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Ich will leben
Seit Anfang Februar bin ich nun mit meinem Bronchialkarzinom beschäftigt. Ein ausgedehntes Plattenepithel mit Ausmauerung des Mediastinum mit Einflußstauung Vena Cava, liegt am Herz, an der Luftröhre (T4,Nx,M0,G3 ) und ist natürlich inoperabel. Das Ganze war 7,6 x 14 cm groß. Jetzt nach max. Strahlentherapie und 4. Cisplatin/vinoelbin zurückgegangen auf 7,6 x 7,6 cm. Hat jemand sowas schon länger überlebt? Ich brauche Hoffnung, da ich meine Kinder (9 und 13 Jahre) noch gerne weiter erleben möchte.
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#2
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AW: Ich will leben
Hallo Anneken !
Im Moment sind hier Ulla Krefeld , Mouse , Ekaka , Michaela Bs , Wolff66 --- Sammy1 , Thorax , Maria H. und ich konnten operiert werden . Bitte , bitte nicht die Hoffnung verlieren ! Hier bist Du gut aufgehoben und findest immer Ansprechpartner . Liebe Grüsse und alles Gute Biba |
#3
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AW: Ich will leben
Hallo Anneken!
Ich habe ein Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom T4 N2 M1. Das Karzinom in der Lunge war zwar nur 2 x 3 x 4 cm groß, aber auch nicht operabel. Es gab Metastasen im Kopf und am 12. Rippenwirbel. Bis Ende April bekam ich nur Chemos in wöchentlichen Abständen, erst Taxol und Carboplat, nach einer allergischen Reaktion auf Carboplat dann Taxotere und Gemzar. Der Befund Ende April nach Gesamtkörper-MRT war: Lungenkarzinom nur noch zu 10 % vorhanden, Metastase im Kopf völlig verschwunden, Metastase am Wirbel nur noch zu unter 50 % vorhanden. Seit Anfang Mai bekomme ich jetzt Bestrahlung, unterstützt durch Dauermedikation mit 5FU und 1 x wöchentlich Taxotere. Zum Zeitpunkt, als man den Krebs feststellte, wollte man mich aufgeben. Meiner Frau sagte man, sie solle mich nach Hause nehmen, alles hätte keinen Zweck, eine Chemo würde ich nicht überleben. Zum Glück hatten dann andere Ärzte das Sagen und wagten den Versuch. Wie man jetzt sieht, mit grandiosem Erfolg. Natürlich haben auch bei mir die Chemos Nebenwirkungen gezeigt, aber nichts, was sonderlich dramatisch war. Zur Zeit kann ich ein nahezu normales Leben führen und die Ärzte rechnen damit, daß es durch die Bestrahlung eine vollständige Remission geben wird. Sicher ist das eine Ausnahme, der Chefarzt der Onkologie sagte mir, derartiges hätte er in den 7 Jahren, in denen er in Lübeck ist, noch nicht erlebt. Womit ich das verdient habe, weiß ich nicht, aber ich bin der Überzeugung, daß alles ein großes Paket ist. Dieses Paket muss natürlich ärztliche Kunst enthalten, aber auch Selbstheilunbgskräfte und vor allem den Willen, nicht aufzugeben und zu kämpfen. Ich schrieb heute in einem anderen Thread hier folgendes: Zitat:
Ich bin nicht der Richtige für Fachfragen, aber sicher werden Dir andere mehr sagen können. Alles Gute Wolf |
#4
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AW: Ich will leben
Hallo Biba!
Bin froh zu hören, dass einige bis jetzt mit Erfolg gegen den Krebs gekämpft haben. In meinen Tagträumen versuche ich mir auch immer vorzustellen, wie mein Leben vielleicht in 2 Jahren aussieht. Leider reicht manchmal die Vorstellungskraft nicht aus. Dann versuche ich mich in den Alltag zu vertiefen und warte auf bessere Gedanken. Grüße Anneken07 |
#5
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AW: Ich will leben
Hallo Wolf66!
Schön, dass der Krebs so gut bei dir so gut zurückgegangen ist. Mach weiter so. Ich hoffe, dass sich mein Krebs auch noch weiter zurückzieht. An Wunderheilung versuche ich auch zuglauben. Oft spreche ich mit meinem Krebs und hoffe so das Wunder näher zu mir zu bringen. Bei mir war es mit den Hoffnungen am Anfang leider genau andersherum wie bei dir. Mir wurde Hoffnung gemacht, dass man nach der Strahlen und Chemotherapie vielleicht die OP noch nachholen kann. Seit gestern weiß ich leider, dass der Krebs nie operabel sein wird, sonst hätte ich auch nicht so eine starke Bestrahlung bekommen. Mein Krebs kann höchstens durch die Chemo gebremst werden. Grüße Anneken07 |
#6
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AW: Ich will leben
Hallo Anneken,
ich möchte dir mut machen. bei meinem dad wurde ende 2004 ein nicht kleinzelliges bronchial-ca. rechts mit pleurakarzinose und intrapulmonaler filialisierung festgestellt. nicht opperabel. sie gaben ihm (wenn überhaupt) nur ein paar monate. die klink hat sogar von einer chemo damals abgeraten. er hat sie durchgestanden und bestrahlungen. der tumor hat sich zurück gebildet, und er lebt heute noch!!! gut, es gab rückschläge. aber diese müßen bei dir nicht sein. jeder mensch ist anders. du hast wünsche und träume. und dies ist richtig und gut so. deine familie wird dir kraft geben. du ihr aber auch! ich wünsche dir alles liebe und gute. verliere nie den mut! Silke |
#7
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AW: Ich will leben
Hallo Anneken,
auch mein Vater hat ein Plattenepithelkarzinom T4N2M1 (2 Lebermetas), bei Diagnose ca 8cm groß,inoperabel. Er bekam die Diagnose im Februar 06- wir sind also seit knapp 16 Monaten dabei gegen den Krebs zu kämpfen. Einflussstauung an der oberen Hohlvene ist nach Chemos verschwunden, auch wenn der Tumor sich in der Größe kaum verändert hat. Er ist aber auch nicht mehr gewachsen. Mein Vater nimmt jetzt Tarceva, hat Cisplatin/Vinorelbin und Taxotere sowie einige Bestrahlungen hinter sich. Seine Cts sind seit fast einem Jahr stabil, es geht ihm körperlich eigentlich recht gut. Da der Tumor "ruhig" ist, werden die Lebermetastasen per Chemoembolisation behandelt, vielleicht können sie irgendwann per Laser entfernt werden. Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit und vielleicht schaffen die Berichte hier dir ein bisschen Mut zu machen!! Liebe Grüße Susanne |
#8
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AW: Ich will leben
Hallo Anke,
Danke für die Information, die Betonung auf den Worten, es geht "ihm heute noch! gut", erinnert mich wieder daran, nicht die Tage zuvertrauern, sondern jeden Tag zumindest eine für die Erinnerung schöne Sache zu erleben. Liebe Grüße Anneken07 |
#9
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AW: Ich will leben
Liebe Susanne,
danke, ich habe jetzt wieder etwas mehr Hoffnung geschöpft, vielleicht doch noch einige Ausflüge oder Urlaub mit den Kindern und meinem Mann zu erleben. Oder vielleicht auch noch mal was Schönes nur für mich zumachen ...... Es gibt soviele Möglichkeiten, hoffentlich. Liebe Grüße Anneken |
#10
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AW: Ich will leben
Anneken, Liebe,
Deine Gedanken kenne ich. Als ich die Diagnose bekam, setzte sich die Angst in mir fest. Die Angst als fester kalter Betonklotz. Die Angst kommt und geht. Das wirst Du merken. Niemand kann ständig mit Angst leben. Es ist einem der Boden unter den Füßen weggezogen, aber man bekommt einen neuen. Dieser neue Boden ist nicht ganz so gut wie der alte. Er hat viel Löcher, in die man fällt. Ich bin gerade in so einem, krabbel aber langsam wieder raus. Eines ist wichtig, selbst wenn man palliativ behandelt wird, fällt man am nächsten Tag nicht tot vom Baum. Es gab Zeiten, da fühlte ich mich körperlich absolut schwach und schlecht. Klar, Chemo! Aber das ging vorbei. Ich war im Urlaub. Flugreise in die Emirate. Das geht also! ich spiele wieder Golf. Das geht auch. Und glaube mir, das kann anstrengend sein. Du siehst, da ist noch Leben drin, reichlich Leben!! Biba hat uns alle aufgezählt. Sei also willkommen im Club! So traurig, wie der Anlass auch ist. Gemeinsam sind wir stark und wir schaffen das!!! Sei ganz lieb gegrüßt Christel |
#11
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AW: Ich will leben
Hallo Christel,
danke für deine Zeilen, krabbel schnell aus dem Loch. Ich finde es gut, wenn du so weit weg Urlaub machst. ich selbst habe ein bißchen Angst mich zu überanstrengen, Eine Freundin sagt mir " Schone dich lieber und arbeite an deinem Krebs. Aber ich weiß nicht, nur Kaffeetrinken und Autofahren reicht mir eigentlich nicht Lieber Gruß Anneken |
#12
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AW: Ich will leben
Liebe Anneken ,
das Leben soll Dir doch noch Freude bringen ! Mach einfach alles , was Dir gut tut . Bist Du in Psycho-Onkologischer Begleitung ? Das wäre auch wichtig , denn der Krebs hat uns ja wirklich den Boden unter den Füssen weggezogen . Von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr , wie es einmal war . Der Himmel nicht mehr blau , das Gras nicht mehr grün . Christel hat es schon gesagt , man bekommt einen neuen Boden . Aber es kostet auch etwas Arbeit . Wir alle Leben mit dem Krebs und der Angst mehr oder weniger gut , meistens aber doch mehr . Also , lass es Dir einfach gut gehen mit Deiner Familie ! Ganz liebe Grüsse Biba |
#13
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AW: Ich will leben
Hallo Biba,
Danke für den Brief. Leider bin ich nicht in psychoonkologischer Behandlung. Ich wohne auf dem Land, die Wartezeit für Psychologen soll über ein halbes Jahr liegen. Ich bin wohl in einer Naturarztpraxis bei einer Frau, die eine Weiterbildung in der Richtung gemacht hat. Vielleicht muß ich mich noch mal weiter umhören, aber die Tage sind immer viel zu kurz. Ein lieber Gruß von Anneken |
#14
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AW: Ich will leben
Liebe Anneken,
wie du schon merken konntest, sind hier etliche, die mit viel Zuversicht Chemos und/oder Bestrahlungen hinter sich gebracht haben. Dass Du Dir Sorgen machst, wie lange Du Deine Kinder noch begleiten kannst, haben wir wohl alle, egal wie alt unsere Kinder sind. Aber Deine sind ja noch sehr jung, also "hau rein", nimm alle Therapieangebote wahr, lass Dir vom Onkologen vielleicht auch Atemtherapie verschreiben, denn bei einer Krankengymnastin kannst Du auch die Seele baumeln lassen, mir geht es jedenfalls so. Er kann Dich auch an einen Psychologen überweisen, vielleicht klappt es doch schneller als erst in sechs Monaten? Ich wurde 2003 operiert, der re.Oberlappen entfernt. Bis September 05 ging ich ganz locker zu den Nachsorgen, dann wurde ein Rezidiv mit Pleurakarzinose festgestellt. Aber weisst Du was? Im Moment geht es mir so gut, statt einer Chemo nehme ich jeden Tag Tarceva ein, die zu einem Rückgang des Tumorgeschehens geführt hat, ich bin wieder viel fitter, die re. Restlunge ist besser belüftet... Ich schreibe Dir so ausführlich, damit du siehst, es ist noch lange nicht alles ausgeschöpft, Du musst Dich auch nicht über Gebühr schonen. Unternimm etwas, plane Euren nächsten Urlaub, gönne Dir was Schönes! Manchmal muss es gar nichts Aufwändiges sein... Im letzten Jahr bin ich direkt nach der Chemo allein in die USA geflogen und in diesem Jahr fliege ich mit meinem Sohn. Liebe Grüße Michaela |
#15
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AW: Ich will leben
Hallo Michaela,
Danke für deine Antwort. Ich denke, ich werde es wirklich noch mal mit einem Termin beim Psychologen versuchen. Heute bin ich aber schlecht drauf, weil ich für die nächsten 3 Tage zur 5. Chemo ins Krankenhaus muß. Es ist etwas beruhigend für mich, dass nach der 1. Chemoserie noch andere Sachen wirken können. Wenn alles mit den Chemos jetzt klappt, wollen wir vielleicht auch in die USA. Tickets habe ich noch von vor meinem Befund. Ich habe wohl ordentlich Angst, wenn ich mit dem Krebs so weit weg fahre. Na ja, bis dahin sind es ja noch paar Wochen. Liebe Grüße Anneken |
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