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#1
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Mein Vater ist tot...
Hallo,
leider ist gestern nach 3 1/2 Jahren der Krebskrankheit beim Vater um 12.05 verstorben. Schlimm... er war auch noch an einer Lungenentzündung erkrankt und ich denke mal, dass sie "zu viel" war. Die Tumore (Leber & Lunge. 10 und 12cm) sind leider auch stetig gewachsen, obwohl nach der OP 2012 scheinbar alles (ein 20x15 Ding) raus war. Ganz ehrlich? Derzeit denk ich bei jedem Auto auf der Straße: "Bitte schneller! Fahr mich tot!" Dazu sei gesagt dass vor ca 7, 8 Jahren erst meine Tante verstarb - Hirntumor... Im Mai war sie noch bei meiner Oma, im September war die Trauerfeier. Im Juli gab es die Diagnose... Zuvor ist ihre Tochter an Lungenkrebs verstorben, ihr Bruder war komplett verstrahlt. (Mein mir unbekannter Opa mütterlicherseits) 2014 starb durch die Schuld des Krankenhauses meine Oma, was ich bis heute nicht verkrafte (meine Mutter ebenso wenig) aber auch ehrlich gesagt NICHT verkraften WILL. Seitdem ... geht mir auch ehrlich gesagt fast alles sonstwo vorbei. Selbst letztes Jahr bei dem Anschlag in Frankreich dachte ich nur: "Blöd, aber... juckt mich null!" - ja, klingt grausam, aber ich kann für fremde Menschen keinerlei Mitleid mehr haben. Dann gestern... mein Vater. Damit ist in mir auch der allerletzte Rest an Mitleid für andere gestorben und ich bin nur noch randvoll mit Hass. Ich will damit keinem auf die Nerven gehen, aber es muss einmal raus... |
#2
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AW: Mein Vater ist tot...
Zitat:
Vor einiger Zeit gelesen... und so wahr ... Geändert von gitti2002 (30.03.2016 um 19:26 Uhr) |
#3
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AW: Mein Vater ist tot...
Hallo,
Deine Gefühle kann ich gut nachempfinden. Ich habe meine Mutter im Juli 2014 verloren und kann noch immer schwer damit umgehen und frage nach dem Warum und Wieso. Warum ausgerechnet sie, ja ich bin wütend und mein Vater hat bereits seit 1 Jahr eine neue Freundin. So schnell hat er 36 Ehejahre hinter sich lassen. Da bin ich wütend, traurig, ich kann es nicht beschreiben. Wenn ich morgen sterben würde, wäre es mir egal. Ich wünsche Dir alles Gute! LG Birgit |
#4
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AW: Mein Vater ist tot...
Schon der fünfte Tag ... klar weiß ich irgendwo, ganz hinten im Kopf, dass es wohl besser war. Aber das sagt sich so leicht, zumal er am Samstag noch so viele Pläne hatte und zumindest im Sommer Richtung Kiel zur Konformation der Tochter der Nichte meiner Mutter (wie auch immer das dann bei mir heißt... keine Lust darüber nachzudenken) wollte.
Auch vorhin kam beim nahen der U-Bahn wieder nur der Gedanke: "Wenn ich mich davor stürze, habe ich es überstanden muss diese blöde Welt nicht mehr ertragen". Vielleicht wird es irgendwann besser, aber derzeit sehe ich da nicht, dass es so wird. Auch wenn er vielleicht nicht der beste Papa war, den man haben konnte, aber... er war MEIN Papa! |
#5
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AW: Mein Vater ist tot...
Das letzte Telefonat ist nun über eine Woche her. Obwohl du uns sagest, dass man dir eine Flasche Bier gab (eigentlich für Chemo-Patienten ein NoGo ...) dachte ich zwar "Oje", aber hatte immer noch gedacht, dass die Lungenentzündung überwunden wird. Doch Morgen, 11.45 ... (wie wir nun wissen. Nicht 12.05) ...
Auch wenn du nicht der "Traumvater" warst, aber du warst ein Papa. Meiner. Meine Lebenslust ist immer noch bei Null. Will aber auch derzeit nicht, dass sie wieder steigt. Sollte morgen die Welt untergehen ... ich würde glücklich. Das erste Mal seit 2014 wäre ich vollkommen glücklich! |
#6
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AW: Mein Vater ist tot...
Seit gestern es ist offiziell, es war die Lungenentzündung ... ohne diese wärst du noch bei uns. Vielleicht, laut der Ärztin, auch nicht mehr lange, aber vielleicht "lange genug", dass du wenigstens ein oder zwei deiner Wünsche noch hättest erfüllt bekommen ...
Drecks Lungenentzündung! Drecks Krebs! Geändert von gitti2002 (05.04.2016 um 22:24 Uhr) Grund: NB |
#7
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AW: Mein Vater ist tot...
Hallo,
mein Mann starb auch an einer Lungenentzündung, er hatte Speiseröhrenkrebs mit Lebermetastasen, inoperabel. Er hatte keine durch den Krebs verursachte Schmerzen, er durfte gehen, bevor ihn der Krebs von den Beinen holte, denn das wäre für ihn schrecklich gewesen! Wir sahen einige Menschen in unserem Umfeld, die elend unter großen Schmerzen starben, daß wollte mein Mann nicht. Und man lernt, den Schmerz anzunehmen, es ist hart! Als ich gestern erfuhr, daß eine Tante mit 97 Jahren gestorben ist, konnte ich nur sagen - sie hat 30 Jahre länger als mein Mann gelebt! LG Anna
__________________
"Ohne Dich" - zwei Worte, so leicht zu sagen, aber so unendlich schwer zu ertragen. Kurt: 13.02.1947 - 28.03.2014 http://www.gedenkseiten.de/kurt-mack/kerzen/ |
#8
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AW: Mein Vater ist tot...
Mein aufrichtiges Mitgefühl.
Ich kann Dich verstehen, auch wenn meine Mutter zum Glück noch lebt. Aber ich habe auch oft Wut in mir und kann es nicht nachvollziehen, warum andere Menschen sich über einfachere bzw. banalere Probleme so aufregen können. Wiederum kann man des den anderen Menschen nicht übel nehmen. Ich wünsche Dir viel Kraft. |
#9
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AW: Mein Vater ist tot...
In Kürze ist es einen Monat her. Einen Monat zu lange - 65 Jahre nur. Das ist doch kein Alter - vom Ruhestand hattest du kaum was. Und was bleibt Mama nach 40 Jahren harter Arbeit, die du geleistet hast an Rente? Ein schlechter Witz - das bleibt. Mit Glück 1400€ - und dafür hast du über 40 Jahre malocht?
Meine innere Laune ... ist immer noch unter dem absoluten Nullpunkt (Und ja, darauf bin ich stolz!) - sollte es heißen, dass morgen die Welt untergeht ... ich wäre der glücklichste Mensch auf Erden. Endlich bei dir und anderen Menschen, die viel zu früh gegangen sind. Es ist noch alles so ...unwirklich. Auch wenn man wusste, dass die Hoffnung bei vielleicht 1% liegt... aber dennoch... |
#10
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AW: Mein Vater ist tot...
Hallo Loxagon,
ich hoffe und wünsche mir für Dich, dass dieser Hass vergeht, dafür Trauer in Dein Herz einzieht. Jeder Mensch fühlt im ersten Moment, diesen Hass, wenn man einen Menschen an Krankheit oder Unglück verliert. jeder reagiert anders,geht anders mit Trauer,Wut und auch Hass anders um. Vergiss aber nicht das alles was Du gibst, irgendwann einmal zurück kommt. Überdenke noch einmal Deine Worte und horche in Dein Herz hinein,ist es wirklich Hass? Dann gebe ich Mausi Recht, der gehört hier nicht her. Oder ist es Verzweiflung und Hilflosigkeit? Dann solltest Du/Ihr(Familie) euch helfen lassen. Mein aufrichtiges Beileid und viel Kraft für die kommende Zeit Der Schmerz herrscht - die Trauer folgt. Lasst die Trauer in euer Herz und lasst Sie dort weilen - für eine Zeit! Und genau die Zeit wird wieder Heil und Freud in euer Leben bringen. Drazan Kajba Liebe und verstehende Grüße Petra |
#11
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AW: Mein Vater ist tot...
Hallo Loxagon
Gefühle erlebt man. Wenn man sie verleugnet, hilft das auch nicht. Scheinbar ist es auch Hass gegen sich selbst (tot gefahren werden) Wen kann man hassen: Gott, die Ärzte, den Vater? Der Hass wird vergehen. Das Sie kein Mitleid mit anderen empfinden, ist auch nicht schlimm. Das Mitleid kommt zurück. Der Schmerz ist je noch sehr frisch. Herzliche Grüße Hermann |
#12
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AW: Mein Vater ist tot...
Mein Beileid, nicht nur zu diesem traurigen Verlust.
Was Du meinst verstehe ich völlig - es ist die Wut auf diese schei** Krankheit, Wut auf die eigene Ohnmacht und Wut auf einfach alles - und dann die Frage, warum man noch und eine rein kriegt, während woanders so was schreckliches nicht zu passieren scheint. Und wenn man so viele Menschen verliert, dann stumpfen irgendwann auch die Gefühle ab - man wird taub, spaltet sich ab, weil man es einfach anders nicht mehr aushalten kann. Ich glaube nicht, dass es Hass ist, den Du da fühlst - sondern tiefste Verzweiflung und Wut. Du klingst aber auch so, als wenn Du Dir helfen lassen solltest - das ist zumindest mein Eindruck. Einen großen Sack Kraft stellt Dir hier hin Angie |
#13
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AW: Mein Vater ist tot...
Liebe(er?) Laxogon,
mein tiefstes Beileid. Deine Wut auf die Umstände und diese Welt kann ich nachvollziehen und ich wünsche dir von Herzen, dass sie vergeht oder sich in etwas.. produktiveres wandelt. Als mein Vater auf der Pallitativstation lag, empfand ich auch diese Todessehnsucht (wobei es bei mir eher Riskofreude war.."wenn ich das jetzt tue,könnte ich..") Aber gerade das ist etwas, was wir, die wir derartige Verluste zu verkraften haben, tunlichst vermeiden sollten. Denn wir wissen wie es sich anfühlt geliebte Menschen zu verlieren, wollen wir wirklich das es anderen unseretwegen genauso geht? Denk an deine Mutter. Das tue zumindest ich.. inzwischen habe ich richtig gehende Angst, dass mir etwas zustoßen könnte. Nicht wegen mir, aber ich weiß dass meine Mama das nicht auch noch ertragen könnte. Das mit dem Mitleid für andere empfinden ist bei mir aber übrigens auch "6 Monate danach" ähnlich. All die Stars und Sternchen die in den letzten Monaten verstorben sind.. fühlt sich unglaublich irrelevant an, wenn es einem erzählt wird. Fremde mit ihren virtuellen "Rip" Bekundungen und emotionalen Ergüssen unter derartigen Todesnachrichten von Sternchen.. ich könnte würgen. Viel Kraft wünscht dir, Jeff |
#14
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AW: Mein Vater ist tot...
Hi,
ich kann Dich sehr gut verstehen. Seitdem mein Mann im November an Lungenkrebs gestorben ist bin ich auch voller Wut. Ich weiß noch nicht mal auf wen. Und wenn ich dann höre das jemand verstorben ist tut mir das zwar leid aber richtiges Mitgefühl habe ich auch nicht. Ich befinde mich auch in einer *egal Phase. Aber ich denke auch das das völlig normal ist. LG Andrea Geändert von gitti2002 (29.03.2016 um 16:29 Uhr) Grund: * |
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