|
#1
|
|||
|
|||
Es ist so schwer
Hallo zusammen,
meine geliebte Mama ist am Samstag nach 10 jährigem Brustkrebsleiden für immer von uns gegangen. Ich bin so unendlich traurig. Sie war so eine Kämpferin und hat bis zum Ende alles versucht. Ich werde Sie für immer lieben und jeden Tag vermissen Die letzten paar Wochen waren furchtbar. Sie war abgemagert, konnte nicht mehr viel sprechen, erhielt Sauerstoff und war auch nicht mehr mobil. Sie so leiden zu sehen und zu erkennen dass ihr Körper aufgibt war einfach nur schrecklich. Zu wissen dass sie den Kampf verlieren wird. Zum Schluss war es jedoch eine Erlösung. Nun muss sie nicht mehr leiden. Sie ist friedlich eingeschlafen. Nun quälen mich komische Gefühle die ich vorher noch nicht kannte. Ich traue es mich fast gar nicht auszusprechen. Aber... Ich bin ein wenig erleichtert! Die letzten Jahre/Monate/Tage war ich so voller Sorge und Angst um sie. Jeden Tag drehte sich alles um das Thema Krebs und Krankheit. Welche Methoden könnten noch helfen? Was kann man zusätzlich noch machen? Wie kann ich helfen? Was kann ich tun? usw... Und jetzt? Jetzt sind diese ganzen Sorgen und Ängste auf einmal weg. Kennt ihr dieses Gefühl? Ist das normal? |
#2
|
|||
|
|||
AW: Es ist so schwer
Mein herzliches Beileid. Es ist schlimm seine Mutter zu verlieren.
Deine Erleichterung kann ich aber nachvollziehen. Ich glaube es geht vielen so. Man ist ständig mit Ängsten und Sorgen umgeben. Schwebt zwischen Hoffnung und Frustration. Man verbringt mehr Zeit damit über Therapien, Medikamente, Krebs zu lesen als alles andere. Den Rest der Zeit sitzt man in Krankenhäusern, bei Ärzten und am Krankenbett. Man sieht den geliebten Menschen leiden und fragt sich warum? Ich habe zum Schluss meine Mutter angefleht endlich zu gehen. Und wir waren alle erleichtert als sie eingeschlafen ist. Nicht weil wir sie nicht unendlich vermissen werden, sondern weil das Leiden endlich ein Ende hat. Mach Dir keine Gedanken. Du darfst trauern wie Du möchtest. Und auch leben wie Du möchtest. Ich bin am Tag nach ihrem Tod auf ein Konzert gegangen. Für mich war das richtig. Ich konnte einfach mal ein wenig abschalten. Jeder darf für sich entscheiden wie er damit umgeht. |
#3
|
|||
|
|||
AW: Es ist so schwer
Oh ja, da kann ich nur zusprechen. Bei den Gedanken was man damals gedacht hat, kullern mir auch heute noch die Tränen. Ich habe die letzten Wochen bei jedem Abschied mein Papa ins Ohr geflüstert, das er ruhig gehen kann, das ich mich um Mutti kümmer usw. Ich konnte es nicht mehr ertragen meinen Daddy (weit über 100 kilo) abgemagert im Bett liegen zu sehen. Wo er das Leben doch so genossen hat, er war einer der wenigen Menschen der fast nie genörgelt hat. Ich denke das ist normal, man wünscht seinen liebsten irgendwann nur noch die Erlösung .... dafür brauch man im Leben kein schlechtes Gewissen haben. Jeder weiß wie man das meinte...auch unsre liebsten die gehen musste.
__________________
Mein Daddy * 04.08.1947 25.06.2018 ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno)) -------- Somewhere over the Rainbow--------- |
#4
|
|||
|
|||
AW: Es ist so schwer
Hallo Cassia
Vorab mal mein aufrichtiges Beileid zu deinem Verlust In deiner Geschichte sehe ich mich spiegeln. Meine Mama ist im Oktober 2014 nach 15 Jahren Krebs gestorben. Meine Mama war der wichtigste Mensch neben meiner Tochter und meinem Papa auf der Welt. Aber auch ich habe mich damals dabei erwischt das eine Erleichterung im Sinne von ständiger Angst auf einmal da war, wie sie für immer die Augen geschlossen hat. Dieses auf und ab, bei jedem neuen Befund was ist dieses Mal wieder neu dazugekommen, oder wie verkraftet sie diesmal die Chemotherapie usw. wie schlimm sie am Schluss abgemagert war usw. Ich vermisse sie wahnsinnig aber ich weiß das es ihr jetzt sicher besser geht, leider ist mein Papa im Oktober 2017 plötzlich an einem Herzinfarkt meiner Mama nach nur drei Jahren gefolgt. Ich wünsche dir viel Kraft und glaub mir du machst alles richtig. Lg Sandra |
#5
|
|||
|
|||
AW: Es ist so schwer
Hallo Cassia,
auch von mir mein herzliches Beileid, es tut so weh, die Mama zu verlieren. Meine Mama ist vor 10 Jahren von mir gegangen. Sie hatte einen inoperablen Hirntumor. Die letzten 4 1/2 Woche hat sie auf einer Paliativstation verbracht und das war einfach schrecklich, sie dort so leiden zu sehen. Ich habe sie jeden Tag nach der Arbeit besucht und es hat mir sehr weh getan, sie so leiden zu sehen und nicht helfen zu können. Eines Tages sagt ich im Beisein einer Pflegekraft, dass man ein Tier in solch einem Zustand erlösen lassen würde. Ich habe mir natürlich böse Kommentare und Blicke einfangen müssen. Als meine Mama dann gegangen ist, war es ein schlimmer Schmerz für mich, aber ich wusste, dass es das Beste für sie war. Heute begegnet sie mir noch oft in meinen Träumen und das macht mich sehr glücklich. Ich weiß, sie ist angekommen und es geht ihr wieder gut. Und irgendwann, werde ich wieder bei ihr sein.
__________________
Liebe Grüße Christine ______________________________________________ Geliebte Mama, Du lebst in meinem Herzen weiter |
#6
|
|||
|
|||
AW: Es ist so schwer
Es ist schwer nachzuvollziehen, aber der größte Liebesbeweis ist jemanden gehen zu lassen - unendlich schwer, aber das wichtigste ist, das Leiden hat ein Ende. Gib jemanden die „Erlaubnis „ zu gehen, das ein ein erständnis, das ist so schwer und doch so groß!
|
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|