#1
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Angst und Schrecken,keine Antworten!
In meiner Vorstellung habe ich schon etwas geschrieben.
Es geht um meinen Freund der nichts hören und nichts wissen will Er verfährt nach der Vogel Strauß Politik. Er denkt, die Ärzte werden schon alles richtig machen.....allerdings fährt er ihnen sofort über den Mund, wenn sie erklären wollen Seine Sichtweise, er hat Krebs,wird behandelt und alles wird wieder gut. Genau das ist auch der Grund warum ich hier gelandet bin. Ich fühle mich alleine gelassen. Er ist im Krankenhaus gewesen die Endbesprechung sollte Nachmittags sein, ich bin zu dem Zeitpunkt im Krankenhaus eingetroffen.....die Besprechung fand am Vormittag statt. Den Arztbericht habe ich gelesen und mir im Internet einige Informationen beschafft. Ich wollte mit meinem Freund darüber sprechen....er hat das Gespräch abgeblockt. Mein Freund soll an einer Studie teilnehmen ...er hat zugestimmt ! Zum Besprechungstermin bin ich mitgewesen. Die Ärztin wollte erklären,wurde von meinem Freund unterbrochen mit der Nachfrage, wann geht die Behandlung los.... Sie hat dann den Plan erklärt und fertig Ich habe dann nachgefragt was CT 4 N3 M 1b bedeutet Das ist die Ablagenummer für die Krankenakte (ich wusste,das kann nicht sein) Warum wurde ich belogen? Ein paar Tage später wollte ich mit der Ärztin sprechen.....Es gibt eine Vollmacht von meinem Freund, dass ich Auskunft bekomme darf Da mein Freund nichts wissen will erhoffte ich mir ein offenes Gespräch ohne Beisein meines Freundes.... Antwort....es gibt keine Antworten, für unsere Beziehungsprobleme könnte man nichts....wenn er nichts wissen will, dann habe ich es hinzunehmen. Ja, er hat Krebs aber ich will und soll ihn begleiten. Irgendwie komme ich mir verraten und verkauft vor Er ist im Stadium 4 und wir warten auf eine Palliative Chemotherapie So, laut Arztbericht Danke fürs zuhören Gruß Moni |
#2
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AW: Angst und Schrecken,keine Antworten!
Hallo Moni ,
Erstmal hallo auch wenn der Anlass mehr als bescheiden ist. Es tut mir sehr leid für euch !! Dein partner befindet sich in einer absoluten ausnahme situation !!! Vielleicht lässt sich das wachstum bremsen und ihr gewinnt lebenszeit ! Ich drücke fest die daumen. In welchrr studie ist er denn aufgenommen worden ? Lg und gib die hoffnung nicht auf !! |
#3
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AW: Angst und Schrecken,keine Antworten!
Liebe Moni, ich kann deine Verzweiflung gut nachvollziehen. Ich habe meinen Mann an Krebs (Pleuramesotheliom) verloren.
In dieser Situation kann man nur schlecht Ratschläge geben. Dein Freund ist am Boden zerstört, er ist nicht bereit, er kann es einfach nicht. Du bist auch nicht bereit ,und wer ist das schon? Mein Mann konnte nicht darüber reden, und ich habe es akzeptiert und das Leben so normal ,wie es nur geht, zu gestalten versucht. Ich bedauere es sehr. Vieles ist ungesagt geblieben. Die Psyche leidet darunter enorm.Aber das Einzige, was mich trösten kann, wir haben diese Zeit trotz der fatalen Diagnose, einfach in Liebe und Frieden gelebt. Ob meinem Oleg das Ernst der Lage bewußt war ,denke ich schon.Er war hochintelligent. Mit der Tatsache ,dass er bald sterben muß, wollte er nicht konfrontiert werden. Gekämpft hat er bis zum Ende. Ich werde ihn immer bewundern... Sei einfach da für ihn und gib ihm viel Liebe. Wende dich an einen Psychologen. Ich wünsche euch beiden viel Zeit gemeinsam und viele schöne Tage. Hoffe nicht ohne Zweifel, zweifle nicht ohne Hoffnung. Seneca Viel Kraft!! |
#4
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AW: Angst und Schrecken,keine Antworten!
Hallo Moni,
ja - man liest Deine Verzweiflung und auch Deine Wut, weil Du dich so ohnmächtig fühlst. Auch ich denke, Dein Freund ist in einer absoluten Ausnahmesituation - vielleicht ist er selber geschockt und wahrscheinlich will er Dich auch nicht belasten. Es gibt viele Menschen, die eine solche Krankheit mit sich selbst abmachen wollen. Menschen, die nicht reden können, weil das Chaos in ihnen tobt und sie selbst gar nicht wissen, was sie denken oder fühlen sollen. Vielleicht klingt es hart für Dich (aber ich meine das NICHT böse): ich kenne das, was Du durchmachst auch von vielen anderen Angehörigen. Oft klingt es so, als wenn man denkt, man hätte den ureigenen Anspruch, alles zu erfahren. Hier muss man seinen eigenen Egoismus mal zurückstellen, denn das "Aufgebrachtsein" hilft niemandem und sorgt zudem für eine belastende Atmosphäre zwischen euch. Es ist die Krankheit der Erkrankten, in diesem Fall: es ist seine Krankheit, mit der ER erst mal zurecht kommen muss. Und er teilt seine Gedanken dann, wenn er es will und bereit dazu ist - und vielleicht teilt er sich dann sogar jemand anderem mit als Dir. Überleg mal: wie soll er mit Dir über seine Ängste sprechen, wenn er sieht, (was natürlich verständlich ist) wie panisch Du agierst? Atme erstmal lange AUUUUS und dann mach es wie beim Schmetterling: jagst du ihm hinterher, wirst du ihn nie fangen - aber bleibst du still und einfach da, dann lässt er sich vielleicht auf dir nieder. Und schreib Dir gerne hier die Seele frei. Herzlichst, Angie
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ... ... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ... ... I`ll see you when the sun sets!!! |
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