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#1
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Der letzte Lebensabschnitt hat begonnen
Hallo,
ich schreibe heute Nacht, weil mir Schreiben Kraft gibt. Ich komme gerade aus dem Urlaub zurück, daß heißt ich bin gestern in Urlaub gefahren, heute um 18:00 bin ich zurück gekommen, weil es meinem Vater zu schlecht geht. Am Samstag war ich das letzte Mal hier. Zum ersten mal sagte er zu mir, "Also ob ich jemals noch mal gesund werde ist fraglich". Das war das erste negative Wort. Gestern sagte er zu meiner Mutter, dass er bald sterben wird, dass aber alles geregelt sei. Heute Vormittag hat er einige Briefe, die er "für den Fall" vorgeschrieben hatte, ausgedruckt und versendet. Heute Abend ging es ihm rapide schlechter. Er bekam Schüttelfrost und er hat einen ganz schlechten Eindruck gemacht. In unserer Verzweiflung haben wir den Notarzt gerufen. Wir können ihn doch nicht so einfach sterben lassen... Der Notarzt kam mit viel Tam Tam und hat ihn untersucht- Er sagt er kann nichts machen ausser ihn einweisen. Eigentlich hatten wir ausgemacht, dass er daheim sterben soll bzw. das es keine lebensverlängernden Massnahmen geben soll. Der Arzt sagte aber sein Allgemeinzustand wäre nicht so schlecht und mein Vater hat den Wunsch geäussert ins Krankenhaus zu kommen. Vielleicht können Sie ihn noch künstlich ernähren. Mein Vater hat seit Tagen nicht viel zu sich genommen. Seine Schwäche kommt auch daher. Aber machen wir uns nichts vor, mein Vater wird bald sterben. Ich weiss nicht wie das gehen soll, ich hab nicht die Kraft dabei zu sein. Gerade als ich ankam ging es ihm gerade sehr schlecht. Ich war so aufgeregt, dass ich brechen musste. Ich möchte abe rauch nicht feige sein und ihn alleine lassen. Ich war schon mal bei einem Sterbenden dabei, bei meinem Opa. Das war anders. |
#2
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AW: Der letzte Lebensabschnitt hat begonnen
Hallo Robert,
bin in Gedanken bei Euch ! Ich glaube du bekommst zur rechten Zeit die kraft die du brauchst, es ist halt alles ziemlich viel für deine Nerven, und schließlich ist es ja was , was man "nicht jeden Tag macht", bzw. dabei ist. Es ist doch so eine Ausnahmesituation, und man will doch alles richtig machen. Aber du schaffst das. Schicke Dir ein Kraftpaket, liebe Grüße von dolores |
#3
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AW: Der letzte Lebensabschnitt hat begonnen
Hallo Robert.
Erst mal möchte ich dich Es ist furchtbar zu lesen was du gerade durchmachst.Ich wünsche dir wahnsinnig viel Kraft.Mir steht alles noch bevor.Vielleicht kann es für euch trotzdem noch eine kleine Hilfe geben.Meiner Ma ging es die ganze letzte Woche ganz schlecht.Durch meine Suche im Internet bin ich auf eine Brückenbetreuung aufmerksam geworden.Gestern in meiner Not habe ich abends angerufen um zu erfahren was es damit auf sich hat.Ich muß sagen ich bin total begeistert.Es sind erfahrene Ärzte und Schwestern die Patienten auf ihrem letzten Weg zu hause begleiten.Sie waren heut gleich bei uns und haben ohne alles schön zu reden mit uns den besten Weg gesucht.Sie sind rund um die Uhr ansprechbar sodaß mann keinen Notarzt braucht.Sie arbeiten mit einem Hospitz zusammen und ich denke das dies der humanste Weg ist von dieser Welt zu gehen.Wollte von Hospitz nie was wissen aber sie haben uns die Augen geöffnet das es auch zu hause möglich ist,den schweren Weg mit Hilfe zu ende zu gehen und wir immer einen Ansprechpartner zu haben wenn wir nicht mehr weiter wissen.Sie haben sich richtig viel Zeit genommen und wir konnten alle Fragen los werden.Meine Ma war richtig erleichtert zu wissen das wir einen Ansprechpartner haben,der ihr und auch uns hilft wenn wir nicht mehr weiter wissen.Es klingt zumindest erst mal alles sehr gut.Vielleicht wäre es für euch auch eine Möglichkeit sich mal an ein Hospitz zu wenden.Sie werden euch bestimmt eine Hilfe sein. Meine beste Freundin die in einem KH arbeitet hat zu mir gesagt das mit Patienten wo "nix mehr zu machen sei" auch nichts mehr gemacht wird.Sie bringen nur viel Geld und hängen an der künstlichen Ernährung was das Leiden nur noch verlängert.Ich denke es ist besser mit unterstützter Pflege zu hause für immer die Augen zu schliessen als im KH dahin zu vegetieren.(Entschuldige das ich mich so direkt ausdrücke)Ich war heut eigentlich nur froh so eine Möglichkeit zu erhalten.Meiner Ma ging es heut auch ganz gut.Ich weiß nicht was noch alles auf uns zu kommt,vielleicht denk ich auch bald anders.Ich hab irgendwie Angst vor der Zukunft.Aber ich hoffe wir werden es irgendwie schaffen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und hoffe du hast auch die Kraft deinem Paps beizustehen. Mit ganz lieben Grüßen Rita |
#4
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AW: Der letzte Lebensabschnitt hat begonnen
lieber robert,
das tut mir alles sehr leid!!!!!!!!!! fühlt dein vater sich denn wohl im krankenhaus? ich weiß dass der gedanke an ein hospiz eher erschreckend ist, aber wir haben so die perfekte alternative für zu hause gefunden... ich will gar nicht so viel darüber schreiben, aber es lohnt sich darüber erkundigungen einzuholen!steh dir aber natürlich bei fragen zur verfügung! lg |
#5
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AW: Der letzte Lebensabschnitt hat begonnen
Hallo Robert, ich weiß nicht wie alt du bist, es spielt auch keine Rolle. Am 22.10.2000 hat mich mich meine Mutter verlassen, ich habe sie gepflegt, die heiliege Ölung mitgemacht, ihr die Augen geschlossen, sie gewaschen und anschließend so angezogen, nach ihrem letzten Wunsch, sie hatte Eierstockkrebs, der anschließend in ihrem ganzen Körper gestreut hatte, so dass keine OP u. auch keine Chemo mehr möglich war, nur noch Opiate. Sie wurde 72 Jahre. In gleichem Zeitraum wurde meine Schwiegermutter krank. Sie hatte Leberkrebs, nie geraucht, nie getrunken. Sie wurde ein Pflegefall Stufe 3 u. wir haben sie versorgt. Sie starb am 29.01.2001. Jetzt war mein Mann ohne Familie nur noch ich. Am 03.05.2006 bekamen wir das Ergebnis der Untersuchungen, Klatskin-Tumor, Bismuth-Stadium IV, er ist 57 Jahre. Ich bekomme seit 01.05.2005 Erwerbsunfähigkeitsrente für immer, bin aber auch erst 56 Jahre. Ich lese in den med. Links u. Zeitungen u. informiere mich, ich weiß, dass bei meinem Mann auch eine Sanduhr läuft, doch ich hoffe u. freue mich, jeden Morgen, wenn ich sehe, dass er mir "guten Morgen" sagen kann. Es ist alles nur eine Frage der Zeit, wann wir von unserem Lieben Abschied nehmen müssen, doch diese Frage gibt es für mich oder auch für uns nicht, wir wollen leben. Gemeinsam. Der Lebenswille zählt. Ich weiß nicht Robert, ob ich dir mit diesen Zeilen, Stärke, Hilfe oder auch Lebenswillle für deinen Vater geben konnte, ich würde mich freuen. Ich denke an euch u. drücke ganz fest die Daumen, dass es deinem Vater noch mal Auftrieb geben kann.
Bis bald, hoffe noch von dir mal was zu hören. Heidi-Rosi |
#6
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AW: Der letzte Lebensabschnitt hat begonnen
Hallo Robert,
ich habe 1999 meine Patentante in ihren letzten Lebenstagen begleitet. Sie war etwa 3 Wochen in dem Hospiz, wo sie auch starb. Ihre eigenen vier Kinder haben sie in dieser Zeit nicht einmal besucht. Natürlich habe ich meine Tante gefragt, ob es ihr nicht wehtut, wenn ihre Kinder nicht kommen. Weißt du, was sie mir geantwortet hat? "Für die Kinder ist es zu schlimm, die eigene Mutter sterben zu sehen. Wir haben uns schon vorher verabschiedet". Ihr war nicht wichtig, wer da war. Sondern das überhaupt jemand da war. Sie ist trotz der furchtbaren Krankheit Krebs und den zum Schluß unerträglichen Schmerzen in Würde und Frieden gestorben. Vielleicht erwartet dein Vater ja gar nicht, daß du ständig bei ihm bist. Frag ihn einfach, was er möchte. Redet miteinander, auch Sterbende wissen noch sehr genau, was sie wollen. Liebe Grüße - Evche
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Macht hat nur der über mich, dem ich sie gebe. |
#7
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AW: Der letzte Lebensabschnitt hat begonnen
Vielen Dank für eure Zuschriften.
Mein Vater let noch, aber es ist absehbar, dass der Tod nicht mehr lange auf sich warten lässt. Mein Vater macht im Moment gar nichts mehr, ist auch kaum ansprechbar. Die Ärzte sagen, das Xeoleda, also die Chemo hat überhaupt nichts gebracht. Die Tumore sind weiter gewachsen. Sie hatten angeboten eine stärkere Chemo zu verabreichen, aber was soll das nun noch helfen? Wie gesagt, er ist zu schwach die Augen auf zu machen. Der Anfall von Montag kam wohl von einer Entzündung der Gallendrainage, die sich in Folge des dauernden Schluckaufs verschoben hat. Der Schluckauf kommt wahrscheinlich von einem Tumor am Zwerchfell. Vor Kurzem muss er auch eine Lungenimbulie gehabt haben. Kein Wunder wenn die Hausärztin ihn sich in einem Monat zwei mal ansieht. Auf der anderen Seite frage ich mich, was wäre, wenn er vor 2 Wochen ins Krankenhaus gekommen wäre... Er kommt heute oder morgen auf eine paliative Abteilung, weil sie ihm nicht mehr hefen können. |
#8
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AW: Der letzte Lebensabschnitt hat begonnen
Hallo Ihr Lieben,
seit ca. 6 Wochen verfolge ich Eure Beiträge bereits in diesem Forum. Denn auch meinen Vater hat es getroffen. Er ist am 22.8.2006 an der Brustwirbelsäule NOT-opertiert worden. Damals wussten wir noch von nicht, dass er Krebs hat, bis es hieß es seie eine sehr agressive Knochenmetastase, die innerhalb von 6 schmerzhaften Wochen, in denen eine VERSPANNUNG durch diverse Ärzte diagnostiziert wurde, den kompetten 2. BW zerfressen hatte. Danach folgten Untersuchungen und dann wurde festgestellt, dass er ein Gallengangskarzinom hat und der linke Leberlappen schon vollständig zerfressen ist. Auch er bekommt NUR eine palliative Therapie. 10mal wurde seine Schraube im Rücken bestrahlt, damit keine Krebszellen ins Rückenmark wandern, sich seine Beweglichkeit verbessert, seine Beine nicht mehr taub sind und diese ihm wieder besser gehorchen. Einmal alle 4 Wochen erhält er Zometa. Bei einem Knochenszintigramm wurde kein weiterer Knochenbefall festgestellt. Ab nächsten Donnerstag beginnt seine Chemotherapie mit Gemzar. Da sein rechter leberlappen noch völlig gesund und gut durchblutet ist, hoffen wir immernoch alle, dass er noch ein paar angenehme Monate/Jahre hat. Von dem Gallengangskarzinom und den Lebermetastasen hat er noch keinerlei Symptome. Er hat zwar 12kg abgenommen, aber eher durch die Schmerzmittel und das KH-Essen.... Alle Therapien werden ambulant gemacht. Er ist erst 54 Jahre.... Trotzdem sind wir zurzeit noch relativ guten Mutes und hoffen, dass dieser Zustand so lange wie möglich gehalten werden kann. Es fällt mir alles so schwer... Ich bin so traurig, aber da mein Vater nicht mit seinem Schicksal hadert, versuche ich es auch nicht zu tun.... An manchen Tagen gelingt es mir auch nicht so gut. Wir hatten noch so vile vor.... Ich wünsche Euch allen, dass Ihr es aushalten könnt und noch genug Kraft habt selber Kraft zu spenden... Tina |
#9
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AW: Der letzte Lebensabschnitt hat begonnen
Hallo ihr Lieben,
habe gerade eure Beiträge gelesen - es erschüttert mich immer irgendwo das selbe zu lesen... Meine Mama hat auch Krebs, allerdings Brustkrebs, dann hautmetastasen, hirnmetastasen etc... ich bin zufällig mit in euren Bereich gekommen, da mich die Überschrift "angesprochen" hat... es sind zwar alles andere Krebsarten, aber die selbe Krankheit gegen die wir gemeinsam ankämpfen, mit der wir mitfühlen, mit leiden... hier ist immer jemand der euch zuhört, aber in der realen Welt sind wir dann doch irgendwie alleine. Schließlich sind es unsere Eltern, das kann keiner wirklich nachempfinden, wie es ist, seine Eltern auf so eine grausame? Art und Weise leiden zu sehen oder sogar zu verlieren. Ich wünsche euch viel Kraft, egal was kommt!!! Alles Liebe |
#10
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AW: Der letzte Lebensabschnitt hat begonnen
Guten morgen,
am Grausamsten ist diese Hilflosigkeit und das man den Ärzten so ausgeliefert ist. Obwohl mein Vater unheilbar krank ist, wollte der Prof. der Neurochirurgie ihn noch einer 8-10 stündigen OP unterziehen (Brustwirbelkörperersatz aus eigenem Beckenknochen einpflanzen). Dabei ist diese OP überhaupt nicht nötig, da NUR ein BW fehlt, welcher durch Schraube und Netzte gesichert ist. Zum GLück hat sich einer der Chirurgen gewehrt und dem Prof. gesagt, er mache meinen Vater nicht an zwei Stellen auf, lege ihn an eine Herz/Lungenmaschine und operiere ihn 10 Stunden, obwohl man zu dem Zeitpunkt wusste, dass die Leber schon sehr angeschlagen ist..... Da kann man schon echt wütend werden.... Haltet durch, ich denke an Euch. Tina |
#11
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AW: Der letzte Lebensabschnitt hat begonnen
Mein Vater lebt noch,
aber sein Leben hängt an einem seidenen Faden. Heute hat er zwar angeblich gegessen, aber als wir da waren, hat er überhaupt keine Reaktion gezeigt. Es würde mich nicht wundern, wenn er heute Nacht verstirbt. Ich wünsche es ihm fast. Es ist egoistisch nicht los zu lassen, aber es fällt schwer |
#12
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AW: Der letzte Lebensabschnitt hat begonnen
Hallo Robert,
wünsch euch viel Kraft für die Situation die ihr gerade duchmachen müsst. Bleib stark und halte durch !!! Liebe Grüße von dolores |
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AW: Der letzte Lebensabschnitt hat begonnen
Lieber Robert,
Du hast Dir nichts vorzuwerfen. Du bist echt ein guter Sohn. Ich denke an Dich. Deine Gedanken sind berechtigt. Dass Dein Vater noch so leiden muss, ist das, was einem am meisten weh tut..... Tina |
#14
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AW: Der letzte Lebensabschnitt hat begonnen
Wir hatten gestern mit dem Arzt sprechen können.
Das er noch lebt und bei vor allem Bewustsein ist, scheint ein Wunder für die Mediziner. Ich sehe das etwas anders. Die Blutwerte sind in Ordnung, bis auf das Salz was ihm fehlt. Er kann sich fast nicht mehr aus eigener Kraft bewegen. Sogar trinken strengt ihn so an, dass er danach total entkräftet zusammen sinkt. Er isst Mittags wieder ein bischen was, aber sonst schläft er nur Am Tag ist er vielleicht insgesamt 15 Minuten wach. Er kann auch nur noch einzelne Worte sprechen und die versteht man kaum. Er fängt an sich wund zu liegen. Wenn man ihm etwas sagt, versteht er es und reagiert entsprechend darauf, allerdings mehr mit den Augen als mit der Stimme. Der Arzt vermutet, es könnte auch noch ein paar Wochen so gehen, aber er kann nur noch ein paar Tage in Mainz bleiben. Dann müssen wir sehen was wir mit ihm machen. In dem Zustand kann meine Mutter ihn alleine nicht pflegen. Mal sehen was uns für Möglichkeiten bleiben. |
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