#1
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Viele Fragen und viel Angst
Hallo, ich habe ganz viel bei Euch mitgelesen und traue mich jetzt auch mal: Meine Wertheim-OP ist 5 wochen her und heute war ich beim Gespräch wegen der Bestrahlung. Es sind noch veränderte Zellen gefunden wrden nach der OP, aber irgendwie sagt mir niemand so genau was das bedeutet. Wie habt Ihr es bloß geschafft, so genaue Aussagen vom FA zu bekommen? Eure Beiträge haben mir über die letzten Wochen ganz viel geolfen und Mut gemacht ganz vielen Dank dafür Gruß Sandra
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#2
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AW: Viele Fragen und viel Angst
Willkommen hier, liebe Sandralina
Was meinst du damit: Es sind noch veränderte Zellen gefunden worden nach der OP ? Wahrscheinlich wurde das entnommene Material histologisch untersucht ...und dort Krebszellen festgestellt , deshalb ja die Wertheim-OP. Was ist denn deine Diagnose ? Ein G2 oder G3-Tumor ? Ein Adenokarzinom oder anderes ? Waren Lymphknoten befallen ? Wie war die Ausdehnung vom Tumor ??? Du kannst deinen OP-Bericht und auch die Anfangsdiagnose anfordern, da steht alles geschrieben. Dir alles Gute , schreibe , wenn du Fragen zur Bestrahlung hast. Und - bekommst du auch Chemo ? hier einige Anhaltspunkte: http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=16876 http://www2.uni-jena.de/ufk/Zervixinfo/stadien.html das ist mein FIGO: - leider war es nicht mehr operabel.... T3b- IIIB -Adenokarzinom mit Siegelringzellen - G3 - vom Lymphknotenbefall weiss ich nichts....da keine OP Tumor breitet sich bis zur Beckenwand aus oder verursacht Hydronephrose oder stumme Niere.
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Liebe Grüße Nikita Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen. George Patton Geändert von nikita1 (07.10.2008 um 15:58 Uhr) |
#3
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AW: Viele Fragen und viel Angst
Hallo erstmal,
ja frag mal genauer nach wie der Befund war, und wenn Du dann Fragen zur Bestrahlung und Chemo hast, einige von uns (unteranderem auch ich) haben es ganz oder fast hinter uns! Wie fühlst Du Dich sonst? Noch schmerzen? LG Kerstin |
#4
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AW: Viele Fragen und viel Angst
Hallo Ihr Lieben, der vorläufige Befund lautet Cervixcarzinom cT1b, Fifo - Stadium IB2, ca, 5,3cm groß. Die Lymphknoten sind frei, aber heute habe ich erfahren das in der Lymphbahn(?) Krebszellen gefunden wurden, also außerhalb des Tumors. Chemo habe ich nicht, "nur" 25 Bestrahlungstermine. Dabei hatte ich so gehofft, mit der OP sei das vorbei Die OP war nicht sooo schlimm, aber seitdem bin ich müde und verheult Und die Angst wie es weitergeht, meine Tochter ist 8, und wir sind "männerlos". Ihr seid so stark, dafür bewundere ich Euch
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#5
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AW: Viele Fragen und viel Angst
Liebe Sandralina
natürlich wissen deine behandelnden Onkologen, was sie tun - dennoch finde ich es eigenartig, dass du bei so einem grossen Tumor und auch Krebszellen in den Lymphbahnen keine Chemo bekommst. So wie ich es kenne, wird Bestrahlung und Chemo zusammen gegeben, denn es heisst, dass so wirklich am besten allen Krebszellen der Garaus gemacht wird und die Möglichkeit eines Rezidives verkleinert wird. Wo wirst du denn behandelt ??? Frag mal nach, wieso du keine Chemo bekommst - es muss einen Grund dafür geben. Die Therapie ist "der gang durch die Hölle" - aber man sollte alles in Anspruch nehmen - Zähne zusammen und durch !!!! Hauptsache, das Thema Krebs ist erledigt, denn im schlimmsten Falle schwirren noch Krebszellen rum und man bekommt einige Zeit später wieder einen Tumor.... 5 Jahre lang erfolgt nach Therapie-Ende die Nachsorge und erst dann ist man mehr oder weniger aus dem Schneider. |
#6
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AW: Viele Fragen und viel Angst
Hallo Nikita,
der Doc hat mir erklärt, das die Chemo die Chancen bei mir nur um ein Minimum erhöht, die Nebenwirkungen aber in keinen Verhältnis dazu stehen. Er meint, die Bestrahlung allein sollte ausreichen. Behandelt werde ich im AK Altona(Hamburg) und in der Hopa, einem Zusammenschluß mehrerer Ärzte zu einem Diagnose- und Therapie-Zentrum für Krebs. Aber ich werde noch mal genauer fragen, morgen habe ich das Planungs-CT. Lieben Gruß |
#7
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AW: Viele Fragen und viel Angst
hallo Sandralina,
hmmm, sehr merkwürdig, da eigentlich alle Krankenhäuser nach den "Leitlinien" handeln und dort ist festgelegt, dass ab FIGO 1B1 (Du hast 1B2) die Wertheim und eine anschliessende Chemo/Radio-Therapie durchgeführt wird (sofern der Tumor je nach Grad und Lage operabel ist). Wie ist denn Dein Tumor klassifiziert worden? G1/G2/G3? Das sagt was über Aggressivität des Teils aus. Die "gängige" Chemo besteht aus 6 Zyklen Cisplatin (ohne Haarverlust, aber der "Rest" an Nebenwirkungen reicht ja auch...) über 6 Wochen verabreicht. Die Radio besteht meist aus 28 Bestrahlungen mit 1,8 Gy, also 5 x die Woche über 6 Wochen verteilt. Im Idealfall wird die Radio während der Chemo-Zyklen durchgeführt, denn die Radio macht die Zellen noch angreifbarer und die Chemo haut dann mittels Keule genau da rein und zerstört die Zellen. Wenn tatsächlich in den Lymphbahnen was gefunden wurde, aber in den L-Knoten nicht, finde ich den Entschluss ohne Chemo weiter zu machen, recht fragwürdig. Bin auch aus Hamburg, habe mich aber in der Paraklinik in Henstedt-Ulzburg operieren lassen. Wenn Du ne 2. Meinung brauchst, wende Dich an Dr. Zeiser in der Klinik, ein ECHTER FACHMANN auf dem Gebiet, und ein begnadeter Operateur - aber da is ja nix mehr Als Strahlenfachleute kann ich das Strahlenzentrum Nord (Dr. Fehlauer in Langenhorn) wärmstens empfehlen. Super nette Truppe und wirklich kompetent!!
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Liebe Grüße Cee © HUNGER, PIPI, KALT - so sind Mädchen halt! |
#8
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AW: Viele Fragen und viel Angst
hallo zusammen,
ich lese jetzt auch schon ein paar Tage mit und habe mich jetzt angemeldet. Auch ich habe meine Wertheim-OP (Eierstöcke noch drin, nur nach unten verlegt) vor drei Wochen gehabt und auch gut überstanden. Klar ist man nicht wirklich "leistungsfähig", aber ich kann mich nicht beklagen. In zwei Wochen ungefähr soll ich meine Radio-Chemo antreten - und ich habe Angst. Angst wie ich die Chemo vertrage, Angst wie ich diese 3 Scheidenbestrahlungen überstehen soll und vor allem, welche Spätfolgen bei mir kommen werden. Es sollen 28 Bestrahlungen, 3 durch die Scheide und 5x Chemo gemacht werden. Chemo stationär für eine Nacht. Es gibt sicher Krebsarten, die viel schlechter heilbar sind. Bei mir wurde ja auch alles im Guten entfernt. Trotzdem fühle ich mich, als ob ich in einem völlig falschen Film bin. Aber ich träume (leider) nicht, alles ist real. Was kann man zur Vorbereitung und während der Therapie noch machen? Ich nehme im Herbst immer Vitamine C und Zink, damit ich keine Erkältung kriege. Wundheilsalbe für Po und Scheide. Viel trinken. Noch was? Noch was: Es gibt hier im Forum wirklich so viele starke Frauen, die Mut machen und selbst schon so viel Schei... durchgemacht haben - einfach toll. Danke. Es macht Mut, das alles zu überstehen. Ach ja: G2 - pT1b1 - 45 Lymphknoten entfernt, 2 leicht befallen Liebe Grüße Regina |
#9
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AW: Viele Fragen und viel Angst
Hallo Terrierfan
Willkommen im Club Ich habe vor/während der Therapie nichts weiter gemacht - ausser viel, viel getrunken. Nachts musste ich Antidepressiva, gekoppelt mit Schlaftabletten schlucken , so bekam ich die Panikattacken in den Griff. Weiter fällt mir nichts ein - die Bilder verblassen ca. ein Jahr nach Therapie-Ende. Die gute Nachricht : ich habe (bis jetzt) keine Beschwerden, Blase und Darm funktionieren gut, Appetit ist und war immer bestens (leider..... mein Pfannkuchengesicht lässt grüssen.... ) - aber die Hauptsache : der Tumor ist weg !! Unter der ambulanten Therapie solltest du nicht allein sein, jemand muss dich ins KH fahren und deinen Haushalt schmeissen. Allein schafft man es nicht. Alles Gute !
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Liebe Grüße Nikita Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen. George Patton Geändert von nikita1 (08.10.2008 um 11:47 Uhr) |
#10
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AW: Viele Fragen und viel Angst
Hallo, erst mal vielen Dank für die liebe Anteilnahme, das hilft mir nicht durchzudrehen. Seit gestern bin ich etwas schlauer, die Chemo wird nicht gemacht weil meine Nieren das wohl nicht durchhalten. Über die Klassifizierung G habe ich noch nichts erfahren, aber es werden 25 Bestrahlungen sein mit einer relativ neuen Methode, die wohl etwas schonender sein soll. Dabei dauert jede Bestrahlung ca 25 min. Hat von Euch jemand Erfahrungen damit? Das heißt IMRT.dienstag geht es los... Lieben Gruß aus Hamburg
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#11
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AW: Viele Fragen und viel Angst
Hallo Sandralina
Fein, dass es dir besser geht, wenn man sich informiert, und den "Feind" kennt, kann man auch besser auf alles reagieren ... Die Chemo Cisplatin, die man normalerweise bei Zervixkarzinomen erhält, greift die Nieren an... man wird aber ständig untersucht und man bekommt auch viel Flüssigkeit in den Tropf, um die Nieren gut zu durchspülen. Das man dir dennoch keine Chemo gibt... nun, deine Onkologen haben das so entschieden..... Vielleicht holst du dir noch eine Zweitmeinung ein. Hier ein Link zur IMRT http://kro.insel.ch/imrt.html Zitat:
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Liebe Grüße Nikita Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen. George Patton Geändert von nikita1 (09.10.2008 um 09:56 Uhr) |
#12
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AW: Viele Fragen und viel Angst
Hallo Nikita,
ganz vielen Dank für den Link zum IMRT. Das ich keine Chemo bekomme, hat mir die FÄ erklärt. die linke Niere ist schwer geschädigt, sie würde die Chemo nicht überstehen. Morgen geht es mit den Strahlen los... Wie kommst Du eigentlich mit der psychischen Belastung der ganzen Situation zurecht? Ich merke bei mir, das mich das seelisch schon ziemlich durcheinander bringt. Werde mich auf die Suche nach einem Psichotherapeuten machen. Wie verarbeitest Du das? LG Sandra |
#13
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AW: Viele Fragen und viel Angst
Liebe Sandra,
ich war auch die ersten Monate nach Diagnose ziemlich durch den Wind, doch als mir dann berichtet wurde, dass der Tumor nach Bestrahlung immer kleiner geworden ist und nun ganz verschwunden - habe ich wieder Mut geschöpft. Metastasen hatte ich keine. Für jeden noch so kleinen Fortschritt unter der Behandlung war ich innerlich sehr dankbar. Die Radio und Chemo habe ich als meine Lebensretter angesehen - da ich ja nicht operiert wurde. Ich war bereit, alles zu ertragen, denn ich will meine 47 Jahre noch um einige verlängern... Dann habe ich drei Monate nach Diagnose wieder begonnen zu arbeiten und hatte so ein Stück Normalität zurück. Immer bevor eine Nachsorge ansteht, fühle ich mich grottenschlecht, aber wenn sie überstanden ist, geht es wieder besser. Jeder verarbeitet eine Krebsdiagnose auf seine Weise, wenn dann jedoch die Krankheit zum Stillstand kommt, scheint es garnicht mehr so schlimm. Man kann nicht unablässig in einem Dampfkessel der Angst leben, niemand verkraftet das. Sobald die Therapie beendet ist und die Onkologen sich positiv äussern, kommt die Hoffnung zurück, dass alles wieder gut wird. Die Angst vor einem Rezidiv bleibt, aber daran denke ich nicht oft, sonst würde ich durchdrehen.... also verdränge ich und geniesse jeden Tag , an dem es mir gut geht. Ein Psychologe würde mir persönlich nichts bringen, denn niemand , auch nicht der beste (gesunde) Psychologe kann sich in einen Krebskranken einfühlen. Ich bin nur in der Lage, Ratschläge und daumendrücken von anderen Erkrankten anzunehmen, deshalb bin ich hier im Forum. Aber jeder denkt anders darüber - wenn es dir hilft, so suche dir psychologischen Beistand. --------- Die Bestrahlung tut nicht weh (man merkt nichts) und dauert nur wenige Minuten. Visualisiere, wie die Strahlen die verbliebenen Krebszellen abtöten , wenn man visualisiert, ist es leichter mutterseelenallein unter dieser Kanone zu liegen. da du keine Chemo bekommst, werden sich die Nebenwirkungen in Grenzen halten. Schreib, wie es war - hier im Forum zu schreiben - ist auch Psychotherapie
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Liebe Grüße Nikita Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen. George Patton Geändert von nikita1 (13.10.2008 um 16:28 Uhr) |
#14
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AW: Viele Fragen und viel Angst
Hallo Nikita,
vielen Dank für Deine ehrliche Antwort. Du hast recht, was den Psychologen angeht, niemand Gesundes kann nachvollziehen, was diese Diagnose für mich bedeutet. Ich stelle mir die Bestrahlung immer wie ein Computerspiel vor, "jeder Strahl erschießt eine Krebszelle". Dadurch wird es für mich einfacher, die 25 min jeder Sitzung still zu liegen. Jetzt langsam kommt die Normalität zurück, seit fast einem Monat arbeite ich schon wieder. Das hilft eine Menge, und das Kind verlangt auch "Normalität". @ an alle: wie verarbeitet Ihr diese Zeit? Ich würde mich freuen, wenn Ihr ein paar Tips, Anmerkungen u.s.w. geben möchtet. Carpe Diem - genieße den Tag - LG Sandra |
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