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Mein 61 Jähriger Bekannter fragt: Wie hoch ist die Lebenserwartung?
Hallo
Mein 61 jähriger Bekannter bat mich,da er keine Ahnung vom Internet hat einmal in einem Forum für ihn nachzufragen,wie hoch seine prozentuale durchschnittliche Lebenserwartung bei seinem Prostataleiden ist. Bei ihm wurde der Prostatakrebs 2009 Festgestellt,Bestrahlung bis 2009 und Wöchentliche Infusionen bis jetzt,ihm wurde gesagt,inoparabel. Seine Gleason Score ist 4 und sein Prostatakrebs hat Metasthasen gebildet in Darm und Beckenknochen. Es würde ihn sehr interessieren wie hoch die prozentuale warscheinliche Lebenserwartung bei Erkrankten ist,die genau das Krankheitsbild haben wie er. Bei ihm kommt hinzu auch noch eine erbliche Disposition, sein Vater(90Jahre) hat zur Zeit auch Prostatakrebs und er fragt sich kann er wenigstens auch 90 Jahre alt werden ,wie sein Vater? Vielen Dank für jeden Hinweis oder Link zu Studien oder berichten zu seiner Frage der Lebenserwartung zu seinem indeviduellen Krankheitsbild! MfG |
#2
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AW: Mein 61 Jähriger Bekannter fragt: Wie hoch ist die Lebenserwartung?
Hallo,
die Frage nach einer durchschnittlichen Lebenserwartung kann keiner seriös beantworten. Ob man 9o wird, weiß auch keiner. Selbst wenn man nicht am Prostatakrebs stirbt, kann man mit 87 vom Bus überfahren werden. Aber im Ernst. Der Arzt muss mit dem Patienten gemeinsam überlegen, welche Behandlungsmethoden in Frage kommen. Neben der Bestrahlung gibt es bei inoperablen Tumoren auch die Option der Hormonbehandlung. Ob und wie wirkungsvoll sie nach einer Bestrahlung eingesetzt werden kann, beurteilt der Arzt. Mein Vater hat auch einen inoperablen Tumor ( allerdings keine Metastasen ), er wird mit Hormonen behandelt und lebt nun schon neun Jahre sehr gut damit. Bei einem Vetter meines Vaters bildeten sich unter Hormonen die Knochenmetastasen zurück. Also, mögliche Therapien mit den behandelnden Ärzten besprechen und vielleicht bei Zweifeln eine zweite Meinung einholen. LG Beate |
#3
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AW: Mein 61 Jähriger Bekannter fragt: Wie hoch ist die Lebenserwartung?
Moin Siegfried,
die Daten lassen nur raten zu, sorry alles andere als komplett. Es gibt, wenn ein Karzinom der Prostata diagnostiziert wird einen standardisierten Datenkranz der da lautet T N M status plus Gleason Score T(umor) da steht 1 2 3 oder 4 versehen jeweils mit einem Buchstaben Beispiel T2a kapselbegrenzt einseitig die Prostata befallend N(odulus) Lymphknotenbefall Beispiel L1 L2 L3 einfach Anzahl der krebsbefallenen Lymphknoten M(etatstasen) Beispiel M1 M2 Anzahl der festgestellten Fernmetastasen Gleason Score markiert die Aggressivitaet des Krebses Beispiel 3+4=7 bestens waere 1+1 schlechtest waere 5+5 Es handelt sich bei Metastasen um eine systemische Krebserkrankung, die beim Prostatakrebs nur mittels Hormonblockade behandelt werden kann, palliativ, d.h. verlangsamend bis leicht rueckbildend jedoch nicht kurativ =heilend. Standardmaessig wird bei festgestellten Knochenmetastasen Zometa (ein Bisphosphonat) gegeben um den Knochen weitmoeglichst zu schuetzen - der PCa baut den Knochen ab bzw. waescht den Knochen aus, das geschieht durch Infusion einmal monatlich. Die mediane Ueberlebenszeit bei Hormonblockade wirkt im 3-4 Jahrsbereich, hilft Deinem Freund aber nichts, da individuell um den vorgenannten Durchschnitt zu erreichen Patienten von wirkt gar nicht bis wirkt 14 Jahre drin sind. Mein Vorschlag, sucht mal ne Selbsthilfegruppe Prostatakrebsbetroffene in der Naehe auf. Vom Grundsatz her, ja PCa kann erblich !mit!hervorgerufen sein, nur die Angabe Vater 90 Jahre sagt leider wenig, im Durchschnitt entwickeln derzeit 95% aller Männer jenseits von 90 Jahren PCa Ansaetze, es waere notwendig gewesen, das bei dem vater und bei dem Freund vor 25 jahren anzugehen nennt sich Vorsorge/Frueherkennung, nur ueber verschuettetes Wasser zu diskutieren hilft nicht weiter. Nach Hormonblockade bleibt noch second line Therapie a la Wirkstoffkombination Ketokonazol/Hydrokortison, Teilnahme an Studien a la Abiraterone und schlussendlich Chemo mit Docetaxel. Geändert von gitti2002 (03.03.2017 um 18:55 Uhr) |
#4
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AW: Mein 61 Jähriger Bekannter fragt: Wie hoch ist die Lebenserwartung?
Genaue Aussagen kann niemand machen. Das stimmt! Aber es gibt Statistiken, wozu wohl?
Einen metastasierten T4 noch 29 Jahre aufhalten, klingt schon sehr ambitioniert! MAINTRAC® ist eine chemo-sensitivitäts Testung. Was soll das bringen, wenn man Leitlinienmässig nur Taxotere angeboten bekäme? Erstmal wäre eine HB fällig, da muss man vorab nichts testen. Andi |
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