#1
|
|||
|
|||
Wasser und Schmerzpflaster
Hallo ihr Lieben,
ich hatte vor langer Zeit schon mal gepostet.....mein Vater hat Darmkrebs mit Lebermetastasen, sehr fortgeschritten. Chemo hat bisher nicht angeschlagen....nun musste er aufgrund von Schmerzen/Umstellung der Chemo Pause machen. Leider wurden die Schmerzen immer stärker, so dass man auf Schmerzpflaster umsteigen musste (Fetanyl). Heute musste ich ihm ein 100er Plaster aufkleben, da die bisheriher Dosis nichts brachte....kann das sein??? ICh denke immer das ist doch eine Mega Dosis.... außerdem wird der Bauch immer dicker.....könnte das Wasser sein?Oder was sonst? Von der Leber? Vor einer Woche meinte der Arzt er hätte ein wenig Bauchwasser aber noch zu wenig um etwas zu machen....doch der Bauch wird immer dicker und die Ärzte scheint das nicht zu interessieren.... dann hat er auch oft Durchfall und muss erbrechen..... bin total verzweifelt und fühle mich von den Ärzten im Stich gelassen.....habe solche Angst, da der Bauch so dick wird....ist das das Ende???? Ich danke euch fürs Zuhören.... |
#2
|
||||
|
||||
AW: Wasser und Schmerzpflaster
Hallo Kraft,
es ist sehr gut möglich dass dein Vater inzwischen eine Aszites (Bauchwasser) hat, dies kann sich relativ schnell bilden, bzw. im Bauchraum ansammeln. Das "Wasser" ist eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit, welche im Körper nicht mehr natürlich abfließen, sich verteilen kann. Eventuell, wenn es der Zustand deines Vaters zuläßt, könnte man punktieren. So eine Punktion raubt aber in dieser Phase der Erkrankung sehr viel Kraft. Aber das kann nur vor Ort ein Arzt entscheiden, ob es noch etwas bringt. Ein 100erter Pflaster ist nicht wirklich eine Mega, bzw. hohe Dosis. In der normalen Schmerztherapie sind diese Gaben Gang und Gebe. Das Ziel in der palliativen Onkologie ist es, dass kein Betroffener Krebsschmerzen ertragen muß. Es gibt Phasen, wo diese Schmerzen sakrisch sind und nur mit bestimmten Schmerzmitteln einigermaßen in Schach gehalten werden können. Viel mehr können die Ärzte nun nicht wirklich mehr unternehmen, als die Schmerzen eindämmen, die bleibende Zeit so qualitativ als nur möglich bereiten. So schmerzhaft es auch klingt. Der Körper akzeptiert nun auch keine Mittel gegen Erbrechen oder Durchfall mehr, er kann sie nicht mehr absorbieren.
__________________
Jutta _________________________________________ |
#3
|
|||
|
|||
AW: Wasser und Schmerzpflaster
Liebe Jutta,
vielen Dank für deine Antwort. War heute mit meinem Vater im Krankenhaus. Es ist wirklich Bauchwasser. Morgen muss er zur Punktion kommen. Dann möchten sie evtl. versuchen es mit Tabletten in Griff zu bekommen.....könnte das klappen? Die Ärzte meinten, dass sich wohl das Blut vor der Leber staut und sich somit Wasser ansammelt. Also die Schmerzen müssen wirklich schlimm sein, so wie mein Vater meint. Das Wasser wird dann wahrscheinlich immer wieder kommen, so lange die Metastasen nicht kleiner werden, oder? Kann man eigentlich trotz Wasser noch eine Chemo machen, falls man die Schmerzen in Griff bekommt? Vielen lieben Dank für deine Mühe Jutta. |
#4
|
||||
|
||||
AW: Wasser und Schmerzpflaster
Hallo Kraft,
bei viel Aszites gibt es eben nur die Punktion, denn auch die Wassertabletten bringen nur einen kurzfristigen Erfolg. Zudem müssen die meisten dauernd Pieseln, was auch anstrengend werden kann. Ja leider kommt das Wasser immer wieder, und kann irgendwann nicht mehr punktiert werden. Ich kann dir aus der Ferne nicht sagen, ob eine Chemo noch möglich ist, das kann nur der Arzt vor Ort entscheiden. Dabei wäre zu bedenken, ob es noch sinnvoll sein wird, und wie der körperliche Zustand deines Vater sie körperlich vertragen und schultern kann.
__________________
Jutta _________________________________________ |
#5
|
|||
|
|||
AW: Wasser und Schmerzpflaster
Vielen Dank Jutta,
sie haben ihm 2 Liter entnommen. Ist das viel? Nur hat er jetzt leider auch schon Wasser in den Beinen...... so ein Mist..... |
#6
|
||||
|
||||
AW: Wasser und Schmerzpflaster
Hallo Kraft,
2 Liter ist medizinisch gesehen eine relativ kleine Menge und belastet den Körper nicht allzu sehr. Das Wasser in den Beinen (das Gefühl dadurch) könnt ihr mit sanften Massagen, von unten nach oben, etwas lindern. Da die Haut sehr trocken ist, bitte gut fettendes Lotion oder Öl dafür benutzen, ansonsten wird es eine schmerzhafte Prozedur.
__________________
Jutta _________________________________________ |
#7
|
|||
|
|||
AW: Wasser und Schmerzpflaster
Hallo Kraft!
Meine Mum hat auch Aszites und Wasser in den Beinen. Vor 14 Tage wurden ihr 6 Liter punktiert und sie hat seitdem große Probleme mit dem Kreislauf. Das Wasser ist leider wieder da und in den Beinen auch immer noch. Gegen die Schmerzen nimmt sie Novalminsulfat . Es geht ihr nicht besonders gut und die Prognosen sind auch sehr schlecht, da die Meta in der Leber ca. 14 cm groß und nicht mehr behandelbar ist. Ich habe große ANgst vor dem was auf uns zukommt. Wassertabletten nimmt sie auch, aber ich weiss nicht, in wie weit diese das Wasser zurückdämmen können. Ich wünsche euch, dass es deinem Papa wieder besser geht und schicke euch ein großes Kraftpaket. Maddie |
#8
|
|||
|
|||
AW: Wasser und Schmerzpflaster
Hallo Jutta,
vielen Dank für den Tipp mit der Massage. Hallo Madonna, mein Vater ist seit der Punktion auch zusätzlich geschwächt. Er ist momentan so kraftlos. Aber bei 6 Litern kann ich mir gut vorstellen, dass sie Probleme mit dem Kreislauf hat. Musste sie schon öfter punktieren? Mein Vater hat eben bis vor drei Wochen auch nur Novalminsulfat genommen, doch nun braucht er zusätzlich diese Schmerzpflaster. Es ist einfach so schlimm das alles mitanzusehen. Ich habe auch große Angst und schicke dir ebenfalls ganz viel Kraft. Ich glaube das können wir gebrauchen..... hat deine Mama dann nur eine Metastase in der Leber? Bei meinem Vater sind es viele..... Liebe Grüße |
#9
|
|||
|
|||
AW: Wasser und Schmerzpflaster
Hallo Kraft!
Sorry, dass ich dir erst jetzt antworte, aber Mum kam zwischenzeitlich ins KH und ich find im Moment alles nur noch besch..... Mum wurde vorgestern und gestern punktiert. Jedesmal ca. 3 Liter Wasser. Da es nicht diese Riesenmenge von 6 LIter auf einmal war, hat sie es besser verkraftet. SIe ist aber sehr müde und will RUhe haben. Ich werde sie trotzdem heute besuchen, da ich sie seit Sonntat, als ich sie ins KH brachte nicht mehr gesehen habe. Im KH bekommt sie einen Saft gegen die Schmerzen. Leider weiss ich nicht welchen, da ich noch nicht da war und meine Mum und mein Papa fragen nicht so viel nach (was ich nicht weiss macht mich nicht heiss oder so......) Es ist auch Wasser in der Lunge, aber "nicht genug" zum punktieren, was auch immer das heissen mag.... Mum hat mir immer nur von DER Metastase erzählt, aber am SOnntag habe ich erfahren, dass es "diffuse Metastasen"!!!!! in der Leber sind. Mum ist 65, wie alt ist dein Dad? Es ist echt zum verzweifeln, wir können gar nichts tun, nur dasein und.....ja was und??? Immer weiter immer weiter......Liebe Kraft! Ich hoffe, du hast dir diesen Namen ausgesucht, weil du so viel Kraft hast.......denn die brauchen wir alle! Halt die Ohren steif und ich denke, wir schreiben uns wieder! Meine Geschichte findest du unter "Ich bin so traurig und wütend" falls es dich interessiert. Lass dich ein wenig drücken, wenn du es ertragen kannst Maddie |
#10
|
|||
|
|||
AW: Wasser und Schmerzpflaster
Hallo Maddie,
nunja Kraft habe ich leider momentan keine mehr. Leider. Mein Vater ist mittlerweile auch im KKH angekommen und es sieht sehr sehr schlecht aus. Der Arzt meinte, die Lage sei sehr ernst. Sie wollten ihm eigentlich nochmal Wasser punktieren, doch das ging nicht mehr, da es zu riskant sein. Der Darm arbeitet nicht mehr richtig, dir Blutwerte hätten sich auch drastisch verschlechtert, er hat wohl auch Luft im Bauch usw. Er sieht auch so schlimm aus. Das ganze Wasser macht ihm so zu schaffen. Dann hat er jetzt 125er Pflaster drauf und meint immernoch er hat Schmerzen. Ich weiß gar nicht, ob sie überhaupt noch etwas machen werden...... Ich bin langsam echt am verzweifeln....das alles mitansehen zu müssen....und nicht zu wissen, wie lange er noch leiden muss.....und dann kann man einfach nichts dagegen tun...mein Dad ist erst 54 Jahre alt. Wie geht es deiner Mum mittlerweile? LG Kraft |
#11
|
|||
|
|||
AW: Wasser und Schmerzpflaster
Hallo Kraft!
Es tut mir leid, dass dein Papa nun auch im KKH ist. Mum geht es auch leider nicht so gut und ich bin bei der kleinsten Sache gleich am weinen. So kenne ich mich gar nicht. Ich weine nie so schnell (auch nicht bei herzergreifenden Filmszenen oder so..) Schmerzen hat Mum soweit immer noch mit Novalgin (kriegt sie jetzt als Saft, weil sie die Tabletten nicht mehr runterkriegt) im Griff aber das Wasser im Bauch und in den Beinen macht ihr schwer zu schaffen. Auch der Kreislauf ist durch das Punktieren im Eimer. Ich fühle mich wie im Hamsterrad: Punktieren - Kreislauf runter - Eiweißinfusion - etwas besser - Wasser kommt nach - Punktieren ......... Es ist einfach alles nur ein riesen Haufen Mist und ich weiß nicht mehr, wo ich noch Kraft herbekomme. Wenn du mehr wissen willst, kannst du ja hier in meinem Post lesen, falls du das nicht schon getan hast. http://www.krebskompass.de/forum/sho...380#post886380 Da jammere ich mir alles von der Seele. Natürlich schreibe ich auch gerne hier mit dir, denn es geht uns wohl im Moment sehr ähnlich und diese Dinge kann jemand, dem es noch nie so ging, nicht verstehen oder nachvollziehen und es tut uns nur gut, hier zu lesen und zu schreiben. Vielleicht ziehen wir daraus ja etwas Kraft, zu wissen, dass auch andere diesen Mist erleben müssen....... Dass dein Papa erst 54 ist macht es für dich auch nicht leichter. Ich kenn' das leider auch, denn meine Schwiegermum ist schon mit 48 an dieser bescheuerten Krankheit gestorben. Und jetzt wird Mum wohl bald bei ihr sein. Ich dich und hoffe, wir bleiben weiter in Kontakt......... Halt die Ohren steif, liebe Kraft! Maddie |
#12
|
|||
|
|||
AW: Wasser und Schmerzpflaster
Hallo,
meinem Vater geht es ähnlich. Er ist allerdings schon 86. Er hat plötzlich Wasser in den Füßen, bis zur halben Wade hoch. Im Beckenboden hat man nur eine sehr kleine Menge gefunden, ich fürchte, dass nun auch langsam Wasser im Bauch dazu kommt. Er gibt sich Mühe, sich noch ein bisschen zu bewegen. Es fällt ihm aber ziemlich schwer. Wenn er wieder so schwach wird wie in der vorigen Woche, werden wir ihn sicher noch mal in die Palliativstation bringen. Dort hatte man ihn wieder ein bisschen hochgepäppelt.
__________________
Viele Grüße Gittylein Mutter: gest. 2003 an BSDK Vater: gest. 11.06.2010 Enddarmkrebs, Metastasen Leber, Lunge Mann: Melanom in situ: OP 02.2008 |
#13
|
|||
|
|||
AW: Wasser und Schmerzpflaster
Hallo Maddie,
bin gerade auch ständig am Weinen. Es tut so weh zu wissen, dass ein lieber Mensch gehen muss und man nichts dagegen machen kann. Musste meine Schwiegereltern auch schon früh gehen lassen....so langsam kann man einfach nicht mehr....es läuft doch immer alles so ähnlich ab..... Ja, das glaub ich dir, das mit dem Punktieren ist wirklich ein Kreislauf. Die Blutwerte haben sich bei meinem Vater wohl etwas stabilisiert, so dass sie heute morgen doch noch punktiert haben. Der Arzt meinte aber, so schnell wie es in den letzten Wochen bergab ging, wird es wohl nicht mehr lange gehen.....im MAgen ist wohl Magensäure, deshalb muss er ständig spucken usw..... Danke für den Link, ich habe es schon ein wenig mitverfolgt.... Aber wenigstens schaffen sie es deine Mum schmerzfrei zu halten, das ist viel wert....kommt sie denn demnächst wieder heim??? Wisst ihr da schon was? Drück dich auch mal und würde mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben, es tut gut..... Hallo Gittylein, das glaub ich, dass es deinem Vater schwer fällt sich zu bewegen, meiner möchte auch am liebsten nur noch liegen.....ist er noch zu Hause? |
#14
|
|||
|
|||
AW: Wasser und Schmerzpflaster
Hallo "Kraft",
ja, seit gestern ist mein Vater wieder zu Hause. Er wohnt mit im Haus, hat aber eine eigene Wohnung. Die Füße sind immer noch geschwollen, richtige Klumpen. Schmerzen hat er keine, aber seit er weiß, dass er eigentlich nur noch aufs Sterben wartet (O-Ton), gehts ihm natürlich psychisch nicht so besonders, trotz Tabletten. Keine Ahnung, wie lange es ihm jetzt wieder ein bisschen besser geht, der Zustand von voriger Woche kann schnell wiederkommen, meinte die Ärztin auf der Palliativstation.
__________________
Viele Grüße Gittylein Mutter: gest. 2003 an BSDK Vater: gest. 11.06.2010 Enddarmkrebs, Metastasen Leber, Lunge Mann: Melanom in situ: OP 02.2008 |
#15
|
|||
|
|||
AW: Wasser und Schmerzpflaster
Hallo Gittylein,
bei meinem Vater spitzt sich die Situation auch immer mehr zu......und man kann nichts tun außer Abwarten und Zusehen..... |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
Themen-Optionen | |
Ansicht | |
|
|