![]() |
![]() |
#1
|
|||
|
|||
![]()
hallo zusammen,
ich braeuchte mal bitte eure hilfe. vor ca einem halben jahr wurde bei meiner 30 jahre alten schwester bei einer routineuntersuchung durch den frauenarzt, ein knoten in der brust diagnostiziert. nach ein par weiteren untersuchungen stand sehr schnell fest, es handelt sich um brustkrebs. leider wurden auch metastasen in der leber festgestellt. nach mehreren arztbesuchen und verschiedensten meinungen diverser "spezialisten", wurde dann eine chemotherapie durchgeführt (im brustzentrum bochum). die chemo hat meine schwester eigentlich sehr gut verkraftet. nach der chemo waren die beiden metastasen in der leber verschwunden und man konnte mit der weiteren behandlung fortfahren. dies bedeutet eine amputation der rechten brust (ein wiederaufbau war zu dem zeitpunkt nicht sofort möglich). nun gings weiter mit hormontherapie und meiner schwester ging es physich und auch psychisch eigentlich sehr gut. die aerzte allerdings waren sich, was die weitere behandlung anging nicht einig. (ich versuche den sachverhalt mal mit meinen worten wiederzugeben, so wie ich es verstanden habe.) bevor die brust amputiert wurde, wurde ein stueck aus dem tumor geschnitten um es genauer zu analysieren. irgendein bestimmter wert bei dieser untersuchung war 3,5. nach der chemo hatte sich der tumor natuerlich verkleinert und veraendert. nach der amputation, wurde der tumor wieder untersucht und dieser bestimmte wert hatte sich auf ca 1 gesenkt. anhand dieses wertes wird ein medikament eingesetzt, welches gute erfolge bei dem aggressiven tumor, den meine schwester hat, vorweisen kann. eingesetzt wird es aber nur, wenn dieser wert 3 ueberschreitet. (dies war vor der chemo der fall) die aerzte im brustzentrum bonn, wo wir eine zweite meinung einholten, sind der meinung, meine schwester solle dieses medikament aufjedenfall bekommen. die onkologin in bochum allerdings meint, das medikament wuerde bei meiner schwester nicht helfen. die amputation ist jetzt ca 6 wochen her und seitdem gabs die hormontherapie. jetzt der schock !!!! gestern, bei einer erneuten untersuchung der leber wurden an den gleichen stellen wie zuvor, wieder 2 metastasen von je ca 1,8cm festgestellt. meine schwester ist am boden !!!!! meine eltern ebenfalls. meine schwester ist eigentlich eine starke persönlichkeit aber im moment gehts immer auf und ab. meine eltern oder auch ich wuerden zu gerne mal mit einem der aerzte sprechen. ich bin einfach der meinung, dass ich das ganze etwas nuechterner betrachte, als meine schwester. es gibt doch so viele fragen, die ich nem arzt stellen wuerde aber sie kommt von den terminen und kann kaum etwas berichten. so nach dem motto :"und ? hast du den arzt gefragt ob ....... ? "NEIN, ich hab andere sachen im kopf, lass mich in ruhe !!!" ich hoffe ihr versteht, was ich meine. was bedeutet die neuentstehung der metastasen ? heisst dass, es gibt wieder ne neue chemo ???? gibts ne möglichkeit fuer mich, mal mit einem der aerzte zu reden ? da muss mine schwester sicherlich einwilligen, oder ? naja, wenn jemand antwortet, wuerde ich mich sehr freuen. gruss totto |
#2
|
|||
|
|||
![]()
Hallo Totto,
das ist natürlich eine Entwicklung, die nicht so besonders gut ist und ich kann mir vorstellen, dass nicht nur deine Schwester ziemlich geschockt ist. Ich finde es aber toll, dass du versuchst ihr zu helfen, Informationen zu sammeln und sie unterstützt. Informationen wie Diagnose, Tumorgrading, mögliche Therapien usw. kannst du vom Arzt nur erhalten wenn deine Schwester dem zustimmt. Wenn sie das nicht will, kannst du sie vielleicht zum nächsten Termin begleiten und die Fragen stellen, die dir auf der Seele brennen, am besten vorher eine Liste anfertigen. Viele von uns nehmen zu solchen Gesprächen einen Angehörigen oder eine gute Freundin mit. Zum einen zur psychischen Unterstützung, zum anderen auch, weil Angehörigen usw. mitunter eine andere Fragestellung haben und die Antworten insgesamt das Bild besser abrunden. Und vier Ohren hören eben mehr als zwei. Zu dem besagten Rezeptor, der anfangs bei 3,5 lag und später nur noch bei 1,0, ich denke, es handelt sich hierbei um den HER-2-Rezeptor, der u. a. auch die Agressivität des Tumors bestimmt, je höher dieser Rezeptor ist, desto agressiver ist auch der BK, weil dadurch das Tumorzellen-Wachstum enorm forciert wird. Das Mittel dagegen ist der Antikörper Trastuzumab, das Medikament heißt Herceptin und ist normalerweise zugelassen bei metastasiertem BK mit einem Her-2-neu-Faktor von 3+. Oft wird es auch zusammen mit einer Chemo verabreicht, z. B. Taxol/Taxotere. Der Wirkstoff selber lagert sich direkt an die HER-2-Rezeptoren der Krebszellen an und dringt auch in den Zellkern vor, sodass die Zelle sich nicht mehr teilen kann, gleichzeitg aber auch andere Krebszellen nicht mehr andocken können. Da bei einem Faktor von 1+ gar nicht mehr so viele Rezeptoren an den Krebszellen vorhanden sind, macht die Aussage eurer Onkologin schon Sinn, aber vielleicht solltet ihr das noch einmal mit ihr aufnehmen bzw. eine dritte Meinung einholen (auf www.m-ww.de gibt es ein expertenmoderiertes BK-Forum, wo ihr unter Angabe des Tumorgradings auch eine Antwort erhalten könnt). Liebe Grüße
__________________
Birgit64 במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן |
#3
|
|||
|
|||
![]()
danke fuer die schnelle antwort birgit. du hast genau recht, dieses medikament heisst hercetin. jetzt wo du es genannt hast, ist es mir wieder eingefallen.
danke fuer den tripp mit dem forum, werde ich sofort ausprobieren. |
#4
|
|||
|
|||
![]()
habe gerade das forum mal nach herzetin durchsucht und festgestellt, dass es genau fuer das krankheitsbild meiner schwester zutreffen wuerde.
hat noch jemand erfahrungen mit diesem medikament ? wie wird es eigentlich verabreicht ? gespritzt ? infusion ? tablette ? wird bei der einnahme von herzetin grundsaetzlich noch eine chemotherapie gleichzeitig durchgeführt ??? danke für eure hilfe |
#5
|
||||
|
||||
![]()
Hallo Tooto,
erst einmal finde ich es toll, wie du deiner schwester zur Seite sehtst. Zu Herceptin kann ich dir sagen, ich bekomme es seit letzten Mittwoch. Und zwar bin ich in einer Studie (Hera-Studie). Wir in dieser Studie sollen testen, ob das Herceptin auch vorbeugend gegen Metastasen hilft. (Habe BK mit befallenen Lymphknoten, aber keine Metastasten) Auch bei mir wurde das Antigen Her 2 positv +++ entdeckt. Deshalb bin ich auch noch in diese Studie gerutscht im letzten Jahr. Also, verabreicht wird es als Infusion über etwa 2 Stunden. Ich habe es gut vertragen, bis auf einen einmaligen Durchfall hatte ich keine Nebenwirkungen. (bis jetzt .-)))) ) Die nächsten Gaben erfolgen immer alle drei Wochen und das ein Jahr lang. Man verspricht sich davon großen Erfolg. In einer Zwischenbilanz hat man festgestellt, dass Patienten die das Medikament schon bekamen bis zu 46 % weniger Rezidive bekamen. Das ist eine sehr hohe Quote. Ich hoffe man kann deiner Schwester auch dieses Medikament verabreichen, sie ist ja auch noch sehr jung. Hoffentlich konnte ich dir helfen, ansonsten kannst du mich gerne wieder ansprechen. Alles gute für deine Schwester und deiner Familie! (Dir natürlich auch) |
#6
|
||||
|
||||
![]()
Hallo Totto,
der Antikörper wird als Infusion in die Vene verabreicht, meist beim ersten Mal über 90 Minuten, danach einmal pro Woche über 30 Minuten - erprobt werden im Rahmen von Studien auch andere zeitliche Abstände. Kommt eine Chemotherapie mit Taxanen hinzu, erfolgt deren Infusion beim ersten Mal meist einen Tag später. Danach bekommen Patientinnen, wenn keine schweren Nebenwirkungen auftreten, beide Medikamente meist am gleichen Tag. Die Herceptin-Therapie wird so lange fortgesetzt, wie die Krebszellen auf sie ansprechen. Hier im Forum gibt es bereits Threads in denen auch über Herceptin diskutiert wird, klick einfach auf die Links: http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ight=Herceptin http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ight=Herceptin http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ight=Herceptin LG Gitti
__________________
Meine im Krebs-Kompass von mir verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung nicht verwendet und veröffentlicht werden. |
#7
|
|||
|
|||
![]()
Hallo Totto,
ich hab das Herceptin in 2003 18 x als Infusion bekommen, 12 Infusionen parallel zur Chemo mit Taxol. Chemo alle 3 Wochen, Herceptin wöchentlich, in den Wochen wo Chemo und Herceptin angesagt waren, hab ich's immer am selben Tag bekommen, erst das Herceptin, dann die Chemo. Das Herceptin selber hat keine Nebenwirkungen verursacht. Hab's auch nicht im Rahmen einer Studie bekommen, sondern weil ich Her-2-neu 3+ hatte und neben Metas in den Lymphknoten der Achsel auch Metas in Lymphknoten am Hals. Liebe Grüße
__________________
Birgit64 במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן |
![]() |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|