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Alt 14.01.2009, 15:33
Benutzerbild von Cora
Cora Cora ist offline
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Registriert seit: 20.11.2008
Ort: Main-Kinzig-Kreis
Beiträge: 270
Daumen hoch Keine Zeit für Krebs

Hallo,

ich beobachte an mir etwas, was ich nicht richtig einordnen kann, und was ich hier mal versuchen will, in Worte zu fassen.
Ich habe Krebs, fühl mich aber nicht so
Vor 6 Jahren wurde ich brusterhaltend operiert, Mammacarcinom links.
Danach 23 Bestrahlungen, die ich retaltiv gut weggesteckt habe, und das wars dann. Mir ging es wieder richtg gut. Natürlich habe ich alle Nachsorgeuntersuchungen gemacht. War immer alles okay, und für mich war das Thema Krebs sowieso abgeschlossen.
Im April 08 bekam ich Schmerzen und nach langem Suchen wurden Metas in den Knochen festgestellt (im ganzen Körper). Hormonrezeptoren positiv, deshalb AHT mit Femara, alle 4 Wochen Bisphosphont-Infusion, und gut eingestellte Schmerttherapie.
Nach der Diagnose bin ich aus allen Wolken gefallen, hab mich bei meiner Freundin ausgeheult, und dann hab ichs angepackt.
Ich habe keine nennenswerten Nebenwirkungen, ich bin eben nur nicht mehr sehr belastbar, körperlich wie seelisch, und vermeide Veranstaltungen mit großen Menschenansammlungen.

Was mich nun so verwundert ist, dass ich mich irgendwie immer noch nicht wirklich als Krebskrank sehe. In meinem Leben ist immer so viel los -- meiner ältesten Tochter wurde grade die Gebämutter entfernt, meine andere Tochter ist schwanger, und war mit Verdacht auf Fehlgeburt im Krankenhaus. Jetzt zieht sie um, weil ihre wohnung nicht kindgerecht ist, mein Sohn ist grade arbeitslos geworden, mein Mann, von dem ich schon lange getrennt lebe, ist Spielsüchtig und versucht immer sich quer durch die Familie Geld zu leihen.
Meinen Freund (der liebste Mann der Welt) habe ich vor einem Jahr durch Dummheit vergrault, aber wir stehen noch in Kontakt und ich kämpfe um einen Neunanfang, weil ich ihn sehr liebe.
Und überhaupt rufe ich immer hier, wenn jemand Hilfe braucht.
Dazu kommen finanzielle Sorgen, weil das Krankengeld knapp ist.

Das alles hält mich so auf Trab, dass ich irgendwie gar keine Zeit habe, über meinen Krebs nachzudenken, oder gar Angst vor der Zukunft zu haben.
Ich gehe einfach davon aus, dass alles gut wird.
Meine Freundin, mit der ich darüber mal geredet habe, meint ich mache das sehr gut. Ich würde mich nicht zu sehr in meinen Krebs reinsteigern, es aber auch nicht verdrängen.
Hier im Forum fällt mir immer wieder auf, wie gut die meisten hier informiert sind, und ihre Diagnose bis ins kleinste Detail kennen.
Das hat mich etwas nachdenklich gemacht.
Ich bin mit Sicherheit kein leichtfertiger Mensch, eher das Gegenteil, aber irgendwie kann ich meinen Krebs nicht so richtig ernst nehmem. Es gibt so viele wichtige Dinge um mich herum. Was jetzt aber nicht heißen soll, dass ich nicht auf mich aufpasse. Ich achte schon auf mich und die Signale meines Körpers.

Es ist jetzt leider doch ein sehr langer Text geworden, aber ich mußte das einfach alles mal hier aufschreiben.
Vielleicht ist ja jemand hier der dazu eine Meinung hat, oder dem es vielleicht ähnlich geht?
Puuhh das war anstrengend
Danke fürs Zuhören
Cora
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