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Häusliche Sterbebegleitung
Liebes Forum,
hat jemand von euch Erfahrung (sammeln müssen) bei der Sterbebegleitung eines geliebten Menschens im eigenen Heim? Was muss man beachten, was ist besonders wichtig? Meine Mama (57) ist nicht mehr (chemo)therapierbar, sondern wird nur noch gegen die Schmerzen versorgt, daher möchten wir sie aus dem Krankenhaus gerne nach Hause holen. Ein Hospiz kommt für uns nicht in Frage. Lisi |
#2
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AW: Häusliche Sterbebegleitung
Hallo liebe Lisi,
vielleicht wäre ein ambulantes Hospiz für dich eine Alternative? Hier wäre deine Mama in ihrer vertrauten Umgebung, ihr jedoch hättet fachmännische Unterstützung und die notwendige medizinische Versorgung, um ihren Weg so erträglich und würdevoll wie möglich zu gestalten. Ich wünsche euch viel Kraft und hoffe, du findest eine für dich und deine Mutter passende Möglichkeit. http://www.hospizlink.de/ambulant.htm LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#3
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AW: Häusliche Sterbebegleitung
Liebe Lisi,
meine Mam hatte einen (eigentlich 3) Gehirntumor. Sie wollte immer zu Hause sterben und das konnten wir ihr ermöglichen. Als sie im Krankenhaus war, haben wir ein Pflegebett bestellt. Wir hatten schon vorher einen Pflegedienst. Den wir uns ausgesucht haben, war einer, der auch Sterbende begleitet. Die waren alle sehr nett. Dann hatten wir noch den Palliativdienst vom Krankenhaus und einen super Hausarzt. Klar wird das nicht einfach werden. Es wird eine Zeit geben, da wird immer jemand da sein müssen. Aber meine Mam hat mitbekommen, dass wir sie nach Hause holen und das war richtig. Wir haben alle in der Familie mitgemacht, damit mein Papa auch mal rauskommt. Wir haben einen Plan gemacht. Das Pflegebett erleichtert alles. Man kann es höher machen usw. Wir hatten auch einen Toilettenstuhl, aber den konnte meine Mam nicht mehr benutzen. So schwer die Zeit auch war, wir würden es alle immer wieder machen. Meine Mam ist in unserem Arm gestorben. Wir waren alle bei ihrem langen letztem Kampf dabei. Ich wünsche dir ganz viel Kraft Ela
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Mam * 18.06.1949 + 08.01.2008 Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen, ist voller Trauer unser Herz; Dich leiden sehen und nicht helfen können, das war unser größter Schmerz. Ich werde Dich ewig lieben!!! |
#4
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AW: Häusliche Sterbebegleitung
Liebe Lisi, erst einmal tut es mir leid, dass deine Mama so schwer krank ist.
Mein Mann (38) verstarb am 17.01.08 im Hospiz. Für ihn und die ganze Familie gab es keinen besseren Ort. Zwischen Weihnachten und Neujahr war mein Mann nicht in der Klinik sondern Zuhause. Es war eine schöne aber auch schwierige Zeit. Gemeinsam haben wir uns dann für den letzten Weg das Hospiz ausgesucht. Es war die richtige Entscheidung... Diese Entscheidung muss aber jede Familie für sich fällen. Das Hospiz in Osnabrück bietet auch eine ambulante also häusliche Begleitung an. Ohne die Gespräche mit dem Personal im Hospiz hätten wird diese schlimme Zeit bestimmt nicht so gut verarbeitet. Ist vielleicht ein kleiner Tipp. Die letzten Tage war ich 24 Stunden bei meinem Schatz. Ich habe mit ihm im Hospiz gewohnt. Dort wurde alles möglich gemacht, dass auch die Angehörigen immer bei dem Patienten sein konnten. Ich wünsche euch viel Kraft für die kommende Zeit. Traurige Grüße, Rena. |
#5
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AW: Häusliche Sterbebegleitung
Liebe Lisi,
o Gott wo fange ich an? Zum einen tut es mir leid, dass Deine Mama keine Therapie mehr bekommt. Ich habe lange Zeit darüber nachgedacht, was ich Dir schreiben kann und dabei ist eine ganze Menge in mir hoch gekommen. Vorweg: Wir haben meinen Vater zu Hause gepflegt. Ich bitte Dich / Euch inständig überdenkt die Einstellung zum Thema Hospitz/ Hospitzhilfe / Sterbebegleitung / Pflegedienst. Bei uns kam niemand, meine Mutter wollte das nicht,hat partout jede Hilfe von außen abgelehnt. Ich habe mir den Mund fusselig geredet sie bearbeitet Hilfe ins Haus zu lassen... Lange Rede, kurzer Sinn: Wir waren allein! Und wir sind es auch heute noch! Wenn es etwas gibt, dass mich neben den Verlust meines Vaters am meisten aufwühlt, worüber ich heute -mittlerweile 4 Monate später- kaum ein Wort verliere (n kann) dann ist es die akute Pflegephase, die letzten 3 Lebenswochen meines Vaters. Es ist keine Schmach, kein Zeichen von Schwäche in dieser Situation sich ein wenig zu öffnen sich etwas Hilfe ins Haus zu holen. Glaub mir - es profitieren alle davon. Nicht nur Deine Mam, auch Ihr! Ich wünsche Euch als Familie alles Gute, vor allen Dingen Kraft für die kommende Zeit. Sandra Bei weiteren Fragen, kannst Du Dich gerne an mich wenden.
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Danke!!! PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007 Geändert von Mae-Geri (12.02.2008 um 22:23 Uhr) Grund: klarstellung, missverständliche formulierung |
#6
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AW: Häusliche Sterbebegleitung
Meine Mutter hat 15 Jahre lang ihre Eltern im Haus gehabt, sie wurden nach und nach pflegebedürftig und sind auch beide zuhause gestorben. Meine Oma 2004, mein Opa letztes Jahr.
Meine Mutter hat einen Pflegedienst aus dem Ort engagiert. Der kam nachher 5 Mal am Tag. Auch die Hausärztin war aus dem Dorf. Sie hat dafür gesorgt, dass weder meine Oma noch mein Opa am Schluss Schmerzen leiden mussten. Die Schwestern vom Pflegedienst waren wirklich ganz toll. Sehr lieb, sehr verantwortungsvoll und zuverlässig. Es entstand ein intensiver Kontakt, fast eine Freundschaft zu den behandelnden Schwestern. Alleine, ohne den Pflegedienst wäre es nicht zu machen gewesen. Meine Mutter hätte es allerdings auch nicht getan, ohne Pflegedienst, denn selbst hätte sie die Pflege nicht machen können oder wollen. So war es schön meine Großeltern bis zum Schluss zuhause haben zu können. Sie sind beide sehr friedlich gestorben. Die letzten zwei Tage meiner Oma waren nicht so einfach, denn sie hatte Schmerzen und lag sich urplötzlich am ganzen Körper auf, aber es wurde alles getan von medizinischer Sicht, um sie ihr zu erleichtern und irgendwann ist sie dann einfach eingeschlafen, ohne Kampf und mit einem Lächeln.
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Einen schönen Tag wünsche ich euch! Nicole Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008 Zur Zeit geht es uns gut. |
#7
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AW: Häusliche Sterbebegleitung
Hallo Lisi
auch wir hatten in den letzten Tagen jemand von der Hospitz, den Palliativ Care. Ist eine super Sache, mann kann 24 Stunden am Tag jemand errreichen wenn man Hilfe oder Informationen braucht. Die betreuen auch die pflegenden Angehörigen mit. Das ist kein Pflegedienst, die dir beim Waschen usw. helfen, sondern dir und dem Kranken seelisch beistehen und ihn mit Medikamenten versorgen. Setz dich mal mit denen in Verbindung. Wir haben leider zu spät davon erfahren, ich kanns dir nur raten. liebe Grüße Anna |
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AW: Häusliche Sterbebegleitung
Vielen Dank für die lieben Worte und hilfreichen Tipps.
Obwohl wir alles organisiert haben, ist es leider nicht mehr zu einer häuslichen Sterbebegleitung gekommen. Auf einmal ging alles ganz schnell und meine Ma ist am 27. Februar 2008 für immer eingeschlafen. Ich war bei ihr, die ganze Nacht zuvor und in ihren letzten Atemzügen. Es ist so schwer, einen lieben Menschen zu verlieren. |
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AW: Häusliche Sterbebegleitung
Liebe Lisi,
meine aufrichtige Anteilnahme zu Deinem Verlust! Sandra
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Danke!!! PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007 |
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AW: Häusliche Sterbebegleitung
Liebe lisi,
es tut mir unendlich Leid für Dich/Euch!! Ich wünsche Dir und Deiner Familie von ganzen Herzen viel Kraft für die bevorstehende Zeit!! Alex |
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AW: Häusliche Sterbebegleitung
Hallo Lissi,
es tut mir unendlich Leid das Deine Mutti nun gegangen ist. Allerdings war es für sie gut das es so schnell gegangen ist und Du warst bei Ihr. Sie ist nun im Regenbogenland und irgendwann sind wir alle da und wieder zusammen. Ich drück Dich und wünsche Dir Kraft und Stärke für die nächste Zeit und für Dein ganzes Leben. Gruß Melin |
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