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Krankenakte meines verstorbenen Vaters
Hallo!
Ich habe schon relativ lange mit dem Gedanken gespielt die Krankenakte bzw. die CT und Röntgen Aufnahmen meines vor drei Jahren verstorbenen Vaters einzusehen. Vor einer Woche habe ich mich damit schriftlich an das betreffende Krankenhaus gewandt, eigentlich mit der festen Überzeugung das ich als Tochter ein Recht darauf hätte diese einzusehen oder sogar zu bekommen (natürlich als Kopie oder so) Jedoch teilte man mir dann mit das dies aufgrund der ärztlichen SChweigepflicht und des Datenschutzes nicht möglich wäre. Ich muss zugeben ich war in diesem Moment richtig verzweifelt, alles was mir im Kopf rumspukte war das ich jetzt niemals die ganze Wahrheit wissen werde. Es ist leider so, dass ich damals erst 14 war und meine Eltern was Auskünfte der Krankheit gegenüber betraf mir nur das nötigste sagten. Jedoch ist es auch so, das meine Mutter auch nicht alle Einzelheiten wusste, einfach aus dem Grunde weil einfach zwischen Diagnose und Tod so wenig Zeit lag und sie auch vieles nicht merken konnte vllt. auch verdrängt hat. Für mich ist dieses Halbvollständige wissen jedoch unerträglich. Mein Vater hatte Lungenkrebs und Metastasen. Ich möchte einfach wissen was genau war. Es mag vllt total hysterisch und kleinkariert klingen, aber es wprde mir helfen damit abzuschließen (so weit das überhaupt möglich ist) und es würde mich etwas zur Ruhe kommen lassen. Aber ich weiß nicht was ich tun soll. Ich dachte die ärztliche Schweigepflicht kann nach mutmaßlichem Willen des Verstorbenen auch aufgehoben werden (ich weiß das mein Vater nichts dagegen gehabt hätte wenn ich die Krankenakte sehen würde) Kann das Krankenhaus mir eine Einsichtnahme wirklich verweigern?? Vielen Dank schonmal im Voraus, ich habe leider viel zu wenig Ahnung von allem um dies beurteilen zu können |
#2
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AW: Krankenakte meines verstorbenen Vaters
Hallo Miss You,
ja, das Krankenhaus darf dir eine Einsicht in die Krankenakte verweigern. Sie werden evtl. nur deinem Hausarzt bei Verdacht einer eigenen Erkrankung (Lungenkrebs) einige Auszüge zusenden, damit Vergleiche von pathalogischen Befunden gemacht werden könnten. Als Alleineerbin könnte man sie über einen Anwalt anfordern, aber das ist nicht immer mit Erfolg gekrönt. Du oder deine Mutter könntet euch an den behandelnden Hausarzt deines Vaters wenden, ihn bitten mehr über die Krankheit aufzuklären. Er kann aber nur generelles dazu sagen, vielleicht auch ein bißchen mehr, wenn er möchte. Details bringen dich in der Trauerarbeit aber nicht wirklich weiter, obwohl das der Wunsch vieler Hinterbliebenen ist. Oft gedacht wird, wenn ich alles haargenau bis ins kleinste Detail weiß, dann komme ich weiter. Es öffnet eine neue Schublade, welche du dann bis in die letzte Ecke recherchieren wirst.... das kann eine neue sehr schmerzhafte Welle auslösen.
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Jutta _________________________________________ |
#3
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AW: Krankenakte meines verstorbenen Vaters
Liebe Jutta!
Das sehe ich etas anders! Du sagst Details würden sie nicht weiter bringen! Woher willst Du das denn wissen? Ich habe den kompletten Autopsiebericht meines Vaters gelesen (von der BG) und MICH hat es sehr wohl weiter gebracht! Klar, hat es mir auch weh getan, wusste ich doch aber hinterher, dass mein Papa wirklich mehr als Chancenlos war und es "besser" so war, dass es damals so schnell ging! Ich finde Deine Aussage mehr als pauschalisierend, jeder Mensch ist anders! Und wenn Miss You der Meinung ist, ihr würde sowas helfen, finde ich, hat keiner das Recht ihr zu sagen, dass ihr das eh nicht hilft! Erfahrungen formen unser Leben, das geht aber nur wenn man denjenigen Erfahrungen auch erfahren lässt! Liebe Miss You, Du bist noch sehr jung! Ich kann Deinen Wunsch verstehen, ich hatte den gleichen! Ich habe damals die Frau von der Berufsgenossen gefragt ob ich eine Kopie bekomme, da ich Antragsteller war, ging das ohne Probleme! Die Ärzte haben recht, die Schweigepflicht geht über den Tod hinaus! Bei irgendwelchen Vollmachten, die Deine Mutter vlt hat, könnte man da aber vlt was machen! Du bist noch nicht volljährig, warte noch ein Jahr, dann kannst Du auch den Arzt Deines Vaters persönlich aufsuchen, und ihn um ein Gespräch bitten! Manchmal sind Ärzte auch nur Menschen und beantworten Dir vlt Deine Fragen... Mein Pa hatte übrigens auch Lungenkrebs, und es dauerte nur 38 Tage von Diagnose bis zur endgültigen Reise! Wenn Du Fragen hast, schreib mir einfach ne PN! Lg Sanni
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The best and most beautiful things in the world cannot be seen or even touched. They must be felt with the heart. Papa ich liebe Dich! |
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