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#1
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Hallo zusammen, mein Bruder (20 Jahre) hat vor einigen Wochen die Diagnose Hodenkrebs Stadium IIIA mit guter Prognose erhalten. Daher muss er drei Zyklen PEB machen, wovon er jetzt 2 ganz hinter sich hat. Leider schlug die Chemo bei ihm extrem aufs Blut und dabei vor allem auf die Neutrophile, dies so stark, dass er eine akute Neutropenie hat. Vor dem zweiten Zyklus bekam er Filgrastim zur Anregung des Knochenmarks, damit er rechtzeitig mit dem zweiten Zyklus beginnen konnte. Den letzten ambulanten Termin haben die Ärzte aufgrund der schlechten Blutwerte beim ersten Zyklus sogar ausfallen lassen. Wie zu erwarten ist auch nach dem zweiten Zyklus der Wert für die Neutros auf 0 gesunken. Plötzlich weigern sicher jedoch die Ärzte ihn zu stimulieren. Stattdessen sei das alles kein Problem mehr, es wird trotzdem morgen mit dem dritten Zyklus gestartet. Dies verunsichert uns alle strak, da vor dem zweiten Zyklus ja sehr wohl stimuliert wurde und auch in einigen Patientenaufklärungen zur PEB steht, dass die Neutros mindestens auf 1 (also 1000/microliter) sein sollten.
Hat dieses Problem schon einmal jemand gehabt und kann uns vielleicht besser aufklären als die behandelnden Ärzte es tun? Auf die Frage, was gegen eine erneute Stimulation spricht, erhalten wir seit 2 Wochen keine zufriedenstellende Antwort außer, er sei so jung, sein Körper würde sich von selber erholen. Vielen Dank im Voraus! |
#2
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Normal ist es auch kein Problem wenn er keine Infektion bekommt. Das heisst es müsste halt in einen sterilen Raum und sollte nur mit Mundschutz usw. kontaktiert/behandelt werden.
Hört sich jetzt böse an und nimms mir nicht krumm aber lieber leben mit ner kurzzeitigen Neutropenie als sterben am Hodenkrebs - und das wird er wenn die Chemo nicht durchgezogen wird. Wieso er die erwartete Aufbauspritze nicht bekommt weiss ich nicht aber hier würde ich einfach mal den Ärzten vertrauen... oder du holst dir eine Zweitmeinung dazu im HK-Board ein... Ist er in nem Dorfkrankenhaus, in nem richtigen Klinikum, in nem Schwerpunktklinikum oder Uniklinik in Behandlung? Er muss halt jetzt echt alles meiden, wo er sich anstecken könnte. EDIT: Ich hatte Stadium 2A - ebenfalls 3 Zyklen PEB - die erste Woche des jeweiligen Zyklus war ich stationär unter ständiger Überwachung - die restl. zwei Wochen eines jeden Zyklus hab ich mich mit meiner Frau und meinen Katzen daheim verbarrikadiert und meine Frau hat sich und alles was sie berührt hat immer desinfiziert und gereinigt. War zwar mühseelig aber es ist zu schaffen, Keime/Bakterien/Viren einigermaßen fernzuhalten - haben wir ja an Corona gesehen. Kontakt einschränken, hände desinfizieren - und vielleicht eine Zweitmeinung einholen. Geändert von Rosebud (01.08.2025 um 10:46 Uhr) |
#3
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Danke für deine Antwort. Das die Chemo natürlich durchgezogen werden soll, ist mir klar. Mich verwundert nur der Umgang mit der Stimulation und der Situation an sich. Beispielsweise setzen die Schwester keine Masken auf, obwohl ich sie auf seine Neutropie hingewiesen habe. Auch stand sogar kurz im Raum, dass er einen Zimmernachbarn bekommen soll. Werde aber dann noch einmal nachhacken, dass unbedingt mehr auf Isolationsmaßnahmen geachtet werden soll! Mich verärgert einfach der Umgang und die schlechte Kommunikation im Krankenhaus (und nein, es ist kein Dorfkrankenhaus, sondern ein großes mit eigener Urulogie), da meiner Meinung nach nicht der Patient und seine Familie auf die Einhaltung von Hygieneregeln ect. im Krankenhaus achten sollten müssen.
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#4
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Hallo,
ich kann zum konkreten Sachverhalt ("Neutropie") mangels Betroffenheit oder sonstiger Kenntnis leider nichts beitragen. Kann dir jedoch zustimmen, dass man - gerade in einer solchen gesundheitlichen Ausnahmesituation in der man sich eh schon befindet - sich von den "medizinischen Fachkräften" dann auch eine empathische Kommunikation wünscht/ ggfs. auch erwartet. Wenn das dann nicht passiert, ist man verunsicherter und unruhiger als sicher ohnehin schon. Nicht schön. Auf der anderen Seite vermute ich fast, dass es auf das hinausläuft, was schon "Rosebud" geschrieben hat: Das die Ärzte/ Ärztinnen wahrscheinlich das für die Tumor-Therapie Sinnvollste machen - und zwar die Chemo abschließend fortführen. Aber das ist auch nur einpersönliches Gefühl als Laie. Im Zweifel wirklich nochmal "mit Nachdruck" nachfragen/ hartnäckig bleiben, nachbohren (als Angehörige/r, dein Bruder ist vllt selber nicht wirklich dazu in der Lage aktuell..).. Sorry, dass ihr das erleben müsst, aber ich bin auch zuversichtlich, dass es bergauf geht, auch wenn es hart ist. PS Hatte Stadium IS, hatte Mitte Mai meinen dritten und hoffentlich letzten Zyklus. |
#5
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Meine Erfahrung mit PEB-Chemo und niedrigen Leukozyten
Ich hatte insgesamt drei Zyklen PEB-Chemotherapie und hatte nach jedem Zyklus das Problem, dass meine Leukozyten stark abgefallen sind. Das hat dazu geführt, dass ich jedes Mal etwa eine Woche im Krankenhaus in Umkehrisolation bleiben musste. Im ersten Zyklus war es besonders heftig: Ich habe mir zusätzlich noch eine Lungenentzündung eingefangen und musste fast drei Wochen im Krankenhaus bleiben. Trotzdem konnte die Chemotherapie wie geplant weitergeführt werden – lediglich eine Gabe Bleomycin musste bei mir ausgesetzt werden. Das Pflegepersonal und die Ärztinnen/Ärzte haben während der Isolation immer ihre Schutzausrüstung getragen. Nur die Reinigungskräfte anfangs nicht – darauf habe ich sie hingewiesen, und danach lief alles ohne Probleme. Am Ende ist zum Glück alles gut gegangen, auch wenn es zwischendurch echt nicht leicht war. |
#6
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Von meiner Seite her kann ich sagen , das ich nach jedem Zyklus , also nach der Woche stationär, an Tag 6 immer eine Leukospritze bekommen habe, unabhängig davon ob die Werte gut oder schlecht waren. Ich war auch nach dem 3.Zyklus nicht bei null.
Wärend dem 3.Zyklus war ich auch alleine im Zimmer , was auch gut war. Da es mir nicht wirklich gut ging. Kann aber jeder nachvollziehen der ne Chemo bekommen hat, das es eben keine Hustenbonbons sind . In der Zeit habe ich auch schon profelaktisch eine Maske angezogen bis der dritte Zyklus und danach auch vorbei war, isoliert habe ich mich auch . Und wenn ich zum Arzt bin, habe ich Maske angezogen, und auch Bescheid gegeben das ich ne chomo hatte und dadurch isoliert warten durfte und schneller dran kam. |
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