#1
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Ungewiss
Hmmm....
ich bin neu hier und habe es mir innerlich sehr schwer getan mich überhaupt hier anzumelden. Nicht weill ich dieses Forum nicht gut finde sondern offen über mein Problem zu sprechen liegt mir nicht. Doch ich versuche es mal. Mein Vater hat im August die Diagnose Lungenkarzynom, kleinzelliger, beide Lungenflügel befallen, Metastasen jedoch wurden noch keine Organe angegriffen. Er ist 74 Jahre alt jedoch wenn man ihn sehen würde, würde man ihn auf 60 schätzen. Nun hat er seine 4. Chemo gut überstanden. Keine Übelkeit (gott sei dank) und die anderen Beschwerden lassen sich laut meinem Vater gut vertragen. Jetzt hat er Pause bis Ende Februar. Hört sich ja alles noch einigermassen gut an, denn wenn ich andere Berichte lese, dann verlässt mich der Mut überhaupt was positives zu berichten. Ich habe grosse Mühe mit der Krankheit meines Vaters umzugehen denn er ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ein Fels der mich beschützt und behütet. Das schlimmste für mich ist die Ungewissheit, nicht zu wissen wann es zu Ende sein kann, nicht zu wissen wie lange sein Leidensweg sein mag, nicht mehr planen zu können etc. Ich höre sehr oft von Leuten, dass das sterben in dem Alter zum leben dazu gehört, doch egal ob 20,50 oder 80 Jahre es ist mein Fleisch und Blut und mein Vater, dass immer schmerzhaft ist. Ich könnte ein Roman schreiben doch es ist noch schwierig die richtigen Worte zu finden. Ich bin einfach nur traurig und habe Angst. Gerade in der Weihnachtszeit und besonders heute bin ich dem Gott dankbar dass ich es mit meinem Vater verbringen darf und dass auch ohne Krankenhausaufenthalt. Deswegen sind meine Gedanken bei den Menschen die es gerade nicht gut geht, sich alleine fühlen und die nicht (oder nicht mehr) die Möglichkeit haben mit ihren Lieben Weihnachten zu feiern. LG |
#2
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AW: Ungewiss
Hallochen,
ich kann dich sehr gut verstehen..mein Papa wird im Januar 59 Jahre alt. Genieße einfach die Zeit mit deinem Papa und verbringt eine wunderschöne Weihnachtszeit. Meine Eltern planen noch..und ich lasse es zu.weil sie sich daran erfreuen,auch wenn ich manchmal weiß,dass mein Papa es körperlich vlt. nicht schafft.Er möchte gern nächstes Jahr mit meiner Mama mit Wohnwagen auf Reisen gehen. Da mein Papa,wenn er es plant ein Funkeln in den Augen hat..lasse ich es zu. Wenn es soweit ist..sehen wir weiter. Genieße jeden Tag...... Viel Liebe,Stärke und Zusammhalt..das wünsche ich euch Liebe Grüße Katrin |
#3
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AW: Ungewiss
Liebe Esmeralda,
ich kann deinen Kummer und deine Gedanken sehr gut verstehen,auch mein Vater hat ein kleinzelliges Lungenkarzinom,mit Metastasen in Leber und Kopf.Heute erst hab ich ihn aus dem KH geholt und morgen werden wir ganz bewußt unser letztes Weihnachten gemeinsam feiern.Der seelische Schmerz den ich ertragen muß,müßen hier viele ertragen,vor allem ganz viele die noch sehr jung sind und sogar noch kleine Kinder haben.Das macht mich sehr betroffen und deswegen bin ich Dankbar,dass er seine Enkel doch noch weitesgehend aufwachsen sehen konnte,das können hier viele nicht.Ich frage mich nicht, wann geht es zuende,sondern freue mich,dass er noch da ist.Wir werden die letzten Wochen,Monate??meinem Vater alles so angenehm wie möglich machen. Meine Mutter würde sagen(meine Mutter lebt leider auch nicht mehr),Sind wir froh,dass wir ihn gehabt haben und ihn auch immer noch besitzen,er ist uns nur vorrausgegangen! Liebe Esmeralda,ich wünsche Euch ein doch gutes Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute. Anne |
#4
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AW: Ungewiss
Liebe Esmeralda,
ich kann dich auch sehr gut verstehen, denn meine Ma hat auch die allerschlechtesten Prognosen. Ich habe jetzt aufgehört in diesen Stationen zu denken, ("vielleicht die letzte Weihnacht, das letzte Silvester, vielleicht Ostern" oder doch noch hoffen?? ) Ich habe beschlossen ZU HOFFEN! Bei 1% laut Statistik liegt ihre 5-Jahres-Überlebensrate, und was soll ich sagen: das reicht doch! Hauptsache, sie wird zu den 1% gehören! Meine Mutter plant wieder ein normales Leben zu führen, zwar mit Einschränkungen, aber sie hofft darauf, es wieder zu können. Wenn mein Vater jemanden sagt, sie sei schwerkrank, dann wird sie böse. Sie meint, innerlich wehrt sich alles dagegen, sich selbst so zu bezeichnen. Ihr größter Wunsch ist es (auch ) mit meinem Vater nochmal wieder mit dem Wohnwagen auf Reisen zu gehen. Ich stelle mir das gerne vor und rate es ihr auch. Ich denke, das gibt ihr viel Energie den Kampf gegen den Krebs aufzunehmen. Am Anfang hatte ich Angst vor diesen Plänen, jetzt denke ich, sie sind Energiereserven und wer weiß schon, was passieren wird. Vielleicht fällt morgen ein Komet auf unser Haus. Es ist unsere Zeit, die wir jetzt haben, egal wie lange. Wir können sie mit weinen und Zähne knirschen verbringen, oder wir können sie nutzen, einander nah zu sein. Meine Eltern und ich haben uns für das Letztere entschieden. Ich wünsche Euch wunderbare Weihnachten! Und dass Ihr eine schöne Zeit zusammen haben werdet. Ach ja, und Positives ist hier immer sehr willkommen! Ich freue mich immer sehr, wenn es gute Nachrichten gibt und ich denke, viele andere auch!
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_________________________ Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet. Sie starb Weihnachten 2011. Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten. |
#5
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AW: Ungewiss
hallo...
erst mal willkommen hier.. das tut mir sehr leid mit deinen papa... ich bin ja selber betroffen... mein papa hat auch lungenkrebs... aber schon sehr viele Metas... er ist 62. ich wünsche deiner Familie ganz viel kraft und wünsche euch besinnliche weihnachten |
#6
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AW: Ungewiss
Zitat:
meine Eltern waren auch noch während der Krankheit in den Urlaub, war zwar nicht ganz komplikationslos aber trotzdem hat es ihnen gefallen. Planen ist wichtig, und keiner kann doch sagen ob es nicht klappt, bloß weil irgendwelche Prognosen anders sind. Meiner Mutter hat man damals auch nur 3-6 Monate gegeben. Trotzdem haben sie immer weiter gemacht. Solange man lebt sollte man alles genießen was geht. Durch den Tod meines Vaters habe ich erlebt das man trotz schwerer Krankheit noch ein schönes Leben haben kann und sowieso nichts steuern kann denn es kommt wie es kommt. lg Anja
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Mama 09.2006 kleinzelliges Bronchialkarzinom seit 03.2007 krebsfrei Papa 03.2008 kleinzelliges Bronchialkazinom, 10.2008 Hirnmetastasen - gestorben Juli 2009 |
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