlung/Maßnahme mehr, sondern je nach Bedarf wird eine Schmerztherapie eingesetzt. Diese ist in einer bestimmten Phase sehr wichtig, bis der Körper keinen Schmerz mehr fühlt. In vielen Fällen beginnt die Lymphe im Körper zu stauen, besonders im Bauchraum. Dieses kann noch punktiert werden, was oft mit großem Kräfteverlust einher geht. Ärzte geben z.B. noch Infusionen, um den Körper mit Flüssigkeit zu versorgen. Was aber nur ein Hinauszögern bedeutet, wenn der Körper schon mit dem Abbau begonnen hat. Manche Ärzte befürworten noch eine Ernährung über eine Magensonde, welches für den Patienten sehr anstrengend sein kann. Und ebenfalls nur ein Hinauszögern ist. Über eine Zeitprognose kann niemand etwas sagen. Ich finde es sehr gut, dass der Onkologe sich hier nicht mit Wochen/Monate festlegt. Denn das weiß wirklich keiner, außer man sieht, dass es dem Ende zugeht. Diese letzte Phase ist für ein geschultes Auge offensichtlich. Ewie jeder Körper hat seine eigenen Grenzen, und die kann selten jemand genau von vorne herein abschätzen. Bei meinem Vater dauerte es nach dem letzten Rezidiv (da war schon alles stark von Metastasen befallen) über ein Jahr, nach der letzten Diagnosestellung, bei diesem Rezidiv keine Chemo mehr, bis er erlöst war. Davon ungefähr gute 7 Monate bettlägerig, pflegebedürftig. Meine Mutter, die ein extrem starkes Herz und einen unbändigen Lebenswillen hatte, dauerte es noch 8 Monate ohne jegliche Behandlung, davon war sie 5 Monate bettlägerig und pflegebedürftig. Vor der endgültigen Diagnose hatte sie aber schon 3 Jahre Probleme, die ihr Hausarzt nicht erkannte. Erst nach einem Arztwechsel wurde sie mit der endgültigen Situation konfrontiert. Für die Angehörigen ist die Abschätzung ... wie lange noch ... eine sehr dominierende Frage. Auch für uns Betroffene, hat aber irgendwie eine andere Bedeutung. Ewie ich denke, dass der Onkologe hier ganz offen mit euch reden wird, wenn er merkt, dass es dem Ende zugeht.
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Jutta _________________________________________ |
#3
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AW: Was passiert nach der Palliativ-Chemo ??
Danke, liebe Jutta, für Deine stets geduldigen und ausführlichen Antworten!
Auch wenn es furchbar traurig ist, so ist es doch auch hilfreich, aus erster Hand informiert zu werden, um sich möglichst gefasst auf die Zukunft vorzubereiten.. Vielen vielen Dank, ewie |
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