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Freund künstliches Koma
Mein Freund leidet unheimlich nach der Strahlentherapie (Gehirntumor). Er hat sehr starke Leberschmerzen, die er kaum aushalten kann.
Diese Woche hat er sich dafür entschieden, sich ins künstliche Koma legen zu lassen. Wie lange das andauert, weiß man vorher nicht. Seine Leberwerte werden regelmäßig genommen. Gestern schrieb er mir, dass er für 10 Std. ins künstliche Koma versetzt wird. Daraus wurden allerdings 22 Stunden. Ich hatte große Angst, dass ihm was zugestoßen ist und er nicht mehr aufwacht. Nun war er heute früh 3 Stunden wach, dann hat er sich wieder dafür entschieden, da die Schmerzen übermächtig waren. Ich weiß nicht, wann er wieder zurückkommt. Es ist schwer mit dieser Ungewissheit zu leben. Ich weiß tatsächlich nicht, ob ich noch einmal von ihm höre. Wenn die Leber versagt und nicht wieder anspringt, dann ist es vorbei. Er merkts nicht und ich werde es erst nach Tagen erfahren. Schwer für mich das aus der Ferne miterleben zu müssen. Das einzige was mich tröstet ist, dass er keine Schmerzen spüren muss. Liebe Grüße an Euch alle und viel Sonnenschein! |
#2
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Auf Wiedersehen
Ich will mich verabschieden.
Mein geliebter Freund hat mich heute ohne Erklärung verlassen. Nachdem wir nun so lange miteinander gekämpft haben, scheint er keine Kraft mehr zu haben. Vielleicht ist eine Trennung im Leben besser als durch den Tod, ich weiß es nicht. Ich hatte ihm angeboten, ihn in seinen letzten Stunden zu begleiten, er hat es abgelehnt. Er geht nun seinen eigenen Weg und ich werde es nicht wissen. Nicht das wann und nicht das wie. Habt Dank für die tolle Aufnahme hier, ich habe viel gelesen und manchmal auch versucht, Trost weiterzugeben. Sicher werde ich manchmal zurückkommen, auch wenn es nun keinen Krebsfall mehr in meinem Umfeld gibt. Ich werde weiterlesen und versuchen weiter Mut zu machen. Euch allen ganz viel Kraft. Herzliche Grüße Eurer Sonnenschein |
#3
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AW: Auf Wiedersehen
Hallo Sonnenschein,
Dein Geliebter Freund hat dich verlassen, ganz ohne Erklärung. Vielleicht wirst du esirgendwann verstehen warum er es so gemacht hat. Es gibt ganz viele Menschen, die durch die Krankheit ihr ICH verlieren. Nicht mehr wissen was los ist. Sich nicht mehr erinnern können. Mein Mann weiß nichts mehr. In seinem Kopf ist es vollkommen leer. Wir haben vieles besprochen in all der Zeit von Behandlungen,Wartezeiten ,Fahrten u.s.w. Und vielleicht gibt es trotzdem noch was , worüber wir nie gesprochen haben. Will dir dein Freund das nicht zumuten ? Will er dich schützen ? Wer weiß das schon außer er. Es gibt viele Entscheidungen die ein Mensch im Leben trifft. Und es gibt bestimmt auch mal Entscheidungen mit dem der Andere nicht umgehen kann. Aber in deiner/euerer Situation darfst du ihm nicht böse sein. Er wollte dich bestimmt nicht verletzen. Bleib hier, schreibe deine Sorgen und Ängste hier weiter. Das wird dir helfen. Ich schicke dir ein dickes Kraftpaket damit du lernst mit seiner Entscheidung umzugehen. Lasse dich feste Alles liebe für dich von Grit mit Lisa an der Seite und Mann und Papa Jürgen fest an der Hand |
#4
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AW: Auf Wiedersehen
Liebe Grit,
es berührt mich sehr, dass gerade Du mir schreibst und mir Kraft schickst, obwohl Du im Moment sicher all Deine Kraft für Dich und Deine Familie brauchst. Danke. Ich weiß nicht, was passiert ist. Vielleicht sind es Metastasen? Vielleicht ist es die Scham vor dem körperlichen Verfall? Vielleicht will er mir seelisches Leid ersparen? Keine Ahnung und ich werde es nie erfahren. Mich zu verlassen bedeutet, dass er aufgegeben hat. Ich war seine Kraft, sein Ziel, sein Halt, seine Hoffnung. Hab ich versagt? Es tut so weh wenn man verliert. Lasst Euch alle umarmen. Sonnenschein |
#5
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AW: Auf Wiedersehen
Ich weiß nun, warum er mich verlassen hat:
Knochenmetastasen Man hat ihm geraten, die Therapie aufzugeben. Er weint die ganze Zeit, ist zornig und verzweifelt. Er will nicht gehen. Er sagt, er kann mich nicht loslassen. Er liebt mich. Was kann ich nur tun? Ich geb ihn frei. Er soll sich meinetwegen nicht quälen. Das ist sehr traurig. |
#6
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AW: Auf Wiedersehen
..vielleicht ist es seine Art von Liebe - Dich nicht mit seinen Schmerzen, Ängsten und Sorgen zu belasten?
Behalte ihn im Herzen - Du hast vieles, was Dir niemand nehmen kann. Ich weiss, es ist schwer ..................... Alles Liebe und Mut und Kraft Karin |
#7
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AW: Auf Wiedersehen
Ich weiss nicht, ich denke eher, er liebt dich und möchte dich schonen indem er sich trennt.
Aber eigentlich braucht er Dich, er denkt nur mehr an Dich als an sich. Falls du die Kraft hast, bleib bei ihm, zeig ihm dass du ihm beistehen willst und dass echt Liebe nicht nur in den guten Zeiten Bestand hat. Wie gesagt, falls Du es wirklich willst. Lass dich auch nicht abwimmeln, zeig ihm dass du es ernst meinst.. Alles Liebe |
#8
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AW: Auf Wiedersehen
lass ihn nicht alleine ........ ich sehe das bei meinem mann. das war immer ein einzelgänger, hat nie jemanden gebraucht (wir sind erst seit 7 jahren ein paar), hat alles mit sich alleine ausgefochten - jetzt in der schweren zeit hängt er an meinem rockzipfel, ist über jede hilfe dankbar .................. er musste es auch erst lernen hilfe anzunehmen, sich zurückzulehnen und abwarten .................... alleine das durchzustehen ist ganz ganz schlimm, das weiß ich.
ich wünsche euch alles gute, habt eine schöne zeit zusammen und stehe ihm bei wenn es dir möglich ist. lg gitti
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
#9
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AW: Auf Wiedersehen
Hallo Ihr Lieben,
er hat sich wieder beruhigt. Laut seinem Therapeuten hatte er einen Nervenzusammenbruch. Das hat alles sehr weh getan, ich weiß aber, dass er mich nie verletzen wollte sondern nur beschützen. Wir haben wieder Kontakt, er sagt, er kämpft für mich weiter. Ich weine jeden Tag, denn ich glaube nicht mehr daran, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben. Vieles in mir hofft, aber gleichzeitig weiß ich, dass es keinen Sinn mehr hat. Nach einer leichten Bestrahlung ist er ca. 10 Tage im KKH (Blutwäsche, Bluttransfusionen, künstliches Koma), dann 4 Tage mit Schmerzen zu Hause und dann gehts wieder von vorne los. Seine Leber ist jetzt schon kurz vorm Exitus. Und das nach bisher 6 Bestrahlungen. Wie bitte kann ich noch an ein Wunder glauben? Viele liebe Grüße an Euch alle! Euer Sonnenschein |
#10
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AW: Auf Wiedersehen
Hallo Ihr Lieben,
hier geht es stetig bergab. Mittlerweile ist mein Freund (41) seit 2 Wochen in einem Isolierzimmer. Auf Grund einer Sommergrippe mit Lungenentzündung, Chemo und sonst. Behandlungen, ist sein Immunsystem auf Null runtergefahren. Er liegt, schläft, weint - mittlerweile mit Sauerstoff und in Windeln. Ich hab ihn nun fast 3 Monate nicht gesehen. Jetzt darf ich nicht mal mehr zu ihm. Vor 16 Tagen haben wir zuletzt telefoniert, seitdem nur noch sms. Ich mache ihm immer noch Mut, habe aber selber kaum mehr die Kraft klar zu denken. Ich hadere mit dem Schicksal. Immer dreht sich alles um die Frage WARUM? Warum muss er so schrecklich leiden? Warum wird den Kindern der Vater genommen? Warum dürfen wir unsere Liebe nicht leben? Warum verliere ich das Liebste was ich habe? Warum Warum Warum Liebe Grüße an Euch alle! Sonnenschein |
#11
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AW: Auf Wiedersehen
Hallo Sonnenschein_2012,
Bin total Sprachlos,wollte dir aber viel Kraft wünschen,Alles Gute LG Laura |
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AW: Auf Wiedersehen
Liebe Sonnenschein_2012
wir mussten genau das selbe mit einem Freund der Familie durch stehen, auch er sagte "NEIN", bis wir begriffen, er meinte "Ja" und war zum Schluss sogar dankbar dafür, dass wir Eigeninitiative ergriffen hatten! Denn er erklärte uns 2 Tage bevor er starb, hätten nicht wir reagiert, hätte er nie gewusst, wie wichtig er uns ist! Taten zählen, nicht Gesagtes! |
#13
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AW: Auf Wiedersehen
Zitat:
....schön gesagt, und so wahr..... |
#14
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AW: Auf Wiedersehen
Bisher habe ich seine Wünsche immer respektiert und habe ihn deswegen nicht besucht, weil er nicht wollte, dass ich ihn "so" sehe.
Wahrscheinlich würde ich sein Zimmer gar nicht betreten dürfen, da er isoliert liegt. Ich weiß nicht, ob es da eine Scheibe gibt, durch die ich ihm winken kann. Vielleicht sollte ich einfach hinfahren. Ich weiß es einfach nicht. Ich würde so gerne. Habt Ihr eine Ahnung, wie genau das Pflegepersonal das mit dem Besuch von Angehörigen nimmt? Ich bin ja "bloß" seine Freundin und weder verheiratet noch verwandt. Lassen die mich überhaupt zu ihm? Außerdem habe ich seine Zimmernummer nicht und die Auskunft hat er über das Aufnahmeformular verweigert. Reicht es, wenn ich sage, er liegt in einem Isolierzimmer? Wenn ich ihn frage, dann weiß er, dass ich kommen will. Womöglich würde er mir die Nummer nicht sagen. Liebe Grüße an alle und danke für die trostspendenden Worte. Heute habe ich ein ganz schlechtes Gefühl im Bauch. |
#15
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AW: Auf Wiedersehen
Zitat:
Liebe Sonnenschein, einfach mal versuchen....mehr als " nicht Klappen " kann es nicht. Auch wenn er isoliert liegt, kann er Besuch empfangen. Es werden allerdings Hygienische Maßnahmen getroffen...Kittel - Mundschutz - Handschuhe und vor und nach dem Besuch Desinfektion der Hände. Wenn du es Seelisch verkraftest......einfach mal hingehen |
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