#1
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Verzweifelt ...
Hallo,
ich bin verzweifelt..... es geht alles so schnell. Montag war die Koloskopie, Dienstag habe ich das Ergebnis erfahren und heute waren die Staging-Untersuchungen. Jetzt weiß ich es genau T2N1M0 G2 und somit Stadium III. Ich kann nicht mehr. Ich bin 29 .... da kriegt man doch keinen Krebs. Ich habe eine 5 Jahre alte Tochter, wir haben gerade ein Haus gebaut. Ich brauche Hilfe. Ich brauche jemanden mit dem ich mich austauschen kann. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Am Sonntag war die Welt noch in Ordnung! Traurige Grüße in die Runde! welldan |
#2
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AW: Verzweifelt ...
Hallo
ich kann dir nur von meiner Mama berichten die hat voriges Jahr um diese Zeit ihre Diagnose bekommen. So ziemlich deine werte, sie wurde damals operiert und bekam nachher xeloda (chemo), heute 1 Jahr danach geht es ihr wieder relativ gut Gott sei dank. Man muss auch dazusagen sie ist 62 Jahre. Und ich wünsche Dir von ganzem Herzen das es bei dir genauso gut ausgeht wie bei meiner Mama. ganz liebe Grüsse Sandra |
#3
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AW: Verzweifelt ...
Hallo Welldann
das geht ja bei dir in einem Eilzugstempo. Ich musste auf die Biopsieergebnisse mindestens 7 Tage warten. Die Warterei macht einen fertig, aber ob es so wie es bei dir läuft besser ist, wage ich zu bezweifeln. Du hast ja gar keine Zeit um zu verarbeiten. Wo hast du den Tumor und wie ist es dazu gekommen, dass du zur Koloskopie musstes? Ich würde an deiner Stelle im Spital fragen, ob sie dich nicht zum Psychoonkologen überweisen könnten. Ich weiss das die Diagnose einen total aus der Bahn wirft!! Aber mit der Zeit verarbeitet man so einiges und kann sich auf die Therapie und das Gesund werden einstellen. Es tut mir leid, dass du jetzt durch diesen Gefühlsdschungel musst, aber hier bist du sicher gut aufgehoben. Liebe Grüsse life |
#4
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AW: Verzweifelt ...
Hallo Welldan,
dein Beitrag schockt mich. Wiede ein so junger Mensch, der in dieses Forum findet. Ich bin fast in deinem Alter (28 Jahre) und "nur" Angehörige. Ich finde es gut, dass du diesen Weg gefunden hast, denn hier sind viele Menschen, die dir bestimmt mit Rat und Tat zur Seite stehe werden. Die Diagnose ist ein Schock und die Welt nicht mehr die Gleiche. Ich möchte auch nicht sagen, dass der Weg leicht wird, aber er ist zu gehen und du wirst deinen Weg finden, auch wenn du das jetzt noch nicht ganz glauben magst. Auch mich würde interessieren, wie dein Fall genau liegt, denn dann kann auch mehr dazu gesagt werden.
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Mama: 19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs 29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen 03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2 04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie, 30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner 21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg 18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU 25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-( Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas) 16.06.2011: Jetzt doch OP? 11.07.2011 : friedlich voraus gegangen |
#5
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AW: Verzweifelt ...
Hallo Ihr Drei,
danke, dass ihr mir so schnell antwortet. Die Familie ist weit weg und mein kleine Familie (Mann und Clara) sind zusammen mit mir einfach mal überfordert mit der Situation. Ich kann an nichts anderes mehr denken. Mein Krebs ist im Mastdarm und zufällig entdeckt worden. War am Montag zur Koloskopie, weil ich Blut auf meinem Stuhl hatte.... also nicht im Stuhl. Alle hatte also den Verdacht auf eine Hämoride, um so mehr haut mich persönlich die Diagnose nun aus dem normalen Alltag. Laut der Endoskopie heute muss es sich wohl um einen entarteten Polyphen handeln, den ich dann wohl schon eine Weile mit mir rumschleppe. Hatte aber bis auf den Blut im Stuhl bisher keine Schmerzen oder irgendetwas anderes. Der Krebs sitzt um die 10 cm, so dass es nach dem Arzt nach der OP keinen dauerhaften künstlichen Ausgang geben muss. Leider wurde der Krebs erst zu spät entdeckt, so dass er schon durchgebrochen ist und 3 Lymphknoten auffällig sind. Am Montag habe ich dann einen Termin beim Onkologen und dann so zuerst Chemo und Strahlung, dann OP und dann nochmal Chemo erfolgen. Wir wollten eigentlich noch ein zweites Kind aber daraus wird jetzt wohl nichts mehr...... Aber für meine schon vorhandene Kleine muss ich einfach mein Bestes geben..... falls ich aus dem Loch wieder rauskomme. Ik bin so sauer aber ich weiß nicht auf wen..... |
#6
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AW: Verzweifelt ...
Ich kann deine Wut verstehen und weiß auch, dass du grade in einem ziemlich schwarzen Loch bist. Dieses Loch kennt hier nämlich jeder. Aber wie du schon sagst, es muss irgendwie weitergehen und du musst nach vorne sehen. Sieh es mal so, bei ganz vielen gibt es kein Blut oder sie werden erstmal ewig auf Hämorriden behandelt, weil sie ja "noch so jung sind und bestimmt keinen Krebs haben". Auch wenn du deinen Tumor schon eine Weile hast, er wurde dennoch so früh entdeckt, dass er noch nicht auf andere Organe gestreut hat. Und du kommst sogar an einem künstlichen Ausgang vorbei. Klar ist das alles Mist und du hast auch allen Grund wütend und traurig zu sein, aber du hast auch eine ganz tolle Chance wieder ganz gesund zu werden. Und wenn wr können helfen wir dir dabei. :-)
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Mama: 19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs 29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen 03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2 04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie, 30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner 21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg 18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU 25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-( Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas) 16.06.2011: Jetzt doch OP? 11.07.2011 : friedlich voraus gegangen |
#7
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AW: Verzweifelt ...
DANKE DANKE.... genau solche Sätze, wie dein Letzter helfen mir momentan ungemein...... Du kannst Dir garnicht vorstellen, wie sehr!
welldan |
#8
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AW: Verzweifelt ...
Hallo Welldan,
welche Art von Gewebeprobenuntersuchung wurden bei dir durchgeführt, dass innerhalb von nur wenigen Stunden das genaue Ergebnis schon vorhanden war? Normalerweise dauert die postoperative histologische Bestimmung mindestens 3 Tage. Lymphknotenbefall auf alle Fälle 2 Tage, welcher aber meistens erst bei der Operation bestimmt werden kann.
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Jutta _________________________________________ |
#9
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AW: Verzweifelt ...
Zitat:
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Would you know my name
if I saw you in heaven? Would it be the same if I saw you in heaven? |
#10
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AW: Verzweifelt ...
Kann mich gut in deine Lage versetzen. Hatte meine Darmspiegelung am 23.12.09.
CT ergab T3N1M0 10 cm groß 8cm vom Ausgang entfernt. Es stand bei mir auf der Kippe wie es weitergeht. Bin 59 Jahre alt. Wünsche dir für die kommende Zeit viel KRAFT, es geht immer weiter weiter... Laß Dir den Vogel auf jeden Fall in einem Darmzentrum nach dem TME Verfahren 6 Wochen nach Beendigung der Bestrahlung rausholen. Von "Dorfkrankenhäusern" rate ich generell ab. Da komst Du durch, ich und viele andere haben es auch geschafft. cu monschie |
#11
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AW: Verzweifelt ...
Guten Morgen,
wieder eine unruhige Nacht hinter mir gebracht. Wann schläft man wieder durchgängig ruhig und wacht nicht mehr mit einem unguten Gefühl mitten in der Nacht auf? Nun zu euren Fragen: Die Koloskopie war am Montag und dort wurden auch die Proben entnommen. Gestern also Mittwoch standen dann die histologischen Befunde fest. Keine Zeitgleich war ich zum Staging in einer Klinik in Brandenburg, so dass ich dann am Mittwoch nachmittag alle Befunde zusammen hatte und nun zum Onkologen überwiesen wurde. Heute wird mein Fall irgendwie noch einmal in einer Tumorkonferenz besprochen .... es geht vielmehr um den Wunsch nach einem 2. Kind. Aber nachdem ich nun weiß in welchem Stadium ich bin, bin ich drauf und dran das 2. Kind ad acta zulegen und mich nur auf mich und meine kleine Familie zu kümmern. Weiß jemand, ob man auch ohne gynologischen Eingriff (versetzen der Eileiter) noch schwanger werden kann? Momentan kommt es wohl darauf an, dass es schnell geht. Die Gastroentrologin in Berlin, wo ich war, und die Klinik in Brandenburg gehören einem Berlin, Brandenburg Darmkrebsverbund an.....vielleicht ging es deshalb so schnell. Ist jemand aus Berlin und kann eine Klinik empfehlen? Ansonsten würde ich für die OP wohl nach Wriezen gehen, wo ich gestern schon war. LG, welldan |
#12
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AW: Verzweifelt ...
Zitat:
http://www.krebsgesellschaft.de/inde...igation=120952 cu monschie |
#13
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AW: Verzweifelt ...
Liebe Welldan!
Nichts gegen die Ärzte bei denen Du bisher gewesen ist, wenn ich Dir einen Rat geben darf, wende Dich (zumindest erstmal für eine Zweitmeinung) an eines der großen Darmzentren in Berlin. Du bist ja bereits in sehr jungen Jahren an Darmkrebs erkrankt. Dies kann auch an einem angeborenen Gendefekt liegen. Es besteht die Möglichkeit diesen nachzuweisen. Vielleicht kannst Du Deine Ärzte daraufhin ansprechen? Für Menschen mit Gendefekt wurde in Deutschland ein Netzwerk gegründet, welches auch eine spezielle Betreuung anbietet. Die URL der Webseiten des Netzwerkes lautet:http://www.hnpcc.de Für die bevorstehenden Behandlungen wünsche ich Dir viel Kraft! Liebe Grüße! Elisabethh. Geändert von Elisabethh.1900 (07.11.2010 um 21:01 Uhr) |
#14
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AW: Verzweifelt ...
Hallo,
die Sache mit dem Gendefekt wird auf jeden Fall untersucht. Da ich eine kleine Tochter habe, muss und will ich da kein Risiko eingehen. Ansonsten habe ich gerade zwei harte Tage hinter mir: Montag war ich auf eigenen Antrieb noch bei einer sogenannten Darmkrebssprechstunde. Der Chirug dort war wirklich sehr nett. Er hat mir quasi einen Laufzettel für die Woche gegeben (inkl. Terminen), dass heißt und hieß: Montag: CT + Lungenröntgen Dienstag: MRT, Onkologe Mittwoch: Gynäkologe, Chirugengespräch für Port Donnerstag: Portanlage Freitag: Radiologe Es beruhigt mich irgendwie, dass jetzt etwas passiert auch wenn es ziemlich anstrengend ist. Und.... woran ich mich wohl nicht so schnell gewöhnen werde..... das Einspritzen von Kontrastmittel in den Darm.... Man liegt dann da, drei Leute um einen. Im CT habe ich einen richtigen Krampf im Rücken bekommen.....Wasser im Darm anhalten und Luft einatmen und anhalten, liegt mir nicht.--> ABER das ist ein nur leichtes Meckern......Hauptsache es hilft und ich werde wieder ganz gesund. Dafür würde ich wirklich alles ALLES geben. LG, welldan
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All human power is a compound of time and patience. Honoré de Balzac, (1799 - 1850) ------------------------------------------------------ Diagnose: 2.11.2010: T2N1M0 G2 |
#15
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AW: Verzweifelt ...
Hallo Welldan,
ich kann deine Verzweiflung verstehen. Mir ging es genauso. Ich bin 49 Jahre und bekam letztes Jahr im Januar die Diagnose Rektumcarzinom. Schock. Ich hatte einen G2 T4 N0. Mein Tumor war 6x4 cm groß. Das war schon ein Brocken. Ich habe Chemo bekommen FU5 und 30 Bestrahlungen. Auch mit einem vorrübergehenden Ausgang lebe ich ganz gut. Das ist jetzt nur die Kurzform. Ich wollte dir nur Mut machen. Mein Tumor ist völlig verschwunden auch ohne OP.Ich wurde in der Uniklinik Münster bestens betreut. Wenn Du mehr wissen möchtest frage ruhig nach. Wir sind immer für dich da. Oder komm mal auf die Seite von Life65, da sind wir eine tolle Mädelstruppe. Jeder hat immer ein offenes Wort und was du da alles lesen kannst hilft dir vielleicht auch schon mal etwas weiter. Das kämpfen lohnt sich, wie du an mir siehst. Deine Familie braucht dich. Ich werde im Februar Oma. Auch ein Grund weiter zu Kämpfen. Ich wünsche dir viel Glück und drücke die Daumen. LG Dany |
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