Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 31.05.2007, 15:53
Benutzerbild von Tay
Tay Tay ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.05.2007
Ort: NRW
Beiträge: 11
Unglücklich I miss you, Daddy... die Zeit lässt es nicht erträglicher werden!

Bei meinem Papa ist im August 2003 Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen an der Leber festgestellt worden.
Er war gerade 63 geworden und kam gerade in die Rente und er hatte vor, dass Leben endlich richtig zu genießen und mit meiner Mama mal schön in den Urlaub zu fahren.

Als ich davon erfurhr, konnte ich nicht essen, bin in ein tiefes Loch gefallen und habe niemanden richtig an mich rangelassen.

Mein Papa wusste nicht von Anfang an, wie schlecht es um ihn stand, weil man ihm die Hoffnung nicht nehmen wollte.
Anfang 2004 wurde ihm dann mitgeteilt, dass die Chemo nicht angeschlagen hat und dass er nicht mehr lange zu leben hätte.
Als er dann völlig aufgelöst nachhause kam, wusste ich nicht wie ich mich verhalten sollte Er hatte die Hoffnung bis zu diesem Tag nicht aufgegeben, aber dann ließ er seinen Kopf hängen.
Es tat mir soooooooo unendlich weh zu sehen wie er leidet und wie geschwächt er war, aber ich bin "davon gelaufen", war selten zuhause, weil ich Angst hatte mit der Wahrheit konfrontiert zu werden.
Als er dann ins Krankenhaus kam Ende Februar 2004 wussten alle, dass er nicht mehr lange zu leben hatte... ich wollte es immer noch nicht wahrhaben! Er wusste es auch ganz genau. Er hatte sich alles genaustens angeguckt, als er mit dem Krankenwagen abgeholt wurde und meine Mama hat gesagt, dass es aussah, als wenn er sich innerlich von seiner Heimat verabschiedet.
Ich war, wie so oft in der Zeit der Krankheit, nicht zuhause als er mit dem Krankenwagen abgeholt wurde.

Am 01.03.2004 ist er eingeschlafen und ich habe mich nicht lange bei ihm verabschieden können, weil ich super fertig war und nicht wusste, wie ich mit der Situation umgehen sollte.
Für mich war's schwer zu akzeptieren, dass ich meinen Papa mit 17 Jahren verliere... dass er einfach nicht mehr da ist und ich sein Lachen, seine Stimme nicht mehr hören kann... und dass ich ihn nicht mehr umarmen und küssen kann

Ich fühle mich immer noch sehr schlecht, weil ich mit meinem Vater nie richtig über die Krankheit geredet habe. Ich bin wirklich sehr viel weggewesen, weil ich Angst hatte seinen Leidensweg zu sehen!
Mich plagt immer noch der Gedanke, dass ich ihm damit weh getan habe, weil ich mich abgewendet habe. Ich wusste einfach nicht wie ich mit der Situation umgehen soll. Ich war 17 und fühlte mich in diesen Monaten wie ein kleines Mädchen.
Ich hätte ihm noch so viel zu sagen gehabt und ich würde ihm jetzt auch so gerne sagen, dass ich ihn über alles geliebt habe und es immer noch tue... ich wollte ihn nicht im Stich lassen

Ich bereue so sehr, dass ich mich der Situation nicht gestellt habe. Meine Mutter war auch, wie ich denke, sehr enttäuscht von mir ... ich fühlte mich absolut nicht in der Lage damit umzugehen!

Ich bewundere alle Menschen, die die Stärke haben ihren Mitmenchen in solch einer Situation eine Stütze zu sein. Es ist schön, dass es solche Menschen gibt und ich bin sehr traurig, dass ich nicht einer von ihnen war/bin.


Ich wünsche euch allen viel viel Glück und Stärke für den harten Weg (sei es als Krebskranker oder als Angehöriger eines Krebskranken).

GLG,
Tay
__________________
*R.I.P. Daddy - I miss you more than words can say and I love you from the deepest part of my heart <3*

^^You were an angel without wings on earth and now you're an angel with wings in heaven^^


If there's one thing in this world that I know is true
It's the love that I feel when I'm thinking of you
No ocean or mountain can keep us apart
Cause no one can take away someone who lives in your heart
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:51 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55