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#1
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Reaktionen in der Schule
Hallo,
ein geliebter Vater verstarb am 31.März an Krebs, an welchem genau kann man nicht sagen weil meine Mutter keine Opduktion wollte. Er hatte Metastasen im Hirn am ganzen Rücken und an den Ellenbogen (den Ursprungstumor hat man nie gefunden, man vermutet das es Hautkrebs war) Da ich 15 Jahre alt bin gehe ich noch zur Schule (9. Klasse). Ich bin gleich am nächsten Montag wieder zur Schule gegangen (mein Vater starb an einem Freitag und meine Schwester (17) woist noch nicht gegngen) mir war es aber wichtig mich nicht zu verkriechen, alle waren auch voll lieb zu mir haben zwar mit mir geredet aber mich auch ein bisschen abgelenkt. Bis auf eine das war echt der hammer, ich hab erfahren das die über mich gelästert hat das ich an dem Tag wieder in die Schule gagangen bin, und von wegen da hätte ich ihn nicht richtig geliebt oder würde nicht trauern. Ich war dann aber so dumm und hab mit einem Freund und einer Freundin darüber geredet und die haben sich so aufgeregt das die des ihren Eltern erzählt haben und die haben dann bei der angerufen und jetzt redet sie nicht mehr mit mir. In der letzten Phyik arbeit hab ich ne 6+ rausgekriegt aber mein Physik lehrer war voll lieb zu mir und sagt das er mir auf jedenfall die vier geben würde weil er wüsste woher diese note kommt (wobei ich glaube das es eher an meiner unbegabtheit in physik liegt) Schreibt bitte auch euere erfahrungen von der Schule hier rein. |
#2
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AW: Reaktionen in der Schule
Ich glaube schon, dass du das für dich richtige gemacht hast.
Und für dich das richtige zu tun war eben, dich nicht zu verkriechen. Hör nicht hin, was die anderen sagen, das beruhigt sich schon wieder. Wichtig ist, dass du mit dir im reinen bist und das was du machst vor dir vertreten kannst. |
#3
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AW: Reaktionen in der Schule
Liebe Lilja!
Es ist sehr, sehr traurig, dass du deinen Papa schon verloren hast. Ich habe drei Mädchen, die 17,20 und 22 waren als wir Abschied nehmen mußten. Bei allen dreien war es unterschiedlich. Unsere Kleine hatte nicht wirklich eine Wahl. Sie hatte einen Traum von ihrem zukünftigen Beruf. Darauf hat sie ein paar Jahre in der Schule und auch mit Praktika hingearbeitet. Für sie war die Zeit besonders hart, weil sie oft während der Krankheit allein mit dem "Papa" war und viel Trauriges mit ansehen mußte. Als er dann nun von uns gehen musste, in der Nacht - einen Tag später mußte unsere Jüngste 350 km weiter weg, für drei Tage, zum Probearbeiten fahren. Sie hat es fast zerrissen, aber sie ist gefahren, mit einem Freund und sie hat gearbeitet, wir haben gewußt unser Liebster hätte es so gewollt, so lange hatte sie es sich gewünscht...Er war immer so stolz, dass "seine Weiber" alles daransetzen ihre Träume zu verwirklichen, auch oder gerade, wenn man oft über seinen eigenen Schatten springen muss. Sie hat diese Lehrstelle bekommen und ist auch jetzt jeden Tag froh, dass sich ihr Einsatz gelohnt hat, sie liebt ihre Arbeit ! Meine beiden großen Mädchen, hatten auch zu kämpfen, habe auch mal "blau" gemacht, wenn sie sich ganz schlimm schlecht gefühlt haben. Sie haben gekämpft, ihren Weg zu finden, trotz Trauer, trotz Erwartungen, die an sie gestellt wurden. Lilja, auch du erlebst vielleicht unterschiedliche Phasen mit der Trauer umzugehen, aber bitte lass dich nicht durch die anderen verunsichern! Immer wird es jemand besser wissen, findet es falsch - egal was du tust. Du solltest es nicht anderen Recht machen müssen. Es ist DEINE TRAUER, die meisten, die sich "das Maul" zerreißen habe wahrscheinlich ihren Papa noch nicht gehen lassen müssen, selbst wenn jemand dabei ist, der es anders gemacht hat - es ist ein anderer Mensch, er fühlt anders als du, er verarbeitet anders als du und es ist kein Maßstab der Liebe...! Es ist soooo schwer für dich, jetzt in dieser Zeit, deine Seele ist verwundet und schmerzt, die gemeinen Worte sind wie Messerstiche, selbst gut gemeinte Worte werden dich vielleicht verletzen. Versuch deinen Weg zu finden, egal was die anderen sagen, DU musst dieses Leben, nun ohne deinen Papa leben! Versucht innerhalb der Familie zusammen zu halten, bestimmt gibt euch das etwas mehr Kraft. Schreib auch weiter hier, vielleicht findest du hier eine Freundin, die dich versteht, weil sie ähnliches erlebt hat wie du - sicher ist, hier ist immer jemand der dir zuhören wird. Die Welt ist sehr schnell dabei, dass alles wieder "normal" laufen soll, doch du wirst deinen eigenen Rythmus finden müssen! Liebe Grüße Petra |
#4
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AW: Reaktionen in der Schule
die meisten Freunde verstehen mich ja, dass problem ist nur das manche auch glauben mich zu verstehen weil sie eine oma oder opa verloren haben. Ich will jetzt nicht respektlos sein aber es ist einfach nicht das selbe.
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#5
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AW: Reaktionen in der Schule
Hallo Lilja, du bist aber schon früh auf und am PC !
Nein, das ist bestimmt nicht das selbe. Aber das wissen sie ja nicht, denn den Papa haben sie ja noch und der Abschied von der geliebten Oma hat ihnen sicher auch schon sehr weh getan. Ich finde es wirklich toll, dass du so gute Freunde hast ! Und weißt du, vielleicht ist es leichter für dich, wenn du dir so die Menschen um dich rum mal betrachtest, ihre Lebenweise usw. Verstehst du alle, was sie tun, sagen und warum sie was sagen? Wahrscheinlich nicht und so wird es auch umgedreht sein. Menschen sind so unterschiedlich, ihre Lebensweise, ihre Beziehungen und selbst, wenn sie dich verstehen wollen, manchmal kann man erst richtig begreifen, was man selbst erlebt hat. Und so ist es gerade für junge Leute in deinem Alter super, wenn überhaupt so viele hinter dir stehen und "sich die Mühe machen" dich mit deiner Trauer anzunehmen. Freu dich, dass du nicht allein bist und die anderen wissen es eben nicht besser. Was machst du an diesem sonnigen Tag heute, triffst du dich auch heute mit ein paar Leuten? Oder macht ihr heute mit Mama Familentag? Liebe Grüße und bleib tapfer! Petra |
#6
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AW: Reaktionen in der Schule
Liebe Lilja,
meine Tochter und ich haben hier in deinem Thread gelesen und haben einige Parallelen gesehen. Meine Tochter hat ähnliche Probleme mit Freunden und Mitschülern, die sie versucht, in den Griff zu bekommen. Sie ist 12 Jahre alt und kennt den Unterschied zwischen Opa verlieren und Papa verlieren. Das ist beides sehr schlimm, aber, wie du schreibst, es ist schon ein Unterschied da. Wer das - Gott sei dank- noch nicht erlebt hat, kann sich einfach beim besten Willen nicht in diese Situation hineinfühlen. Aber das Mitgefühl der Freunde ist schon ehrlich gemeint, vielleicht wissen sie nur einfach nicht anders mit dir umzugehen. Es ist gut, daß du hier geschrieben hast, vielleicht wirst du in diesem Forum ein paar Antworten, Anregungen oder sogar Freunde finden. Ich denke, meine Tochter wird dir hier auch noch ein paar Zeilen schreiben. Liebe Grüße Ulrike |
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