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#1
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rektumkarzinom
mein mann hat ein rektumkarzinom T3/N+, wurde vor 2 monaten festgestellt. er hat inzwischen eine neoadjuvante chemo-radiotherapie hinter sich ( chemo mit 5FU ). die chemo selbst hat er sehr gut vertragen, ein wenig übelkeit, inzwischen die verfärbungen über den venen, etwas ausgedünnte haare ( kein wirklicher haarausfall).
aber die bestrahlung hat ihn sehr mitgenommen! anscheinend ist der gesamte endabschnitt des darms bis nach aussen dermassen wund und offen, dass er vor lauter angst vor dem stuhlgang nicht mehr ass! selbst die astronautennahrung liess er links liegen: ihm sei einfach zu übel um irgendwas zu sich zu nehmen! ich muss dazusagen: ich arbeite vollzeit im verkauf, gehe um 6.30 fort und komme um 19.30 zurück. erst als ich ihn in die klinik brigen wollte, um ihm ne magensonde zu legen, kam er mit der wahrheit rauss! (männer...) nun verabreiche ich ihm im wechsel ibuprophen und novamin und er isst wieder! aber die schwächeanfälle gibts natürlich immer noch. kann mir jemand hilfreiche tipps geben, wie man die schmerzen und das brennen am besten lindern kann ( mit der lidocainsalbe kann er nicht mehr dahin wo sie gebraucht wird: da geht vor schmerzen nix mehr rein). und weiss jemand aus eigener erfahrung wie lange das andauert? er soll in eiem monat operiert werden. ich danke euch schon jetzt für eure antwort. grüsse von manuela |
#2
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AW: rektumkarzinom
Hallo Manuella,
mein Mann hatte diese Probleme auch, zwar aus einem anderen Grund, aber ihm hat Cavilon geholfen. Das ist ein reizfreier Hautschutz zum aufsprühen. Frag mal euren Arzt . Alles Gute und einen ganz Lieben Gruß |
#3
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AW: rektumkarzinom
Hallo Manuela,
es ist tatsächlich so, dass da alles wund ist. Es entwickelt sich eine sog. Strahlenproktitis oder auch Strahlencolitis. Wenn alles normal läuft, sollte das nach einer Weile wieder weg gehen, aber erstmal ist es Quälerei. Dass Dein Mann deshalb nichts mehr isst, ist nicht gut. Je schlechter sein Allgemeinzustand ist, desto mehr Probleme wird er haben, die OP wegzustecken. Es ist wichtig, dass er sich bei Kräften hält. Ich schicke Dir mal ein paar Links und hoffe, dass Ihr da etwas Hilfreiches findet. Eine Kurzfassung zu den Nebenwirkungen von Chemo- und Radiotherapie und was man selbst dagegen machen kann, findest Du hier: medichi.de - Vermindern oder verhüten: Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie Die Langfassung von der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. kannst Du Dir hier herunterladen: www.biokrebs-heidelberg.de - Nebenwirkungen aggressiver Therapien Und eine Leitlinie, die einen Überblick über die Möglichkeiten gibt, die ärztlicherseits zur Behandlung bestehen, findest Du bei der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie e.V. (DEGRO): www.degro.org - Leitlinie Supportive Maßnahmen Ich drücke Euch die Daumen! LG chaosbarthi
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Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich. (Epiktet, griech. Philosoph, 50-138) Geändert von chaosbarthi (18.09.2009 um 21:38 Uhr) Grund: ergänzt |
#4
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AW: rektumkarzinom
Hallo Manuela,
auch mir hat das Cavilon Spray der Fa. 3M geholfen die Wunde Haut in den Griff zu bekommen. Leider ist das Spray dafür nicht bekannt, und der Arzt meinte er könnte es nicht auf Rezept ausstellen. Darauf bestehen!!! Nach dem Aufsprühen aber bitte längere Zeit "antrocknen" lassen (gute 10-15 Minuten), d.h. nicht sofort Uwäsche anziehen, am besten in Hocke unter Bettdecke liegen. Das Ibu würde ich nicht allzu lange reichen, da es schnell den Magen angreift, der momentan eh nicht in bester Stimmung ist. Leider ist es recht schwer die Schmerzen an dieser Stelle in den Griff zu bekommen, hier könnte eher das Buscopan Plus helfen (selbst bezahlen). Es verhindert mehr den Mechanismus Darm und damit immer wieder Neuauslösung der Schmerzen. Bleiben die Schmerzen hartnäckig, dann bitte einen Termin beim Schmerztherapeuten ausmachen.
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Jutta _________________________________________ |
#5
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AW: rektumkarzinom
Hilfreich für die Verschreibung des Sprays ist sicherlich, wenn man dem Arzt berichten kann, dass es sich um ein Hilfsmittel für Stomaträger handelt. Es dient dazu, wunde Hautflächen rund um den künstlichen Darmausgang vor aggressiven Ausscheidungen des Darms zu schützen. Wenn man es dem Arzt so erklärt, wird es auch ihm sinnvoll erscheinen und er kann es dann auch leicht im Hilfsmittelverzeichnis finden.
Liebe Grüße chaosbarthi
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Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich. (Epiktet, griech. Philosoph, 50-138) |
#6
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AW: rektumkarzinom
ich danke euch!
vor allem das mit dem spray scheint mir eine sehr gute idee, das kann er wenigstens problemlos selbst anwenden. wegen der schmerzen und dem essen habe ich bei google was interessantes gefuden: donabinol, oder falls inzwischen wirklich auf dem markt: sativex-spray. es handelt sich bei beidem um cannabis-präparate. da könnte man 3 fliegen mit einer klappe erledigen. es wirkt schmerzlindernd, appetitfördernd und stimmugsaufhellend. aber ob die kasse das inzwischen zahlt? hab nachher termin bei unserem hausarzt, mal sehen... |
#7
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AW: rektumkarzinom
Hallo Manuela,
das Fliegenklatschen wird ein sehr umfangreiches und geduldiges Unterfangen werden. Es gibt wohl einige Prozeße, aber das heißt noch lange nicht, dass es auf jeden Patienten paßt. Ich weiß von allerschwersten Schmerzfällen, dass die Kasse die Kostenübernahme verweigert, bzw. kaum ein Arzt den Mammut von Genehmigungsprozeßen auf sich nimmt. Es gibt inzwischen eh immer weniger Ärzte, welche BTM-Rezepte ausstellen. Die normalen Fentanylpflaster (morphinhaltig) nehmen ganz selten, wenn überhaupt, den rektalen Schmerz.
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Jutta _________________________________________ |
#8
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AW: rektumkarzinom
also heute habe ich mit unserem arzt gesprochen.
vorerst bekommt er tilicomp (ein opioid) mit naxolon. sollte es nicht ausreichen muss er in stationäre schmerzbehandlung. und sonderbarerweise hat unser doc nichts gegen das fliegenklatschen aber eben stationär. wenn esvom arzt befürwortet und verschrieben wird übernimmt es auch unsere kasse! das problem dürfte darin liegen, eine klinik zu finden, in der man das genauso sieht! das cavilon hat er bekommen (läuft wirklich als hilfsmittel, nicht als medikament), wir probieren es aus. danke euch allen mal! ne gute woche wünscht euch manuela |
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