#1
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Chemo oder nicht ?
Hallo Ihr alle!
Bei meinem Papa wurde am 24.4. Magenkrebs diagnostiziert. Am 25.4. ging es direkt ins KH. Zahlreiche Untersuchungen, bei denen dann herauskam, dass es ein difuser Typ und T2 ist. Damit stand fest, der ganze Magen muss raus. Am 7.5. war die OP, für 3 Stunden angesetzt. 7 Stunden hat sie gedauert, da der Chirurg sich aufgrund der Lage des Hauptbefalls entschlossen hatte, während der OP einen Schnellschnitt der Speiseröhre zu machen und auf das Ergebnis zu warten: Krebsbefall. Also Stück Speiseröhre ab, wieder von dem Stück darüber einen Schnitt gemacht und leider immer noch Krebszellen, wenn auch wenige. Also so viel von der Speiseröhre weg wie möglich. Schrecklich, wie er da so auf der Intensiv lag, noch beatmet und in Narkose. Aber er hat die OP super überstanden und durfte heute schon heim, sehr abgemagert, aber zuversichtlich. Alle pathologischen Befund von den mitrausgenommenen Lymphknoten und auch die Proben vom Teil der Speiseröhre, der noch drin ist, waren ohne Befund. Puhh! Der Chirurg sagt, er braucht keine Chemo, da alles weg ist und keine Metastasen irgendwo zu finden waren. Der Onkologe möchte eine Chemo machen, warum erfährt er aber erst in einem Gespräch am 4.6.. Mein Papa will keine Chemo, da ja alles weg sei und alle weiteren Gewebeproben ohne Befund. Reicht das wirklich? Braucht man dann keine Chemo? Wenn nirgendwo etwas weiteres gefunden wurde bei all den Untersuchungen im KH? Ich wünsche es mir sooo sehr, bin aber auch so unsicher. Der Weg wird auch so schon schwer genug mit der Umstellung ohne Magen, vor allem, da mein Papa eher pessimistisch veranlagt ist. |
#2
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AW: Chemo oder nicht ?
Gar keine Meinungen oder Erfahrungen?
Schade! Mein Papa sieht schlecht aus, nimmt weiter ab, da ihm alles in der Speiseröhre brennt, wie er sagt. Auch kommt ihm nach 3-4 Bissen der Speisenbrei wieder hoch und er muss spucken. Er mag schon nicht mehr essen, was ja verständlich ist, aber doch sein muss. Er tut mir so leid. |
#3
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AW: Chemo oder nicht ?
Hallo.
Mein Paps hat auch Magenkrebs. Ihm wurde der komplette Magen und die Gallenblase entfernt. Lymphknoten wurden auch entfernt, waren aber nicht befallen. Es lag aber eine Invasion in die Lymphgefäße (L1 lt. Befund) vor. Deswegen wurde auch eine adjuvante Chemo empfohlen. Mein Dad will sich aber erst nach (oder ggf. während der Kur) entscheiden, ob er diese auch macht, da die adjuvante Chemo nach Magenentfernung lt. Studien das Rückfallrisiko nicht wesentlich senken soll. Ich würde euch raten, das Gespräch erst mal abzuwarten. Ich war am Anfang auch alles andere als begeistert, dass mein Dad die Chemo evtl. nicht machen will. Nach vielen Gesprächen mit den Ärzten bin ich nun aber ein wenig ruhiger. Paps hat so verdammt viel abgenommen und auch bei ihm ist das mit dem essen immer noch schwierig, wenn es auch langsam aufwärts geht. Er weiß am besten, was er sich zumuten kann und will. Ich respektiere seine Entscheidung und unterstütze ihn, wie es nur geht. Das solltest du auch versuchen bzw. erst mal abwarten, warum der Onkologe die Chemo empfiehlt. Sei für ihn da, aber pass auch auf dich auf. Es ist ein harter, langer Weg. Dein Papa muss erst mal in das neue Leben finden - physisch und psychisch ist das eine enorme Veränderung. Gebt ihm und euch Zeit. Alles Gute. Wenn du reden magst, gerne auch per PN. Lena |
#4
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AW: Chemo oder nicht ?
Hallo Mutzebaer,
wenn Deinem Vater nach 3 Bissen das Essen wieder hoch kommt, liegt der Verdacht nahe, dass sich eine Stenose zwischen Spei- seröhre und Ersatzmagen gebildet hat. Dem muss schnellstens mittels Gastroskopie nachgegangen werden. Beim Erbrechen gelangen auch Verdauungssäfte in die Speise- röhre und führen zu Sodbrennen. Lasst Euch vom HA Ulcogant verschreiben, das Mittel schützt die Spreiseröhre und lässt das Sodbrennen verschwinden. LG Wolfgang |
#5
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AW: Chemo oder nicht ?
Hallo Lena,
ich schätze auch, wir brauchen alle mehr Geduld, vor allem mein Papa. Aber das genau wie Optimismus sind nicht gerade seine Stärken. Es ist schwer, aber da müssen wir nun alle durch. In eine Reha will mein Papa leider auf gar keinen Fall. Einerseits kann ich das gut verstehen, denn er liebt seinen Garten und seinen Hund und ist froh zuhause zu sein und das zu haben. Andererseits denke ich, es würde ihm gut tun, auch sich auszutauschen mit anderne betroffenen. Aber wenn er nicht will, was soll man machen. Der Onkologe hat sich erst einmal alles angehört und angeschaut und ihm noch Tipps gegeben. Er wird die Unterlagen noch einmal genau durchgehen und erst dann eine Empfehlung abgeben. Das fanden meine Eltern schon mal ganz positiv, dass er nicht direkt meinte, Chemo muss sein. Ich wünsche Euch auch viel Kraft! Nicole |
#6
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AW: Chemo oder nicht ?
Hallo Wolfgang,
der Onkologe meinte Mittwoch wohl auch so etwas, daher war mein Papa heute bei einer Spiegelung, also Schlauch schlucken. Da ist aber wohl alles gut und nichts verengt oder so. Die Speiseröhre wäre noch leicht entzündet. Danke für den Tipp mit dem Mittel, das werde ich meinem Papa morgen direkt sagen, damit er Montag seinen HA darauf ansprechen kann. LG, Nicole |
#7
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AW: Chemo oder nicht ?
Leider verträgt mein Papa das Ulcogant nicht,
er erbricht es kurz nachdem er es genommen hat. Hat noch jemand eine andere Idee? Geändert von Mutzebaer (05.06.2012 um 10:09 Uhr) |
#8
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AW: Chemo oder nicht ?
Hallo Nicole,
tut mir leid, dass Dein Vater das Ulcogant so pur nicht verträgt. Besorge Dir in der Apotheke Reisschleim -gibt es auch bei DM- Markt oder Müller Markt- und mache etwa 30 ml Schleim davon und mische das Ulcogant unter. Sollte er dies auch nicht vertragen, gib ihm dann für ein paar Tage mehrmals täglich eine kleine Portion Reisschleim -etwa 20 - 30 ml - . Am besten vor und nach den Mahlzeiten. Bietet halt nur einen geringen Schutz, aber besser als nichts. LG Wolfgang |
#9
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AW: Chemo oder nicht ?
Hallo Wolfgang,
danke, das werde ich direkt heute besorgen und dann wird das ausprobiert. Leider hat ein Blutbild von letzten Mittwoch leicht erhöhte Tumormarker ausgewiesen. Man! Kann das noch von der OP sein, die am 7.5. war? Oder müssten die normal sein, wenn wirklich alles weg ist. Ach nee, irgendwie kommt keine Ruhe rein. Nicole |
#10
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AW: Chemo oder nicht ?
Hallo Nicole,
mach Dir mal wegen dem erhöhten Tumormarker kein Kopf- zerbrechen. Alle Tumormarker, auch der von Magenkrebs, sind bei Entzündungen erhöht. Die Speiseröhrenentzündung steht ja fest, zudem ist die op ja erst gute 3 Wochen her, so dass im Bauchraum auch noch leichte Entzündungen sein dürften. Wenn Dein Vater beim Essen immer noch erbricht, bitte den HA die Bauchspeicheldrüsenwerte zu kontrollieren. LG Wolfgang |
#11
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AW: Chemo oder nicht ?
Zitat:
Wobei die Werte vom Tumormaker keine gesicherten Ergebnisse sind. Auch schwanken diese Werte sehr. Erbrechen nach einer solchen Op, spricht auch dafür das man so kurz nach dieser OP einfach noch nicht alles verträgt, was ja auch normal ist! Hält sich dein Vater an die Regeln die man nach einer solchen OP bekommt? http://www.mri.tum.de/system/files/M...ktion_1205.pdf
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________________ Viele Grüße Rickerl |
#12
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AW: Chemo oder nicht ?
Ich bin fix und fertig!
Und ich verstehe überhaupt nicht, wie der Chirurg meinen Eltern sagen konnte, der histologische Befund nach der OP sei gut und alles weg. Ich habe den Befund gestern in die Finger bekommen bei meinen Eltern und genau gelesen und das hat mir die Sprache verschlagen. Denn von den 17 Lymphknoten, die rausgenommen wurden, waren 12 befallen. Genau steht da: UICC-Klassifikation: pT3, pN3a (12/17), pL1, V0, G3, R0. Gastrektomiepräparat mit einem zum Teil unterminierend wachsenden, die Subserosa infiltierenden, gering differenzierten Adenocarcinom (diffuser Typ nach Lauren) im Bereich des Corpus sowie des oesophago-gastraöem Übergangsbereichs. Der paragastrale Resektionsrand tumorfrei, Der orale Resektionsrand mit unterminierend wachsenden Anteilen des Adenocarcinoms. Der aborale Resektionsrand tumorfrei. Im paragastralen Fettgewebe 12 weitere Lymphkontenmetastasen in insgesamt sechzehn Lymphknoten. Oesophago-enterales Anastomosenpräparat mit tumorfreien Oesophagus und Dünndarmresektionsrändern. Tumorfreie Oesophagus- und Dünndarmwandexcidate (Anastomosenringe). Jetzt verstehe ich auch, warum die anderen Ärzte eine Chemo wollen. Heute um 18:00 Uhr ist ein ausführliches Gespräch mit dem Onkologen. Mein armer Papa! |
#13
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AW: Chemo oder nicht ?
Ich kann dich verstehen, der path. Befund ist nicht gerade gut, aber auch nicht unbedingt vernichtend!
Der Chirurg hatte Recht, er hat alles operiert, der Resektionsrand ist tumorfrei. Das ist schon mal sehr wichtig und gut. Allso alles sichtbare wurde operiert. Es wird zu Chemo bzw. Anschlußbehandlung geraten werden, da man nicht weiß ob noch etwas, das noch nicht sichtbar ist, im Körper verblieben ist? Eine Gewissheit gibt es nicht! Nicht mal anhand eines CT könnte man da jetzt was sehen. Was mich bedenklich stimmt ist die Aussage Zitat:
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________________ Viele Grüße Rickerl |
#14
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AW: Chemo oder nicht ?
Der Onkologe ist krank, die Sekretärin hat gerade angerufen und abgesagt.
Neuer Termin steht noch nicht fest. Menno, länger warten, länger in Ungewißheit. Warum stimmt Dich das bedenklich? |
#15
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AW: Chemo oder nicht ?
Wenn der Onko krank ist, ist leider so Eine Woche früher oder später ist da jetzt nicht so wichtig, man wird eh eventuell noch warten mit Chemo bis der Allgemeinzustand etwas besser ist. Sonst muß man damit rechnen die Chemo abbrechen zu müssen.
Aber ich weiß die Ungewissheit macht einen verrückt, aber damit muß man leben, das muß man lernen. Auch heute bin nich noch nervös wenn mein Partner beim Doc ist, könnte ja was finden!?! Aber ich versuche das immer mehr abzulegen, denn ich merke es macht mich kaputt und einer muß stark sein, glaub mir ich weiß wovon ich rede. Die Subserosa ist lockeres Bindegewebe unter der Serosa (die Körperhöhle auskleidende Haut) die Flüssigkeit bilden kann, das Bauchfell. Ich hoffe ich habe das nun richtig und soweit verständlich erklärt. Sobald Metas im Bauchfell vorhanden sind, ist eine Heilung ausgeschlossen. Also die Schicht vor dem Bauchfell war betroffen, daher meine Bedenken. Aber da muß nichts sein, bitte nicht verrückt machen, aber auch darauf hinweisen, oder die Befürwortung einer Chemo daher verstehen! Magenkrebs "wandert" von Mageninneren in der REgel durch die vielen einzelnen Schichten des Magens hindurch. Daher bei deinem Vater im Befund die Beschreibung pT3 = Penetration der Subserosa, noch keine Infiltration benachbarter Strukturen Also bitte richtig verstehen, es ist laut path. Befund nur Subseros betroffen! Wartet mal ab was der Onko sagt, er hat damit täglich zu tun, es ist kein leichter Weg der kommen wird, mal steiler mal flacher, aber es ist zu schaffen, gebt die Hoffnung nicht auf.
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________________ Viele Grüße Rickerl |
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