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Realismus oder...?
Da viele andere im Forum in einer aehnlichen Situation sind wie ich - bei meinem Vater scheint es jetzt keine Therapiemoeglichkeit mehr zu geben, waere ich dankbar fuer Euren Rat, wie ich jetzt am besten mit ihm umgehen soll.
Er hat inoperablen Leberkrebs auf beiden Leberlappen, und nach 4 Monaten Nexavar sind die Tumormarker sind im letzten Monat so angestiegen, dass das Medikament jetzt abgesetzt wird. Mein Vater ist im Moment (der Arzttermin war heute) in Kampfstimmung, sagt, er wird sich mit der Meinung der (sehr netten und anscheinend kompetenten) Onkologin nicht zufrieden geben und nach weiteren Loesungen suchen. Er fuehlt sich eigentlich nicht schlecht, schwach, aber ich glaube, Nexavar hat ihn auch ziemlich fertiggemacht. Ich persoenlich habe keine Hoffnung, dass es Heilungschancen gibt, finde es einerseits gut, dass er sich nicht unterkriegen lassen will, aber mache mir andererseits Gedanken, wie er darauf reagieren wird, wenn ihm die Leberexperten auch keine Hoffnung geben koennen... Hat jemand Rat, wie ich am Besten mit ihm umgehen soll? Heute habe ich ihn ermutigt - ist das das Beste? |
#2
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AW: Realismus oder...?
Hallo Besorgte Tochter,
mein Vater hat Lungenkrebs und einige Ärzte haben ihm auch schon jede Hoffnung genommen. Aber ich habe meinen Vater immer motiviert zu kämpfen, habe ihm gesagt, wer nicht kämpft hat schon verloren. Jeder Mensch braucht eine Perspektive, ohne Hoffnung, wie soll man da leben? Soll man sich auf die Couch setzen und warten, bis man umfällt? Nee, also heißt es, Mut machen, und Dein Vater will ja kämpfen. Übrigens, mein Vater hat vor einigen Tagen die Nachricht bekommen, Blutwerte und Tumormarker sind super. Also, es gibt immer Hoffnung - wie es letztendlich ausgeht, weiß keiner. Ich für mich habe mir vorgenommen, bis zum allerletzten Tag mit meinem Vater zu kämpfen. Wenn man schlechte Nachrichten bekommt, ist es natürlich sehr schwer, irgendwo noch was Positives zu sehen - aber nur, wenn wir Töchter unseren Vätern Mut machen, können sie kämpfen. Ist doch gut, wenn er sich eine Zweitmeinung einholen will. Kann doch auf keinen Fall schaden. Meinen Vater haben sie bereits dreimal tot gesagt, und .... er hat sich immer wieder hoch gekämpft und ihm gehts zur Zeit gut. Du hast Recht, Chancen auf komplette Heilung gibt es vielleicht nicht, aber man kann die Zeit, die bleibt, positiv nutzen. Das geht aber nur, wenn man sich nicht aufgibt. Und das hat Dein Dad nicht vor. Also, unterstütze und motiviere ihn. Er hab ja selber noch die Energie. Wünsche Euch viel Glück. Heike |
#3
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AW: Realismus oder...?
Hallo
bei meinem Dad ist der Leberkrebs auch schon weit fortgeschritten. Er hatte noch Hoffnung an einer Studie (RAD0001) teilzunehmen, aber seine schlechten Blutwerte lassen das nicht mehr zu. Er bekommt jetzt schon seit ein paar Tagen in der UNI FFM Antibiotikum verabreicht, aber trotz des Medikaments steigen seine Entzündungswerte bzw. bleiben konstant auf sehr hohem Niveau. Jetzt hat er auch noch Wasser in den Beinen und im Bauch. Essen und trinken tut er fast garnicht mehr. Höchstens ein paar Bissen bzw. Schluck am Tag. Sein Gesicht ist total ausgemerkelt. Er riecht etwas nach Leber. Kann mir jemand mitteilen, wie es um ihn steht? Ist er noch lange unter uns? Vielleicht hat jemand von euch einen ähnlichen Verlauf bei einer ihm nahestehenden Person erlebt. Ich persönlich habe den Eindruck, das er sich aufgegeben hat und nicht mehr kämpfen möchte. Danke. Gruß Hirschwiese |
#4
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AW: Realismus oder...?
Zitat:
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#5
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AW: Realismus oder...?
Hallo Susi,
Er soll Tee mit Zitrone trinken und Abens warme Milch mit Honig. Auch eine warme Badewanne und dann ab ins Bett ist gut. Wenn er nicht Baden mag dann reicht es vor dem schlafen ein warmes Fussbad zu machen,das beruihgt und macht müde. Ansonsten Salbeib oder Eukal Bonbons,viel Obst ist gut. Das waren jetzt meine besten Hausmittelchen die ich selbst immer Anwende und gut helfen. Wünsche schnelle Genessung Lg Tine |
#6
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AW: Realismus oder...?
hallo...
fast genau so war es bei meinem opa, der auch an leberkrebs erkrankt war... doh dann ist er gestorben. aber nicht ohne zu kämpfen. und so wie das jetzt hier rüberkommt, habe ich den eindruck, dass auch dein vater sehr kämpferisch ist. wie mein opa - ohne käämpfen hätte er schon viel früher verloren. hoffnung gibt es immer und ich würde dir raten immer daran zu glauben und mit ihm lustige sachen machen und ihm beistehen. ich zum beispiel hab meinem opa immer nette sms in der schule geschrieben und ihn angerufen, ich hab mit ihm gekocht und brot gebacken, gezeichnet und gemalt, monopoly gespielt, witze gemacht, uns seltsame figuren zusammengebaut und all solche sachen.. lenk deinen vater ab und zeig ihm den spaß am leben, nur so kann er es wirklich schaffen. zeig ihm dass du ihn wirklich total fest lieb hat obwohl ich glaube dass er das schon weiß... ich habe meinem opa vom urlaub eine kette mitgenommen mit einem zerbrochenem herz, von dem ich den 2. teil habe. wir beide haben die kette nie abgenommen und er trägt sie immer noch - so wie ich. auch für dich ist das sicher schwer - es ist für jeden schwer. aber steh ihm einfach bei und beschäftige dich mit ihm. oh mein gott jetzt wein ich schon wieder.. also wenn du noch was brauchst oder einfach reden willst, dann melde dich einfach.. liebe grüße, heidi |
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