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Alt 21.11.2012, 21:13
GuteSeele GuteSeele ist offline
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Registriert seit: 21.11.2012
Beiträge: 3
Standard Einfach mal alles von der Seele schreiben

Hallo liebe Community,

Erstmal eine kurze Vorgeschichte:

Anfang dieses Jahres hat meine Mutter (47) die Diagnose Malignes Melanom mit Metastasen im Bereich des Kleinhirns bekommen.
Dass die Diagnose mich und meine Familie aus allen Wolken gerissen hat, muss ich hier glaube ich nicht erwähnen...

Seit März war meine Mutter nun schon in 3 Verschiedenen Kliniken (unter anderem in der Bonner Uniklinik) zur Behandlung.

Selbst die Ärzte sagen, dass wir uns das bescheidenste "ausgesucht" haben, dass es gibt.

Der eigentliche Tumor wurde nie gefunden und die Metastasen sind nicht invasiv operierbar.
Zunächst wurde eine Strahlen und Chemotherapie im Rahmen einer Studie getestet, bei der über das Liquor die Krebszellen bekämpft werden sollten. Leider ohne wirklichen Erfolg und mit viel Übelkeit und Kopfschmerzen durch die Lumbalpunktionen.

Danach wurde die Therapie mit Zelboraf fortgesetzt.
Dies schien auch recht erfolgreich zu sein die Metastasen wurden definitiv weniger und meiner Mutter ging es wesentlich besser als zuvor. Schwach war sie natürlich trotzdem. Der Rollstuhl wurde zum ständigen Begleiter für "längere" Strecken.

Scheinbar hat Zelboraf nun die Wirkung eingestellt.
Die Metastasen sind wieder gewachsen und meiner Mutter geht es von Tag zu Tag schlechter. Der Sehnerv ist mittlerweile stark beschädigt und sie ist auf dem rechten Auge blind, sowie auf dem linken Auge fast blind.
Kraft hat sie kaum noch. Vor ein paar Tagen wurde dann eine neue Chemo begonnen und jetzt heißt es mal wieder hoffen.



Soweit zur Vorgeschichte.

Nun zu mir und meiner Situation.

Ich arbeite im Rettungsdienst und kenne mich somit ein wenig in der Materie aus.

Demzufolge weiß ich auch wie schlecht es um Meine Mutter steht.
Mein Vater ist zurzeit der Hauptbetreuer für meine Mutter und kümmert sich wirklich liebevoll um sie. In guten wie in schlechten Zeiten halt.

Ich habe das Gefühl, er will mich und meine Schwester schützen und versucht uns Details vorzubehalten, wir sind halt seine Kinder. Bei mir klappt das jedoch nicht so ganz, wie er auch bemerkt hat.

Ich habe bei ihm immer das Gefühl, dass er so voller Hoffnung ist, dass noch ein Wunder geschieht und alles wieder einigermaßen gut wird. Und obwohl ich auch noch Gutes Hoffe, bin ich mir im klaren, dass meine Mutter, so wie ich sie kenne, nicht mehr lange leben wird.

Als Sohn ist das ein Gedanke, den man nicht denken will, das kann ich versprechen.
Als "Mediziner" ist das ein unausweichlicher Gedanke.

Das macht die Sache so schwer für mich.

Ich will hoffen und positiv denken, aber es fällt so schwer!

Die einzige Person , der ich mich in dieser Form angetraut habe ist meine Freundin, die mir sehr viel Kraft gibt die Situation zu überstehen.
Sie ist jedoch in der Thematik absolut unbewandert. Woher auch...

Deswegen schreibe ich hier.

Um vielleicht auf etwas Verständnis für meine Situation zu bekommen, die ich nur von Personen bekommen kann, die ähnliches durchmachen oder durchgemacht haben.


Jetzt habe ich schon viel mehr geschrieben als ich geplant hatte und habe trotzdem noch das Gefühl meine Gefühle nicht annähernd beschrieben zu haben..


Vielleicht schreibe ich die Tage nochmal hier.

Gruß

GuteSeele
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